Bojan ist ein heranwachsender 15-jähriger Junge aus Sofia, der trotz des Down-Syndroms sein Leben meistert.Er hat die Fähigkeiten der meisten seiner Altersgenossen übertroffen und ist mehrfacher Medaillengewinner bei den Europäischen Spiele der behinderten Jugend Emil Open. Im vergangenen Jahr im September haben die bulgarischen Teilnehmer an den Spielen in Brno in Tschechien sechs Gold-, fünf Silber- und drei Bronzemedaillen mit nach Hause gebracht. Die Konkurrenz war groß, denn Sportler aus 12 Staaten waren unter den Beteiligten.
„Das ist das Ergebnis harter Arbeit, Ausdauer und der Unterstützung von Trainern“, unterstreicht die Mutter von Bojan, Borislawa Wandowa, in einem Interview für den BNR. Sie bedauert, dass der Sport in Bulgarien nicht im Vordergrund steht und niemand glaubt, dass es Sport für behinderte Kinder überhaupt gibt.
„Wir fahren ins Ausland, solche Wettbewerbe gibt es bei uns nicht“, sagt Borislawa Wandowa. „Sport fördert die Entwicklung der Kinder und es ist wichtig, dass es in jedem Zentrum für Kinder mit besonderen Bedürfnissen Sportunterricht gibt. Es muss mehr Fachkräfte geben, die der Staat bezahlt, denn es kann nicht nur mit den ehrenamtlichen Helfern gerechnet werden“, findet Borislawa Wandowa.
„Das Training dauert mindestens drei Stunden täglich und es findet nach dem regulären Schulunterricht statt“, erzählt die Mutter und fügt hinzu, dass ihr Sohn dazu noch Diät halten muss, weil er etwas mollig ist.
„Die Übungen, die der Trainer aufgegeben hat, werden zu Hause fortgesetzt, denn erst mit der Ausdauer kommt das Ergebnis. Von einem Kind mit einem mentalen Problem, das auf die Hilfe anderer angewiesen war, habe ich jetzt ein völlig unabhängiges Kind, das die Probleme in seinem Leben allein bewältigen kann.
Wir als Eltern wissen wie schwierig es ist, mit unseren Kindern zu arbeiten. Aber wir können nicht gleichzeitig Therapeuten, Physiotherapeuten und Psychologen sein. Auch wir möchten unseren Berufen nachgehen und vollwertige Bürger dieser Gesellschaft sein. Ich möchte nicht nur ständig zu Hause sein, um mein Kind zu betreuen“, sagt die Mutter von Bojan.
Dort, wo er trainiert, sind alle Jugendlichen Elitesportler und bereiten sich auf hohe sportliche Leistungen vor. Die behinderten Kinder kommen ohne jegliche Kommunikationsfähigkeiten und völlig unvorbereitet dorthin. Einige von ihnen sind sogar aggressiv. Nach den Meetings und der Arbeit mit den Trainern geraten diese Zustände schnell in Vergessenheit.
„Aus diesen Kindern sind großartige Sportler geworden. Sie haben sich viel Mühe gegeben, echte Sportler zu werden und ein vollwertiger Teil unserer Gesellschaft zu sein. Sie unterhalten Kontakte zu Sportlern aus anderen Ländern, verfolgen hohe Ziele und wissen, dass sie etwas haben, worauf sie stolz sein können“, sagte Slaw Petkow, Präsident der Balkanföderation für angepasste körperliche Aktivität FAFA in einer Sendung des BNR. Diese Organisation entwickelt den Sport für Menschen mit pädagogischem Förderbedarf.
„Der Prozess für diese Sportler ist schwierig, denn er erfordert viel Geduld und starke Nerven. Die Menschen, die sich mit Kindern mit Behinderungen beschäftigen, können buchstäblich an einer Hand abgezählt werden“, bedauert Slaw Petkow. „Das Problem ist das fehlende Bewusstsein für diese Art von Arbeit. Viele glauben, dass sie unattraktiv ist. Dabei wird nur mehr Geduld gefordert, wenn es um Kinder mit mentalen Problemen geht. Der Sport ist einer der besten Wege zur sozialen Integration dieser Kinder und Bojan ist der erste, mit dem der Verband zusammenarbeitet. Die Richtlinien in diesem Bereich sind ineffektiv, weil sie nicht so populär sind. Nicht nur der Sport, es müssen alle sozialen Angebote für Menschen mit besonderen Bedürfnissen beworben werden“, fordert Slaw Petkow.
Die Föderation „Angepasste körperliche Aktivität“ beschäftigt sich außer mit Sport mit vielen anderen Tätigkeiten, die den Kindern beibringt, wie man arbeitet.
Seit 2019 wird ein europäisches Projekt für Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen realisiert, in dessen Rahmen die erste soziale Konditorei in Sofia gebaut wurde. Sie wurde das "Kleine Haus" genannt. Dort lernen die jungen Leute, wie sie vollwertige Bürger sein können.Für sie sind soziale Kontakte von großer Bedeutung und die Konditorei ist daher eine Chance, die nicht jeder im Land hat.
Die Interviews von Tanja Ljubenowa faßte Gergana Mantschewa zusammen.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: fapabbs.eu, Fаcebook / Slaw Petkow, Borislawa Wandowa
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