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5 Kultorte für Dark Tourism in Bulgarien

Foto: Weneta Nikolowa

Kann Reisen düster sein und schmerzhafte Erinnerungen und Emotionen hervorrufen? Findet diese Tourismus-Art Anhänger. Die Antwort steckt im außerordentlich großen Interesse an alten, verlassenen Fabriken, Verwaltungsgebäuden, Krankenhäusern, Kirchen und in der Vergangenheit erstarrten Geisterdörfern.

Bulgarien ist in Bezug auf Dark Tourism, oder schwarzen Tourismus, mit seiner vernachlässigten Infrastruktur, den vielen Ruinen, Schulen und Stadien aus der Zeit des Sozialismus eine echte Goldgrube. Es ist kein Zufall, dass unser Land an der Spitze der ausländischen Internetseiten steht, die sich auf diese Art von Tourismus spezialisiert haben.

Die Top 5 unserer Vorschläge für Dark Tourism in Bulgarien:

1. Das Busludscha-Denkmal

Das Busludscha-Denkmal ist zweifellos eines der bedeutenden Symbole der sozialistischen Ära in unserem Land. Es gehört zum internationalen Ranking der "33 schönsten verlassenen Orte der Welt" und wird jedes Jahr von Tausenden Touristen besucht. Die Konstruktion aus Beton, die einer fliegenden Untertasse ähnelt, wurde von der damaligen Bulgarischen Kommunistischen Partei 1981 errichtet. Von der Spitze des 70 Meter hohen Pylons leuchten zwei riesige rubinrote Pentagramme. Das monumentale Werk des sozialistischen Realismus ist seit vielen Jahren dem Zerfall preisgegeben. Ausgeplündert und vollends in Graffiti und аntikommunistische Botschaften getaucht, ist das Buzludscha-Denkmal das Symbol einer vergangenen Epoche. Wer das auf einem felsigen Berg thronende Wunder sehen will, sollte sich beeilen, denn es wurde ein internationales Projekt mit dem Ziel ins Leben gerufen, die „Untertasse“ wiederherzustellen. 

2. Das Konzentrationslager auf der Insel Perssin

Inoffiziellen Angaben zufolge haben mehr als 8.000 unserer Landsleute, in den meisten Fällen Angehörige der Intelligenz, während des Kommunismus in dem Konzentrationslager auf der Donauinsel Perssin ihren Tod gefunden. Eine von Stalin persönlich gestiftete Pontonbrücke verbindet auch heute noch die Stadt Belene mit der Insel, wo sich die wenigen nicht ausgelöschten Spuren des einstigen „Arbeits- und Umerziehungslagers“ befinden. Dort wurden Tausende „Volksverräter“, Feinde des Regimes und der Partei, Ärzte, Anwälte, Schriftsteller und Intellektuelle getötet. Der Ort ist zugänglich für Besucher.

3. Die im Stausee Zhrebtschewo versunkene Kirche

In Bulgarien gibt es rund 3.000 Stauseen, die alle während des Sozialismus gebaut wurden. Hunderte von bulgarischen Dörfern mit wunderschöner Architektur und reicher Geschichte wurden durch die Fluten für immer ausgelöscht. Eines davon ist Sapalnja mit seiner wunderschönen Kirche „Heiliger Iwan Rilski“. Stummer Zeuge der einstigen Blüte dieses Fleckens Erde im Rosental ist heute die versunkene Kirche, die aus der Ferne wie ein Geisterschiff aussieht, das melancholisch im dunklen Wasser des Zhrebtchewo-Staudamms emporragt.

4. Der Marmorsee in der Nähe der Stadt Bresowo

Die Farbe des Sees ist hellgrün, seine Oberfläche spiegelglatt. Doch der See ist keine Schöpfung der Natur, sondern ein verlassener Marmorsteinbruch aus der Zeit des Sozialismus im Sredna-Gora-Gebirge. An manchen Stellen ist der See 20 Meter tief. Dieser Ort ist ein echter Anziehungspunkt für Freunde des schwarzen Tourismus und obwohl das Baden und Tauchen untersagt ist, wird es zunehmend praktiziert.

5. Das Dorf Gorno Lukowo

Ein Anziehungspunkt für Fans des Dark Tourism sind auch die Hunderten verlassenen Dörfern mit bröckelnden Kirchen und alten Steinhäusern, umrankt von Unkraut und Efeu, die im Dornröschenschlaf verfallen sind. Eine solche Siedlung ist das Grenzdorf Gorno Lukowo im östlichen Rhodopengebirge. Das Dorf ist seit Jahrzehnten von den Menschen verlassen und wird von Fotografen und melancholischen Seelen besucht, die sich an dieser echten Perle des Dark Tourism erfreuen.

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: Weneta Nikolowa



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