Eine alte Legende über die Entstehung des Rosentals, das sich zwischen dem Balkan-Gebirge und dem Sredna-Gora-Gebirge erstreckt, weiß zu berichten, dass die erste dort gepflanzte Rose ein Bulgare aus dem fernen Persien mitgebracht habe. Er soll ein geschickter Baumeister gewesen sein, den ein reicher und mächtiger Schah auf die Probe gestellt habe – er sollte im Hof seines Palasts eine Moschee bauen, aber nur in drei Tagen. Dieses an ein Wunder anmutende Leistung sei dem Bulgaren gelungen und er durfte drei Wünsche äußern. Der Schah erfüllte ihm die ersten zwei, der dritte Wunsch erzürnte ihn jedoch sehr und er ließ den Bulgaren in den Kerker werfen. Er hatte sich nämlich die Tochter des Herrschers erbeten. Der Baumeister konnte fliehen, weil ihm die Tochter des Schahs half. Die beiden Liebenden machten sich auf den Weg nach Bulgarien. Sie mussten eine Wüste durchqueren, doch die Prinzessin war keine solchen Strapazen gewohnt und starb. Der Bulgare erfüllte ihren letzten Wunsch und pflanzte den mitgeführten Rosenstrauch, der aus dem Garten der Prinzessin stammte, in seiner Heimat. Seitdem, so die Legende, bilden sich in den frühen Morgenstunden Tautropfen auf den duftenden Rosenblüten, die in Wirklichkeit die Tränen der Liebenden sind, denen das gemeinsame Glück verwehrt blieb...
Der Monat Mai ist die Saison, in der das Rosental in voller Blühte steht. Ein Ausflug nach Kasanlak und Pawel Banja lohnt sich in dieser Zeit also besonders, denn von überall ist ein betörender Duft zu vernehmen. Die Region ist aber auch besonders reich an Altertümern und Natursehenswürdigkeiten, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Mehr über das Rosental und seinen Natur- und Kulturreichtum erfahren Sie aus einem unserer Archivbeiträge, den Sie hier finden können.
Redaktion: Joan Kolev
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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