Epidemiologische Maßnahmen könnten bis Ende Mai verlängert werden
„Es ist nicht möglich, trotz des leichten Rückgangs die Pandemie bis Ende April zu überwinden“, sagte in einem Interview für das Bulgarische Nationale Fernsehen Hauptgesundheitsinspektor Dozent Angel Kuntschew. Er fügt hinzu, dass aller Wahrscheinlichkeit nach Epidemie-Maßnahmen bis Ende Mai verlängert werden müssen. „Die Kapazität der Krankenhäuser ist zureichend. Ich bin mir aber nicht sicher, wie lange die Menschen die Lage aushalten werden“, unterstrich der Hauptgesundheitsinspektor und verwies darauf, dass sich die Senkung der Infektionsrate noch nicht auf die Zahl der hospitalisierten Patienten ausgewirkt habe.
Dozent Kuntschew meinte, dass die Fälle von Nebenwirkungen bei der Impfung äußerst selten seien, so dass es sich lohne, die Impfkampagne bis zum Schluss durchzuführen. „Mehr Vorsicht ist bei der Anwendung des Impfstoffes von AstraZeneca bei Frauen unter 60 Jahren geboten, die zudem übergewichtig sind, rauchen und hormonelle Verhütungsmittel einnehmen“, betonte Dozent Angel Kuntschew.
Stabilisierung von Industrie und Bau und Erholung des Einzelhandels
Während im Februar die Industrieproduktion und das Baugewerbe den gleichen Stand hatten wie im Vormonat, hat der Einzelhandel nach Angaben des Nationalen Statistikamtes zugelegt. Die drei Wirtschaftsbranchen verzeichnen jedoch weiterhin einen Rückgang auf Jahresbasis. Die Bergbau- und Steinbruchindustrie weist ein monatliches Wachstum von 27 Prozent auf. Die Produktion und Verteilung von Strom, Wärme und Gas sowie das verarbeitende Gewerbe sind um 1,5 Prozent bzw. 1,4 Prozent zurückgegangen. Die Produktion im Bausektor ist gegenüber dem Monat Januar um 0,2 Prozent gestiegen, jedoch auf Jahresbasis um 4,2 Prozent geschrumpft. Der Einzelhandelsumsatz ist gegenüber Januar um 3 Prozent gestiegen. Eine Ausnahme bildet der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakerzeugnissen, bei dem während der Touristensaison ein Rückgang von 0,2 Prozent zu verzeichnen ist.
Tourismusbranche wirft Behörden diskriminierende Beschränkungen vor
In einem Schreiben an die Behörden spricht sich der Verband der bulgarischen Reiseveranstalter und Reisebüros entschiedenen gegen die diskriminierenden Beschränkungen in der gestrigen Anordnung des Gesundheitsministers und gegen seine selektive Haltung gegenüber verschiedenen Wirtschaftssektoren aus. Darin heißt es, dass der Tourismus die am stärksten betroffene Branche ist und die bulgarischen Reiseveranstalter am Rande des Überlebens hängen, berichtete bgtourism.bg. Reiseveranstalter haben sich gegen das Chaos in den Maßnahmen ausgesprochen und bestehen darauf, Gruppentouristenreisen im In- und Ausland zuzulassen.
Sie warnen davor, dass die derzeitige staatliche Politik nicht nur im Kampf gegen Covid-19 unwirksam ist, sondern auch zu enormen wirtschaftlichen Verlusten führt und die europäische Idee von Freizügigkeit bedroht.
Deutsche Reisebüros und Veranstalter über Epidemie-Maßnahmen in Bulgarien informiert
Das Tourismusministerium und die Bulgarische Industrie- und Handelskammer haben Deutschland ein Schreiben über die Antiepidemiemaßnahmen zur Sicherheit der in Bulgarien ankommenden Touristen zukommen lassen, informierte das Tourismusministerium. Benachrichtigt wurden mehr als 300 Tourismusbüros, 27 Fachmedien und 77 Reiseveranstalter. Das Ziel ist, unser Land vor Beginn der touristischen Sommersaison am 1. Mai als sicheres Reiseziel zu promoten.
Impfstab empfiehlt zweite Impfung mit AstraZeneca
Diejenigen, die mit Astra Zeneca geimpft wurden, sollten mit einer zweiten Dosis des gleichen Impfstoffs fortfahren, es sei denn, sie hatten Komplikationen mit der ersten. Das hat Prof. Mariana Murdschewa, Rektorin der Medizinischen Universität in Plowdiw und Mitglied des Nationalen Impfstabs in einem Interview für Radio Plowdiw empfohlen. Sie erklärte, dass die Thrombose als klinische Manifestation bekannt sei, beispielsweise beim Impfstoff gegen Ebola. Bisher hat die Europäische Arzneimittelagentur keine Fälle von Thrombose nach der zweiten Dosis von des AstraZeneca-Impfstoffs gemeldet, sagte Prof. Murdschewa. Ihr zufolge sollte die zweite Dosis nach dem 16. gespritzt werden. „Das Thrombose-Risiko ist um ein Vielfaches niedriger als das Infektionsrisiko", betonte sie.
Infektionsrate sinkt weiter
In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 16.083 durchgeführten Corona-Tests (PCR- und Antigen-Tests) 2.957 neue Covid-19-Fälle registriert, die 18,4 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus.
Die meisten Neuinfektionen wurden in Sofia (716), Warna (279) und Plowdiw (234) diagnostiziert.
Die Zahl der aktiven Fälle beläuft sich momentan auf 71.227.
10.404 Patienten werden stationär behandelt, darunter 813 auf Intensivstationen.
Im Verlauf des vergangenen Tages sind 136 Patienten an den Folgen der Erkrankung gestorben; 3.314 Patienten konnten als genesen entlassen werden. Bisher haben in Bulgarien insgesamt 14.170 Patienten den Kampf gegen die Krankheit verloren, 281.979 Patienten konnten seit Ausbruch der Seuche geheilt werden.
Seit Beginn der Corona-Impfung haben sich in Bulgarien 552.516 Bürger impfen lassen; allein am vergangenen Tag waren es 19.063; eine zweite Impfdosis haben 110.077 Bürger erhalten.
Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.
Redaktion: Joan Kolew
Übersetzung: Georgetta Janewa, Rossiza Radulowa, Wladimir Wladimirow
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