Der bekannte Geiger stellt seine neuesten CDs vor
"Der nächste Paganini ist ein Bulgare!", prophezeihte die italienische Zeitschrift Grazia vor einigen Jahren anlässlich des Debüts des damals 6-jährigen Wunderkindes Pavel Minev.
Seinen ersten Unterricht erhielt der in Plewen geborene Musiker bei seiner Mutter Jowa Jordanowa. Er war es, der sie inspirierte, ein neues System für den frühen Geigenunterrichtzu entwickeln.
Später reisten Mutter und Sohn nach Russland, wo Pawel das Staatliche Moskauer P.-I.-Tschaikowski-Konservatorium mit Auszeichnung abschloss. Bereits in jungen Jahren beteiligte sich der Geigenvirtuose an zahlreichen Musikwettbewerben und erhielt die höchsten Auszeichnungen.
Im letzten Jahr hat ein berühmter russischer Musikverlag seine Aufzeichnungen von Werken von Schostakowitsch, Paganini, Tschaikowski und Rachmaninow herausgegeben.
„Die Werke dieses großen bulgarischen Pädagogen und Geigers begleiten mich mein Leben lang und ich habe sie in sehr ungewöhnlichen Situationen gespielt wie zum Beispiel am 24. Mai 2008 vor einem Publikum aus 12.000 Zuschauern bei einem Fest in Tver, oder in den 1980er Jahren auf der Jubiläumskonferenz der ESTA (European Association of String Instrument Educators) im österreichischen Graz. Ich war damals 8 Jahre alt und spielte vor der pädagogischen Elite der Welt. Unter ihnen war Yehudi Menuhin als Ehrenvorsitzender und der berühmte Max Rostal, dessen Name heute ein Geigenwettbewerb trägt“, erinnert sich der Geiger und fügt hinzu, dass auf den Archivaufnahmen Beifall nicht nur zwischen den einzelnen Teilen zu hören ist, was eigentlich unangebracht ist. „Das Publikum brach auch während der Tutti (Orchester-Episoden) in Applaus aus, was uns in die Zeit von Mozart und Sarasate zurückversetzt, deren virtuose Darbietungen auf die gleiche Weise applaudiert wurden.“
In den 1980-iger Jahre als Bulgarien noch hinter dem Eisernen Vorhang lang, konnten solche Konzerte nicht realisiert werden.
„Doch vielleicht wollte es das Schicksal so, dass mein erstes Konzert in der Carnegie Hall stattfindet und ich dreimal Standing Ovationen erhalte. Das passiert in diesem Konzertsaal nicht alle Tage“, lächelt Pavel.
Bedauerlicherweise gibt es keinen freien Zugang zu der Aufnahme dieses Konzerts, aber Sekunden aus dem Filmmaterial aus dem überfüllten Saal wurden veröffentlicht.
„Mittlerweile bin ich in der Lage, bei der Verhandlung von Konzerten zu fordern, dass auch bulgarische Werke ins Programm aufgenommen werden. Bei meinem letzten Konzert mit der Berliner Philharmonie wurden „Das Lied“ und „Bulgarische Rhapsodie Vardar von Pantscho Vladigerow gespielt“, freut sich der Geiger.
„Ich bin überzeugt, dass die bulgarische Kultur unsere Stärke ist, die nicht zerstört werden kann. Der Geist unseres Volkes ist in den Werken seiner Genies enthalten. Indem wir uns ihren Werken zuwenden, lernen wir aus ihren Prinzipien und das ist der Weg, um als Persönlichkeiten und als Gesellschaft in dieser schrecklichen weltweiten Katastrophe zu bestehen, deren Folgen unvorhersehbar sind. Meine größte Freude besteht darin, dass ich meine Kontakte nutzen kann, um meinem Volk nützlich zu sein. Ich glaube, dass dies die höchste Pflicht eines jeden Bulgaren ist."
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