Dr. Madscharow: Öffnung gastronomischer Einrichtung hat Folgen
„Wir werden demnächst die Auswirkungen der Öffnung der gastronomischen Einrichtungen ab dem 1. März auf die Ausbreitung des Coronavirus zu spüren bekommen“, sagte dem Fernsehsender bTV gegenüber Dr. Iwan Madscharow, Vorsitzender des Bulgarischen Ärzteverbandes. Er sprach sich dafür aus, dass die derzeit gültigen epidemiologischen Maßnahmen fortgesetzt werden müssen, um auf dem derzeitigen Niveau der Seuchenausbreitung zu bleiben. Dr. Madscharow meinte, es sei gut, dass die momentane Infektionsrate von rund 22 Prozent nicht weiter ansteige. Der Mediziner sagte ferner aus, dass sich das Coronavirus an den Menschen anpasse und aus diesem Grund zunehmend mehr junge Menschen erkranken. Ferner kommentierte er, dass keiner der Impfstoffe einen 100-prozentigen Schutz garantiere. „Der Krankheitsverlauf ist jedoch bedeutend milder“, versicherte Dr. Madscharow.
Prof. Petrunow: Ausbildung von Herdenimmunität bis Ende des Jahres möglich
„Alle Angaben deuten darauf hin, dass der Corona-Impfstoff von „AstraZeneca“ absolut ungefährlich ist und den RNA-Impfstoffen in nichts nachsteht“, sagte in einem Interview für das Bulgarische Nationale Fernsehen (BNT) Akademiemitglied Prof. Dr. Bogdan Petrunow. Er ist davon überzeugt, dass mit Voranschreiten der Massenimpfung bis Ende des Jahres eine Herdenimmunität aufgebaut werden könne. „Wenn in Bulgarien 1,5 bis 2 Millionen Bürger geimpft sind, werden wir uns in einer weitaus besseren Lage befinden und die Vorteile der Impfung zu spüren bekommen“, kommentierte Prof. Petrunow. Seiner Ansicht nach werde man mit der Ausarbeitung und Einführung von monoklonalen Antikörpern einen bedeutenden Fortschritt bei der Behandlung von Covid-19 erzielen.
Premier Borissow prognostiziert baldiges Ende der Pandemie
„In ein, zwei Monaten wird die Pandemie abklingen“, prognostiziert der bulgarische Ministerpräsident Bojko Borissow in Bezug auf die bereits seit über einem Jahr wütende Corona-Seuche. Er informierte ferner, dass Bulgarien noch bis Ende dieses Monats 200.000 Impfdosen erhalten werde. Im April werden eine Million Dosen erwartet, von denen 5.000 der Republik Nordmazedonien zur Verfügung gestellt werden sollen, „um unsere brüderliches Verhalten anhand von Taten zu zeigen“, meinte der Premier.
Zahl hospitalisierter Patenten steigt
In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 18.656 durchgeführten Corona-Tests (PCR- und Antigen-Tests) 4.129 neue Covid-19-Fälle registriert, die etwas mehr als 22 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus.
Die meisten Neuinfektionen wurden in Sofia (1.110), Plowdiw (342), Warna (325) und Burgas (269) diagnostiziert.
9.430 Patienten werden stationär behandelt, was erneut mehr als am Vortag ist; 751 Patienten befinden sich auf Intensivstationen.
Die Zahl der aktiven Fälle beläuft sich auf 65.181.
Im Verlauf des vergangenen Tages konnten 2.979 Patienten als genesen entlassen werden; 89 Patienten sind an den Folgen der Erkrankung gestorben.
Seit Beginn der Corona-Impfung haben sich in Bulgarien 430.228 Bürger impfen lassen; allein am vergangenen Tag waren es 14. 627.
Schlange impfbereiter Bürger vor Impfstelle in Sofia
Vor dem Impfzentrum des hauptstädtischen Krankenhauses „Königin Joanna – ISUL“ bildete sich eine Schlange impfbereiter Sofioter, die die Möglichkeit der für unangemeldete Bürger eingerichteten sogenannten „Grünen Korridore“ nutzen wollten. Die Krankenhausleitung versicherte, dass auch am Sonntag Dosen des Corona-Impfstoffes von „AstraZeneca“ zur Verfügung stehen werden.
Die Bürger mussten zuweilen zwei Stunden warten, bis sie geimpft wurden. Der Verzug wird damit erklärt, dass jeder impfbereite Patient einer Untersuchung, einschließlich Blutdruck- und Temperaturmessung, unterzogen wird.
Impfung soll Wirtschaft ankurbeln helfen
„Die Impfung wird uns helfen, nach der Corona-Krise schnell zum Wiederaufbau der Wirtschaft übergehen zu können“, sagte dem BNR gegenüber Zwetan Kjulanow, Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Bulgarien. Er unterstrich, dass in den kommenden Wochen und Monaten große Mengen an Impfstoffen nach Bulgarien kommen werden, um die Massenimpfung voranzutreiben. „Die Europäische Kommission und wir von ihrer Vertretung in Bulgarien sind bemüht, den Bürger zu erklären, dass die Impfstoffe ungefährlich und das Mittel zur Überwindung der Krise sind“, fügte Kjulanow hinzu. In Bezug auf den Europäischen Wiederaufbauplan betonte er, es sei wichtig, dass die Gelder bereits in der zweiten Hälfte dieses Jahres die Wirtschaften der Länder erreichen.
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Zusammengestellt: Diana Zankowa
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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