Im südwestbulgarischen Dorf Banitschan leben weniger als 600 Menschen, die aber zu Recht auf ihre Geschichte, Kultur und ihren Glauben stolz sein können. Banitschan ist das Dorf mit den meisten Kirchen pro Kopf der Bevölkerung.
„Wir haben in unserem Dorf 4 Kirchen und 3 Kapellen. Es gibt auch andere heilige Orte, die einst Kirchen und Klöster waren, aber nicht wiederhergestellt worden sind“, erzählt Diana Peltekowa vom Kirchenvorstand im Dorf. „Seit zwei Jahren begann der Bau der Kapelle „Hl. Paisij von Hilendar“, ihre Einrichtung und die Gestaltung der Ikonen stehen noch bevor. Und die älteste Kirche ist „St. Erzengel Michael“ aus dem Jahr 1864, die nach dem Traum einer Frau aus Banitschan errichtet wurde.“Interessant ist die Verbindung dieser Kirche zum Kloster „Mariä Himmelfahrt“, das sich vor Jahrhunderten an diesem Standort befand. Die Familie von Iwan Gasjanow, der die Kirche bauen ließ, hat das Waisenkind Zwjata Serafimowa aufgenommen und großgezogen. Zwjata Serafimowa war von Gott gesegnet, auf einem Hügel in Banitschan eine Ikone zu finden. Bei den Ausgrabungen wurden die Grundmauern eines alten Gotteshauses gefunden, wo später das Kloster wiederaufgebaut wurde.
Der Glaube stand in Banitschan immer hoch in Ehren. Im Jahr 2009 hat der Kirchenvorstand eine Religionsschule für Kinder der 1. bis 8. Klasse gegründet.
„In Zeiten wie diesen sollten die Kinder an die alten Werte der Bulgaren herangeführt werden, nämlich - unseren Glauben“, sagt Diana Peltekowa. „Äußerst wichtig für unser ganzes Volk ist, zu den moralischen Tugenden unserer Vorfahren zurückkehren und die Kirchen, Dekorationen, Ikonen für die zukünftigen Generationen zu erhalten. Jeder von uns muss seinen Beitrag zum geistigen Wachstum unserer Gesellschaft leisten.“
Berühmt ist Banitschan auf der ganzen Welt nicht nur für seine farbenfrohen Socken und sein Altersheim für betagte Esel, sondern es gilt auch als Dorf der Störche. Hier gibt es die meisten Storchennester pro Kopf in der Region. Am Nest des Storchenpaares Proletka und Isgrew wurde die erste IP-Kamera in Bulgarien angebracht, die in Echtzeit zeigt, was im Storchennest passiert. Die Kamera wird am 1. März eingeschaltet und am 30. August wieder ausgeschaltet.
„Wir haben 12 Nester, aber sie werden bestimmt noch mehr werden“, sagt Rumjana Dschibowa, Sekretärin des Volkskulturhauses. „Letztes Jahr wurden sie alle von Menschen aus der ganzen Welt adoptiert - England, Deutschland, Japan ... Man schenkt diesen Vögeln immer mehr Aufmerksamkeit. Die Kinder beobachten ihr Leben und begreifen, dass wir uns um die Natur kümmern müssen, damit es uns gibt.“
Aber auch das ist nicht alles. Der Stolz der Menschen in Banitschan sind die lokalen Zwiebeln. Derzeit läuft ein Verfahren zu ihrer Zertifizierung als geschützte Ursprungsbezeichnung.
„Die Zwiebeln aus Banitschan sind bekannt für ihren Geschmack“, erklärt Rumjana Dschibowa. „Sie sind so süß, dass man sie wie Äpfel essen kann. Außerdem sind sie gesund. Wir alle wissen, dass der Markt mit Lebensmitteln überflutet ist, die zwar sehr gut aussehen, deren Qualität aber einiges zu wünschen übrig lässt. Wir wollen diesen bulgarischen Geschmack schützen, denn wenn diese Zwiebeln auf den europäischen Markt kommen, werden sie auch finanzielle Vorteile für die lokale Bevölkerung bringen. “
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Volkskulturhaus Dorf BanitschanDie Kirche „Hl. Sophia“, von der der heutige Name der bulgarischen Hauptstadt stammt, steht normalerweise im Schatten der Alexander- Newski-Kathedrale. Diese thront in der Mitte des gleichnamigen Platzes und lenkt mit ihrer weißen Fassade, den..
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