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Durankulak-See: Kormorane in Wohnungsnot

Foto: bulgariatravel.org

Die Population der Wasservögel hängt vom Zustand der Gebiete ab, in denen sie die Winter verbringen. Ein Großteil dieser Territorien gehört zu Natura 2000.

Aktuellen Angaben zufolge gehe die Zahl einiger der weltweit bedrohten Arten weiterhin zurück und es besteht die reale Gefahr, dass sie aussterben. Einer der Gründe dafür ist die Verschmutzung der Feuchtgebiete.

Das Austrocknen, die Verschmutzung und die Interessen der Investoren bedrohen die Feuchtgebiete“, kommentierte für BNR-Warna Irina Mateewa vom Bulgarischen Vogelschutzverband.

Wenn Sie an der nördlichen Schwarzmeerküste Bulgariens schon einmal Ihren Urlaub verbracht haben, dann werden Sie sicher die Kolonien von Kormoranen bemerkt und sich an ihrem Anblick erfreut haben. Das sind Vögel, die am Durankulak-See unter Schutz stehen.

Bei der Überwachung der Wasservögel in der Region stellte ein Team des bulgarischen Vogelschutzverbandes im Frühjahr 2020 fest, dass Bäume, in denen 180 Paare großer Kormorane nisteten, mitten in der Brutzeit für diese Art gefällt wurden. Die Nester wurden zerstört, in denen sich Hunderte Eier im fortgeschrittenen Brutstadium oder bereits geschlüpftе Junge befanden.

Die Kolonie der großen Kormorane in der Region des Durankulak-Sees wurden infolge dieses erbarmungslosen Abholzens zerstört. Das Gebiet befindet sich am Ufer des Sees und es gibt Interesse an der Urbanisierung, erklärte Irina Mateewa:

„Der Eigentümer hatte beschlossen, den Wald fällen zu lassen, ohne sich dafür zu interessieren, dass dort Vögel nisten und es auch bereits Junge gibt“, erzählt Irina Mateewa und fügt hinzu, dass die Kormorane auf eine Insel mit einigen Bäumen und Sträuchern gezogen sind, die aber im nächsten Jahr nicht mehr genutzt werden kann. Das bedeutet eine „Wohnungnot“ für die Korrmorane im Durankulak-See. Sie müssen einen ruhigeren und gesicherten Ort finden, um ihre Jungen großzuziehen.

Die Umweltschützerin erinnert daran, dass vor einem Jahr 5 Hektar trockene Gräser und Sträucher im Schutzgebiet „Das Adlersumpf“ am Durankulak-See abgebrannt sind und die Ursache dafür noch immer nicht geklärt ist.

„Wenn das Schilf abbrennt, sind die Vögel nicht vor Raubtieren sicher“, erklärt sie und weist darauf hin, dass das Vorhaben für den Bau einer Fischzuchtanlage bekannt ist. Irina Mateewa ist sicher, dass das zu Problemen in der Region führen wird.

Die Umweltschützerin appelliert an alle Menschen, die Feuchtgebiete, die größtenteils geschützte Gebiete sind, vom Feuer zu schützen, denn sie sind wichtig für die biologische Artenvielfalt. Außerdem sind sie wertvoll für die Wassergewinnung.

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: bulgariatravel.org


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