Eine gute Idee ist von unschätzbarem Wert, insbesondere wenn man sich ihr voll und ganz widmet. Auch wenn man in kleinen Schritten auf sie zugeht, wird sie, wenn sie realisiert wird, den anderen Menschen in der Gesellschaft nützlich sein.
Eine sehr praktische und nützliche Idee ist, Werkstätten und Arbeitsgeräte zu teilen. Nach dem Vorbild der geteilten Büroräume können in solchen Räumen ein Arbeitsbereich angemietet und alle in der Werkstatt verfügbaren Geräte genutzt werden. Solche multifunktionalen Räumlichkeiten sind für Länder wie Deutschland, Großbritannien, die Niederlande und die USA nicht neu. Bulgarien macht erst die ersten Schritte in dieser Richtung Dank dreier Enthusiasten, die sich entschlossen haben, diese neue Arbeitsweise in Bulgarien einzuführen.
Zu diesem Zweck haben sie zuerst ein geeignetes Gebäude finden – die vor 30 Jahren geschlossene ehemalige Textilfabrik in Sofia. Dort haben sie viel Arbeit und eigene Mittel investiert, um das alte Backsteingebäude in einen modernen und künstlerischen Ort für Arbeit und Kreativität zu verwandeln.
Bereits in Betrieb sind dort die ersten verfügbaren Maschinen, darunter CNC-Fräsmaschinen, Drehmaschinen, Poliermaschinen, zwei Laser zum Lasergravieren, ein 3D-Drucker sowie eine Maschine zum Formen von Kunststoffteilen unter Vakuum.
„All das wollen wir Designern, Künstlern, Handwerkern, Ingenieuren, Erfindern und Freiberuflern zur Verfügung stellen und eigentlich auch jedem, der eine Idee hat und einen Platz sucht, wo er sie realisieren kann. Wir werden ihm mit unserer Erfahrung und unserem Wissen zur Seite stehen“, sagt Georgi Komsalatow, einer der Gründer, der für die technische Absicherung des Projekts zuständig war.
„Es gibt einen Bedarf nach solchen Plätzen“, glaubt Georgi Komsalatow. „Oft rüsten sich die Menschen geradezu maniakalisch mit den verschiedensten Maschinen und Instrumenten aus, ohne sie optimal zu nutzen. Wir haben alles da und bieten es an. Selbst wenn etwas fehlen sollte, sind wir bemüht, es in kurzer Zeit zu besorgen“, versichert Georgi und fügt hinzu, dass sie Menschen helfen wollen, ihre Ideen zu verwirklichen und zu verstehen, dass das Teilen von Erfahrungen für andere sehr wertvoll sein kann.
„Wir haben dieses Projekt nie als Geschäftsunternehmen gesehen, sondern viel mehr als einen Ort, von dem viele Menschen profitieren können.“
Die Gründer des Shared Workshop sind Menschen mit unterschiedlichen Interessen und das hilft ihnen bei der Zusammenarbeit. Jassen Nedjalkow, der Architekt aus dem Team, glaubt, dass ein „Zentrum gebildet wurde, in dem sich Menschen mit unterschiedlichen Berufen treffen und wo jeder zur Idee und zum Projekt des anderen beitragen kann“.
Zu den ersten, die in der „Fabrik der Handwerker“ eine eigene Ecke geschaffen haben, gehört Marieta Nedkowa, keine Unbekannte im Lederwarengeschäft.
„Ich bin zufällig auf diesen Raum gestoßen als ich eine Werkstatt gesucht habe. Meine Arbeit ist etwas laut. Ich benutze auch schädliche Chemikalien und solche, die nicht geeignet sind, zu Hause gelagert zu werden“, erzählt Marieta Nedkowa und fügt hinzu, dass sie auch einen Ort gebraucht hat, an dem sie Menschen besuchen können, die das Handwerk von ihr lernen wollen. Nicht zuletzt hat sie auch vor, künstlerische Workshops zu organisieren.
„Es stellte sich heraus, dass eine gemeinsame Werkstatt mit speziell ausgestatteten Arbeitsplätzen viel mehr sein kann als ein Büro oder ein Handwerksstudio. Es gibt Maschinen für die Holzbearbeitung, für Keramik, für die Herstellung von Modellen. Es gibt auch Büroräume mit Highspeed-Internet. Wenn jemand ein kreatives Projekt hat, kann er kommen und die Maschinen benutzen“, erzählt Marieta begeistert.
„In ihrer Freizeit befassen sich die Menschen oft mit kreativen Tätigkeiten. Es gibt Menschen, die ihre eigenen Möbel oder auch nur Holzspielzeug für ihre Kinder herstellen möchten. Solange sie möchten, können sie ein Studio mieten und wenn jemand mit der Ausrüstung nicht vertraut ist, kann er hier vor Ort Anweisungen und Ratschläge von einem Spezialisten erhalten.“
Übersetzung: Georgetta Janewa
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