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Covid-19 vereitelt bulgarische Antarktis-Expedition

Das Polarforschungsschiff „Hesperides“
Foto: armada.defensa.gob.es

Einen Tag bevor die bulgarischen Polar-Forscher ihre Reise nach dem Eiskontinent antreten sollten, wurde die alljährlich durchgeführte bulgarische Antarktis-Expedition abgesagt. Am 12. Januar hätte die 29 bulgarische Polarexpedition, bestehend aus 6 Wissenschaftlern, planmäßig starten müssen. Auf der Fahrt zur bulgarischen Basisstation auf der Livingston-Insel sollten die Teilnehmer in Chile eine 14tägige Quarantäne durchlaufen, um danach mit dem spanischen Polarforschungsschiff „Hesperides“ zur Antarktis zu gelangen, denn in der Nähe der bulgarischen Station betreiben die Spanier eine Basis. Aus unvorhersehbaren Gründen musste jedoch alles verschoben werden.

Wir setzten uns mit dem Expeditionsleiter Prof. Christo Pimpirew in Verbindung, um nähere Einzelheiten zu erfahren.

Prof. Christo Pimpirew

„Die Abreise musste verschoben werden, weil die erste Gruppe Forscher nicht abreisen kann. Am 10. Januar teilte mir aus Spanien der Logistikmanager der Expedition mit, dass auf dem Schiff „Hesperides, das unsere Forscher in Punta Arenas besteigen sollten, um zur Antarktis zu fahren, 30 Personen mit Covid-19 infiziert sind. Das ist nicht nur für mich, sondern auch für alle anderen unerklärlich, weil alle, die das Schiff betreten haben, vordem unter einer 14tägigen Quarantäne gestanden haben. An Bord sind 50 Personen mit negativen PCR-Tests gegangen und einige Tage später hat das Schiff den spanischen Hafen von Cartagena verlassen. Auf der Fahrt auf dem Atlantischen Ozean wurden Coronainfektionen diagnostiziert. Die Zahl der Infizierten erwies sich sogar größer. Aus diesem Grund ist das Schiff bei Las Palmas, Kanarische Inseln, vor Anker gegangen und wurde unter Quarantäne gestellt. Es wird seine Fahrt eventuell erst in zwei Wochen fortsetzen können, d.h. wenn die Quarantänezeit abgelaufen ist. Unsere Polarforscher werden also ihre Reise nicht antreten können, weil sie in Punta Arena ebenfalls 14 Tage unter Quarantäne stehen müssen, bevor sie das Schiff betreten können. Das Schiff wird aber dann noch nicht dort sein. Wir müssen also abwarten.“

Wie wird sich der Aufschub der Reise auf das Forschungsprogramm auf dem Eiskontinent auswirken?

„Das ungewöhnliche vergangene Jahr, das alles über den Haufen geworfen hat, hat sich bereits auf die Forschungsarbeit ausgewirkt, nicht nur unsere, sondern überhaupt“, äußert Prof. Christo Pimpirew. „Auch die Spanier sind betroffen, die zwei Forschungsstationen haben. Sie haben aber eine Ausweichmöglichkeit, weil sie über zwei Forschungsschiffe verfügen. Das eine Schiff befindet sich bereits in der Nähe der Antarktis. Wir unsererseits sind auf fremde Hilfe angewiesen - jemand muss uns dorthin mitnehmen. Momentan suchen wir nach Möglichkeiten für einen Transport von Chile bis Argentinien und Uruguay, weil die „Hesperides“ die Fahrt in die Antarktis absagen und nach Spanien zurückkehren könnte. Wir müssen also Reservevarianten haben“, erklärt der Expeditionsleiter.

Die bulgarische Basisstation auf der Livingston-Insel

Seit Bulgarien Forschungsarbeiten auf der Antarktis durchführt, ist das die erste aufgeschobene Expeditionen zum Eiskontinent. Ende 2020 erreichte das Coronavirus auch die Antarktis. Bei Tests in der chilenischen Station wurden zu Weihnachten 36 Infizierte ermittelt. Ein Teil der Expeditionsmitglieder musste evakuiert werden, auch wurden die epidemiologischen Maßnahmen auf der Antarktis verschärft. Die bulgarischen Polarforscher sollten bereits im November zur Livingston-Insel aufbrechen, die Expedition musste jedoch aus diesen Gründen verschoben werden.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: armada.defensa.gob.es, Facebook /Bulgarian Antarctic Institute, Theodosij Spassow


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