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Covid-19 in Bulgarien: Tag 163

In Erwartung des neuen Schuljahres
Foto: BGNES

Gewerkschaften für Präsenzunterricht

Entsprechend des Wunsches von 90 Prozent der Eltern wird das neue Schuljahr in Bulgarien in Form von Präsenzunterricht beginnen, was auch von den Lehrergewerkschaften unterstützt wird. Die Eltern haben auch die Wahl, auf individuelle Ausbildungsformen zurückzugreifen. Die Gewerkschaften sprechen sich jedoch für die Sozialisierung der Kinder in der Schule aus. Der Präsenzunterricht könne einzig aus unumstrittenen gesundheitlichen Gründen unterlassen werden. Diese Haltung wird auch von der Mehrheit der Lehrer unterstützt.

Bis Ende der Woche wird eine Regelung erwartet, die bei konstatierten Corona-Infektionen an Schulen befolgt werden muss, informierte Hauptgesundheitsinspektor Dr. Angel Kuntschew in Sliwen, meldete von dort der Korrespondent des BNR, Stojan Radew. Laut Dr. Kuntschew könne der in Russland entwickelte Impfstoff gegen Covid-19 momentan nicht in Europa zum Einsatz kommen.

LKW-Fahrer brauchen bei Einreise nach Griechenland keinen Corona-Test vorzuweisen

Diese Information erteilte die Korrespondentin des BNR Katja Peewa vom Grenzübergangspunkt Kulata-Promachonas. Diese Grenzstelle ist die einzige, die rund um die Uhr arbeitet. Ab den Montag dieser Woche müssen alle aus Griechenland kommenden Reisenden auf den Flughäfen der Schweiz, Tschechien, Belgien, Spanien und der Niederlanden einen negativen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden ist.

Corona-Neuinfizierte machen 4% aus

In den vergangenen 24 Stunden wurden in Bulgarien auf der Grundlage von 781 durchgeführten PCR-Tests 32 neue Covid-19-Fälle diagnostiziert; das sind rund 4 Prozent der getesteten Personen. Die offiziellen Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche weisen aus, dass weitere 25 Patienten als genesen entlassen werden konnten; 56 Patienten befinden sich auf Intensivstationen; drei Patienten sind in der vergangenen Nacht an den Folgen von Covid-19 gestorben.

Zwei Drittel der Corona-Hilfen in am meisten betroffene Wirtschaftsbereiche geflossen

67 Prozent der Mittel, die der Staat den Unternehmen zur Rettung von Arbeitsplätzen während des am 13. März ausgerufenen Notstands  gewährt hat, sind den von der Corona-Krise am meisten betroffenen Wirtschaftzweigen zugute gekommen. Das sind die Verarbeitungsindustrie, das Hotel- und Gaststättenwesen sowie der Handel. Das geht aus einer Analyse des Nationalen Versicherungsinstituts über die staatlichen Mittel zur Überwindung der Corona-Krise hervor.

Nahezu 50 Prozent aller unterstützten Unternehmen befinden sich in Sofia, Plowdiw und Warna.

Stabilität des Coronavirus erlaubt Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten

„Momentan ist das Coronavirus zureichend stabil, um keine Probleme bei der Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten und in Bezug auf die Diagnostik zu bereiten“, kommentierte für den BNR die Virusforscherin von der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften Prof. Radostina Alexandrowa. „Die Variabilität des Virus verläuft doppelt so langsam als bei den Grippeviren“, informierte die Wissenschaftlerin. Sie verwies darauf, dass der Krankheitsverlauf von Veränderungen in den Genen des Menschen bedingt wird. Das erkläre, warum eine junge und gesunde Menschen einer Intensivbehandlung bedürfen, andere wiederum nicht. In Bezug auf einen zuverlässigen Impfstoff gegen Covid-19 sei es laut Prof. Alexandrowa unklar, ob es einen solchen in den kommenden Monaten oder im Verlauf eines Jahres geben könnte. Daher würden sich die Wissenschaftler weltweit sehr vorsichtig zu diesem Thema äußern.

Gesundheitsminister zu Dialog mit protestierenden Krankenschwestern bereit

Gesundheitsminister Prof. Kostadin Angelow bekundete seine Bereitschaft, sich mit den Krankenschwestern zu treffen und über ihre Forderungen zu diskutieren. Eine Gruppe von Krankenschwestern hatte am vergangenen Sonntag für heute eine unbefristete Protestaktion vor dem Gesundheitsministerium in Sofia angekündigt. Minister Angelow bezweifelt eine landesweite Unzufriedenheit des medizinischen Personals, da er, wie er in Russe in Nordbulgarien sagte, bei einer Rundreise durch das Land einer solchen nicht begegnet sei. Laut dem Gesundheitsminister werde die Höhe der Gehälter vom Geschäftsführer der jeweiligen medizinischen Einrichtung festgelegt. „Die Maßnahmen, die die Regierung im Zusammenhang mit der Corona-Seuche ergriffen hat, werden unweigerlich eine Erhöhung der Budgets der medizinischen Einrichtungen bewirken“, betonte Prof. Kostadin Angelow. Das meldete die Korrespondentin des BNR in Russe, Assja Pentschewa.

Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.

Zusammengestellt: Elena Karkalanowa und das Nachrichtenteam

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow


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