Von der Leyen und Borissow erörtern Europäischen Aufbauplan
Der bulgarische Ministerpräsident Bojko Borissow und die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen erörterten den Vorschlag der EK über den Mehrjährigen Finanzrahmen für den Zeitraum 2021-2027 sowie das Instrument „Next Generation EU“, das die EK für den Wiederaufbau nach Covid-19 vorsieht. In dem Telefongespräch unterstrich Borissow, dass der von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Aufbauplan ausgeglichen sei und vollends von Bulgarien unterstützt werde.
Der Premier informierte die EK-Präsidentin über die Fortschritte Bulgariens auf dem Weg zur Aufnahme in den Wechselkursmechanismus 2 und die Europäische Bankenunion.
Borissow hob ferner hervor, dass die vernünftige Fiskalpolitik der Regierung zu den Erfolgen gehöre, auf die Bulgarien stolz sein könne und die beispielgebend seien. Gerade die Finanzstabilität und –Disziplin hätten dazu beigetragen, dass Bulgarien der Corona-Krise in guter Kondition begegnen und mit schnellen gesundheitlichen und sozial-wirtschaftlichen Maßnahmen zur Unterstützung von Bevölkerung und Unternehmen reagieren konnte.
Bulgarien vermerkt Weltblutspendetag
In diesem wird der Weltblutspendetag unter dem Motto „Sicheres Blut rettet Leben“ veranstaltet. Im vergangenen Jahr haben in Bulgarien nahezu 170.000 Menschen Blut gespendet. Wegen der Corona-Seuche sei jedoch ein rapider Rückgang in der Blutspende zu verzeichnen, sagte in einem Interview für den BNR Dr. Nadeschda Todorowska, Vizepräsidentin des Bulgarischen Roten Kreuzes. Mit der Aktion „Sei einer von uns! Spende Blut, rette Leben!“ vermerkte auch die Militärmedizinische Akademie in Sofia den Welttag der freiwilligen und unentgeltlichen Blutspende. An der Initiative beteiligten sich geheilte Covid-19-Patienten und spendeten Blut, das zur Behandlung anderer Patienten verwendet werden soll, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben.
Reisende aus Niederlanden unterliegen keiner 14tägigen Quarantäne
Diese Abänderung in der Anordnung des Ministers für Gesundheitswesen tritt am Montag, den 15. Juni in Kraft. Quarantänepflicht besteht weiterhin für Bürger, die aus folgenden Ländern einreisen: Schweden, Vereinigtes Königreich, Belgien und Portugal. Diese Maßnahme gilt auch für alle Drittländer mit Ausnahme von Serbien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro.
Bulgarien unter den ungefährlichsten Destinationen für einen Sommerurlaub
Die Bemühungen Bulgariens, die Verbreitung von Covid-19 unter Touristen zu vermeiden, wurde vom Weltrat für Reisen und Tourismus (CMVT) gewürdigt. Die touristischen Objekt in Bulgarien werden die Marke „Safe Travels“ führen können, als Zeichen, dass alle Maßnahmen für einen gefahrlosen Urlaub in den Ferienorten getroffen worden sind. Der CMVT erklärte die Türkei, Bulgarien, Portugal und einige weitere Länder als ungefährlich. Das bedeutet, dass das Personal in den Hotels der genannten Länder die neuen Hygieneregeln strikt einhält. Der Gesundheitszustand der Tourismusangestellten werde von den Gesundheitsbehörden kontrolliert. Der Weltrat für Reisen und Tourismus verleiht an jene Einrichtungen eine Sonderauszeichnung, die für eine gründliche Oberflächendesinfektion sorgen und Markierungen anbringen, damit die Gäste die soziale Distanz wahren können. Die Auszeichnung bedingt eine regelmäßige Reinigung der Hotelzimmer, Toiletten, Fahrstühle und Fitnesssäle einschließlich Schlüssel, Schalter und Türklinken, die häufig berührt werden.
Trotz der Anerkennung des CMVT kann Bulgarien wegen der Einschränkungsmaßnahmen für Reisende aus Drittländern noch keine Touristen empfangen. Touristen aus Serbien und Griechenland dürfen jedoch dank einer dreiseitigen Vereinbarung Urlaub in Bulgarien machen, die den freien Grenzverkehr zwischen den drei Ländern gestattet.
Schwacher Rückgang bei Corona-Neuinfektionen
In den vergangnen 24 Stunden fielen von den 1.975 PCR-Tests 75 positiv aus. Damit ist die Gesamtzahl der Covid-19-Fälle in Bulgarien auf 3.266 gestiegen. Laut Angaben des Nationalen Informationsportals gibt es 1.371 aktive Fälle; als genesen gelten 1.723 Patienten, darunter 7 in den letzten 24 Stunden. In stationärer Behandlung befinden sich 247 Patienten, darunter 16 auf Intensivstationen. Seit Ausbruch der Seuche sind in Bulgarien 172 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestoben; in den vergangenen 24 Stunden wurden keine neuen Sterbefälle unter den Infizierten registriert.
PCR-Tests geben bis 5% falsche Ergebnisse
Um eine Infektion mit Covid-19 zu diagnostizieren müssen die typischen Symptome der Erkrankung, ein Kontakt mit Infizierten und ein positiver Test vorliegen. Laut bulgarischen Ärzten, die in der ersten Reihe das Coronavirus bekämpfen, zeige die Praxis zuweilen ein anderes Bild. In Fällen, bei denen die typischen Covid-19-Symptome auftreten und die Diagnose feststeht, würden 2 bis 3 Prozent der Tests negativ ausfallen. Das lasse sich auf die Proben zurückführen; einzig Lungensekret liefere sichere Ergebnisse. Laut dem Staatlichen Hauptgesundheitsinspektor Dozent Dr. Angel Kuntschew liege die Zahl falscher PCR-Tests zwischen 3 und 5 Prozent. „Falls die typischen Symptome auftreten und der Nachweis erbracht ist, dass der betreffende Patient Kontakt mit Virusträgern hatte, wird trotz negativer Testergebnisse von einer Corona-Infektion ausgegangen“, präzisierte Dr. Kuntschew in einem Interview für den Fernsehsender bTV.
Krankenschwester einer Kinderkrippe in Sofia mit Covid-19 infiziert
Nachdem in einer der hauptstädtischen Kinderkrippen bei einer dort beschäftigten Krankenschwester eine Corona-Infektion nachgewiesen werden konnte, wurde das gesamte Personal getestet. Die Tests sind alle negativ ausgefallen. Die Eltern der in dieser Krippe eingeschriebenen Kinder wurden über den Fall informiert und das gesamte Gebäude gründlich desinfiziert. Auf Anordnung der Hauptstädtischen Gesundheitsinspektion wurden die Kinder, die mit der infizierten Krankenschwester Kontakt hatten, unter eine 14tägige Quarantäne gestellt. Demnächst sollen auch sie auf Covid-19 hin getestet werden. Den älteren Kindern mit negativen Testergebnissen soll ein Krippenbesuch gestattet werden. Alle anderen Kinder, die keinen Kontakt zur infizierten Angestellten hatten und bisher diese Krippe nicht besucht haben, sollen ab dem 15. Juni auf andere Krippen-Gruppen aufgeteilt werden. Alle anderen Kinderkrippen und Kindergärten Sofias werden am Montag wieder Kinder aufnehmen.
Nachtklubs und Diskotheken öffnen wieder
Gesundheitsminister Kyrill Ananiew korrigierte seine Verordnung über die epidemiologischen Maßnahmen, so dass ab dem 15. Juni Diskotheken, Nachtklubs und Piano-Bars wieder Besucher empfangen können. Die genannten Einrichtungen müssen jedoch alle anderen epidemiologischen Maßnahmen einhalten.
Redaktion: Darina Grigorowa
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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