„Den Kulturschaffenden kommt eine große Bedeutung für die nationale Identität und den Geist zu und der Staat muss beweisen, dass er in Zeiten der Krise auf sie hält“, sagte der Staatspräsident Rumen Radew während eines Treffens mit Vertretern freischaffender Künstler in Bulgarien.
Anlass für das Gespräch war eine Petition, initiiert von der Schriftstellerin Daniela Kusmanova und dem Musiker Venci Micoff. Mehr als 2.000 Künstler des Landes hatten sich dieser Petition angeschlossen. In dem Dokument, das an 7 staatliche Institutionen gerichtet wurde, stellen die Künstler konkrete Forderungen zur Unterstützung der freischaffenden Kulturträger, damit diese Branche nach Ende der Pandemie wieder aufleben kann.
„Notwendig ist die Einrichtung eines realen Registers der Künstler, die durch die Krise in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die freischaffenden Künstler in Bulgarien sind laut verschiedenen Schätzungen zwischen 2.000 und 80.000 an der Zahl“, kommentierte Micoff vor Radio Bulgarien. Die Künstler bestehen darauf zu erfahren, wie hoch der Anteil der Mittel für die Kultur sein wird, die die Europäische Union zur Bewältigung der Folgen der Pandemie zur Verfügung stellen will. In der Petition wird die Stundung von Krediten gefordert, die in der Kulturbranche zwangsläufig aufgenommen werden mussten.
Venci Micoff stufte das Gespräch, das auf Initiative von Staatspräsident Radew veranstaltet wurde, als konstruktiv ein, betonte jedoch, dass das Staatsoberhaupt nicht über die Vollmachten der Exekutive für eine direkte Finanzhilfe verfüge; seine Rolle bestehe darin, Expertenlösungen anzubieten.
Die Künstler in Bulgarien gehören zu den ersten, die von der Einführung der epidemiologischen Maßnahmen gegen Covid-19 in Bulgarien in Mitleidenschaft gezogen wurden. Betroffen sind nicht nur die fest angestellten Kulturträger in den verschiedenen Kulturinstitutionen, sondern vor allem die freischaffenden Künstler.
Redaktion: Joan Kolev
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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