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Covid-19 in Bulgarien: Tag 76

Foto: BTA


Einreiseverbot für EU-Bürger und Schengen-Länder aufgehoben

Auf Anordnung des Gesundheitsministers vom 22. Mai wird das Einreiseverbot für Bürger aus den EU-und Schengen-Ländern (einschließlich San Marino, Andorra, Monaco und Vatikan) in Bulgarien aufgehoben. Gleiches gilt auch für Personen, die mit bulgarischen Bürgern zusammenleben, die ständig, langfristig oder dauerhaft in Bulgarien leben sowie für ihre Familienangehörigen. Es gibt kein Einreiseverbot für Ausländer, die dringende medizinische, diplomatische, humanitäre, Transport- und andere Tätigkeiten in Erfüllung ihrer offiziellen Aufgaben ausüben

Immobilienmarkt in Bulgarien erholt sich allmählich

Nachdem der Immobilienmarkt in Bulgarien durch die Coronavirus-Pandemie zum Erliegen gekommen war, begann er sich Anfang Mai langsam zu erholen. Erwartet wird ein Rückgang der Preise, jedoch nicht für Immobilien mit guter Lage und von hoher Qualität. Nach Jahren kehrt auch das Interesse an Vorstadthäusern zurück. Interesse besteht auch an Ferienwohnungen entlang der Küste und in den Bergen. Die in den letzten zwei Monaten abgeschlossenen Geschäfte wurden bei einem Preisnachlass von 5-10% gegenüber dem Niveau vor der Krise abgewickelt. Beim Kauf von noch nicht gebauten Immobilien verlangen die Bauherren 10-20% des Immobilienpreises im Voraus. Das wurde bei einer Online-Diskussion der Vereinigung „Immobilien“ bekannt, die von der Tageszeitung „Dnewnik“ zusammengefasst wurde.

Covid-19: Geheilte sind mehr als Infizierte

In den letzten 24 Stunden sind in unserem Land 41 neue Covid-19-Fälle aufgetreten. 11 der Infizierten wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Das meldete Prof. Todor Kantardschiew auf dem regulären Briefing des Nationalen Krisenstabs zur Coronavirus-Prävention und -Bekämpfung. Es wurden weitere 1.450 Tests durchgeführt. Insgesamt wurden bislang 2.372 Persinen in Bulgarien positiv auf Covid-19 getestet. Davon sind 1.478 in einer aktiven Phase der Erkrankung. Die Zahl der Patienten ist um 1,8 Prozent angestiegen. Bei einer weiteren Krankenschwester wurde Covid-19 diagnostiziert. 42 Patienten wurden in den letzten 24 Stunden als geheilt aus dem Krankenhaus entlassen. Die Zahl der Gesundeten ist bereits 769 Menschen.

Taxiunternehmen fordern Trennwände gegen Covid-19

Mehrere große Taxiunternehmen in Sofia haben eine Initiative gestartet, in den Autos eine Trennwand zwischen Fahrer und Kunden einzubauen, um die Übertragung von Infektionen zu verhindern. Die Installation von Plexiglaswänden werde die Kommunikation zwischen Fahrer und Passagier nicht behindern, auch das Zahlen der Rechnung nicht, versichern die Taxiunternehmen.

Parlament billigt in erster Lesung 9-Prozent-MwSt auf Bücher und Restaurants 

Der Vorschlag der Regierungspartei GERB und der Vereinigten Patrioten, die Mehrwertsteuer für Gaststätten und Bücher zu senken, wurde vom Parlament in erster Lesung angenommen. Ab dem 1. Juli 2020 bis Ende 2021 werden sie an den Staat eine Mehrwertsteuer von 9 Prozent entrichten. Außerdem sollen Mediziner, Polizisten und Angestellte, die gegen Covid-19 an vorderster Front kämpfen, Gutscheine für Urlaub in staatlichen Erholungsheimen erhalten. Die Novellen werden voraussichtlich in den kommenden Wochen endgültig im Plenarsaal abgestimmt.

Gericht will Einwände von Präsidenten gegen Gesundheitsgesetz prüfen

Das Verfassungsgericht gibt dem Antrag des Präsidenten Rumen Radew statt, die Verfassungswidrigkeit von zwei Texten im Gesundheitsgesetz im Zusammenhang mit dem am 14. Mai verhängten epidemiologischen Notstands zu prüfen.
Radew stellt die Einführung des epidemiologischen Notstands im Land mit einer Entscheidung des Ministerrates und sowie die Möglichkeit in Frage, dass sie unbefristet sein kann. Er kreidet an, dass dadurch Grundrechte verletzt werden – das Recht auf Arbeit und auf freie Bewegung. Der Präsident sieht auch einen Widerspruch zur Verfassung in Texten, denen zufolge der staatliche Inspektor das Seuchenrisiko bewerten kann. Die Entscheidung der Richter wird nach dem angekündigten Ende des epidemiologischen Notstands am 14. Juni erwartet. 

Nationaler Kulturpalast mit Open-Air-Konzerten und Kongressen 

Der Nationale Kulturpalast im Zentrum von Sofia bietet der Kulturgemeinschaft wegen der Covid-19-Pandemie die Möglichkeit, ihre Veranstaltungen im Einklang mit den Epidemie-Maßnahmen im Freien abzuhalten. Die Veranstaltungen finden auf einer neuen multifunktionalen Plattform im Freien im Park hinter dem Palast statt. Der Raum wurde letztes Jahr als Sommer-Kulturszene im Freien getestet und wird nun als Veranstaltungsort für alle Arten von Veranstaltungen, einschließlich Kongressen, Konferenzen, Workshops und mehr, aufgewertet. Die Plattform wird ab dem 1. Juni betriebsbereit sein.

Große und mittlere Unternehmen in Bulgarien nehmen Tätigkeit wieder auf

Fast 90% der von der Covid-19-Krise betroffenen großen und mittleren Unternehmen haben in der ersten Woche nach Aufhebung des Notstands den Betrieb ganz oder teilweise wiederaufgenommen, zeigen die Angaben der Gewerkschaft KNSB aus beobachteten 100 Unternehmen im ganzen Land. Während des Notstands hatten drei Viertel der überwachten Unternehmen ihre Angestellten in den bezahlten Urlaub geschickt, etwa 25% in unbezahlten Urlaub und etwas mehr als 10% griffen auf Entlassungen zurück.

Zwei Drittel der Bulgaren bangen um ihre Jobs

Die Covid-19-Krise hat jeden einzelnen Aspekt des Lebens auf der ganzen Welt betroffen. Laut einer internationalen Umfrage (Zaplatomer.bg und Paylab.com) in 15 Ländern (Finnland, Mitteleuropa, Balkan und Baltikum) fürchten 55 Prozent der Arbeitnehmer um ihren Job. In Bulgarien gaben 59 Prozent an, dass ihre Arbeit ganz oder teilweise gefährdet sei. 18 Prozent der Befragten erhalten niedrigere Löhne, 13 Prozent wurden gekürzt, 11 Prozent wurden in unbezahlten Urlaub geschickt. 41 Prozent arbeiten im Homeoffice, 14 Prozent mit reduzierter Arbeitszeit und 22 Prozent sind im Urlaub. 4 Prozent gaben an, bereits vor Einführung der Isolationsmaßnahmen arbeitslos gewesen zu sein, auf 17 Prozent hat sich die Krise nicht ausgewirkt. Der Anteil derjenigen, die einen neuen Arbeitsplatz in Betracht ziehen, beträgt 35 Prozent, während 27 Prozent nicht beabsichtigen, den Arbeitgeber zu wechseln.

Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.

Zusammengestellt: Elena Karkalanowa und die Nachrichtenredaktion
Übersetzung: Georgetta Janewa, Rossiza Radulowa, Wladimir Wladimirow



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