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Covid-19 in Bulgarien: Tag 73

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Kitas öffnen wieder

Ab dem 22. Mai nehmen Kindergärten und Kinderkrippen ihre Arbeit wieder auf. Dies wurde auf einem Briefing im Ministerrat bekannt gegeben, bei dem Bildungsminister Krassimir Waltschew und Gesundheitsminister Kiril Ananiew die Maßnahmen zur Wiederaufnahme der Arbeit der Kitas vorgestellt haben. Die Bürgermeister der Gemeinden werden beauftragt, die notwendige Organisation für ihre schrittweise Eröffnung zu schaffen. Bei der Aufnahme werden die Kinder zuerst einer Temperaturmessung unterzogen. Weitere Temperaturmessungen erfolgen nur, falls sie Symptome einer Erkrankung zeigen. Eine ärztliche Bescheinigung ist nicht erforderlich, aber die Eltern müssen eine Einverständniserklärung unterzeichnen, dass sie ihr Kind auf eigenen Wunsch in den Kindergarten oder in die Kinderkrippe geben und über alle Maßnahmen informiert sind, die umgesetzt werden müssen.

646 Menschen von Covid-19 geheilt

In den letzten 24 Stunden wurden in Bulgarien 24 neue Covid-19-Fälle nachgewiesen. 10 der Neuinfizierten wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Es wurden 874 Personen getestet. Die aktiven Regionen sind 5. Somit hat die Gesamtzahl der Infizierten im Land 2.259 Personen erreicht, gab der Nationale Gesundheitsinspektor Prof. Angel Kuntschew während des regelmäßigen Briefings des Nationalen Krisenstabs zur Coronavirus-Prävention und -Bekämpfung bekannt. Es gibt keine Kinder unter den neu festgestellten Fällen. Unter den Ärzten gibt es 242 Infizierte. Bislang wurden 646 Menschen oder 28,6 Prozent der Patienten geheilt. Zwei Menschen sind binnen der letzten 24 Stunden nachweislich an Covid-19 gestorben: ein Mann im Alter von 79 Jahren und eine Frau im Alter von 93 Jahren. 73 der Todesopfer sind Männer und 39 Frauen. Ihr Durchschnittsalter liegt bei 66,5 Jahren, ergänzte Kuntschew. 299 der Patienten werden in Krankenhäusern behandelt, 36 von ihnen werden künstlich beatmet.

Quarantäne für internationale Kraftfahrer entfällt

Bis zum 25. Mai soll die Quarantäne für bulgarische Fahrer von schweren Transportfahrzeugen, die in Bulgarien einreisen, entfallen, teilte Verkehrsminister Rossen Zheljaskow mit. Bisher mussten sie sich wegen COVID-19 in einer 14-tägigen Quarantäne begeben, bevor sie einen erneuten Kurs starten.

Quarantänepflicht für Reisenden aus und nach Griechenland und Serbien entfällt

Ab dem 1. Juni unterliegen Reisende zwischen Bulgarien und Griechenland nicht mehr der Quarantänepflicht, informierte Ministerpräsident Bojko Borissow nach einem Treffen per Videokonferenzschaltung mit seinen Amtskollegen aus Rumänien, Serbien und Griechenland. Auch Reisen zwischen Bulgarien und Serbien werden ohne Quarantäne möglich sein, es müssen jedoch zweiseitige Erklärungen unterzeichnet werden. Die Reisenden werden angeben müssen, dass sie keine Symptome einer Corona-Erkrankung haben, nicht unter Quarantäne stehen und die Reise auf eigenes Risiko unternehmen. Ferner müssen sie eine Telefonnummer für Kontakte hinterlassen. 

Restaurants öffnen ohne Einschränkungen

Ab dem 1. Juli sollen die gastronomischen Einrichtungen in Bulgarien auch in geschlossenen Räumen ihre Arbeit wiederaufnehmen. „Wenn wir über den Tourismus reden, müssen auch die Restaurants arbeiten“, kommentierte Ministerpräsident Bojko Borissow. Eine allgemeine Senkung der Mehrwertsteuer auf die Nahrungsmittel lehnte er jedoch als riskant ab. „Momentan, da die Einnahmen derart gesunken sind, haben wir eine Ausnahme für Bücher und Restaurants gemacht, weil den gastronomischen Einrichtungen praktisch verboten wurde, zu arbeiten“, fügte Borissow hinzu.

Bulgarien rechnet mit Sommersaison ab 15. Juni

Die Strategie für den Sommertourismus stützt sich auf Bulgaren und Touristen aus den Nachbarländern, da sie am einfachsten mit dem Auto anreisen können, sagte Tourismusministerin Nikolina Angelkowa in einem Interview für den BNR. Die meisten Besucher habe es 2019 aus Rumänien gegeben. Insgesamt 1 Mio. Rumänen haben für ihren Sommerurlaub Bulgarien gewählt, unterstrich Angelkowa und gab bekannt, dass derzeit Verhandlungen mit europäischen Ländern laufen, die eine ähnliche epidemiologische Situation wie die bulgarische haben, so dass nach dem 15. Juni Urlauber aus diesen Ländern eintreffen können. Bislang soll es keine stornierten Charterflüge nach Bulgarien für die Zeit nach dem 15. Juni geben. Die Wahrscheinlichkeit der Rückkehr des freien Verkehrs nach Europa ab diesem Datum sei hoch, glaubt Angelkowa.

Keine Festumzüge zum 24. Mai

Die meisten Initiativen zum 24. Mai, dem Tag der bulgarischen Bildung und Kultur werden online stattfinden. Festumzüge soll es keine geben, sagte Bildungsminister Krassimir Waltschew. Zwischen 10% und 15% der Kinder nehmen nicht am Online-Unterricht teil. Für sie soll es Nachhilfeunterricht geben. Einige der Kinder werden die Klasse wiederholen müssen oder ihr Unterricht wird verlängert. Die Aktivitäten zur Überwindung der Bildungslücken sollen im Juni und Juli stattfinden. Ab dem 1. Juni soll es voraussichtlich Sommerkurse geben, damit die Eltern arbeiten können. Die endgültige Entscheidung darüber soll in Abhängigkeit der epidemiologischen Situation getroffen werden, gab Waltschew bekannt.

Transportunternehmen der Tourismusbranche protestieren

Eigentümer von Transportunternehmen, die sich mit der Beförderung von Touristen befassen, führen Protestaktionen in Sofia, Plowdiw, Warna, Burgas und Russe durch. Sie fordern, dass ihre Branche in die Hilfsmaßnahmen der Regierung einbezogen wird. Für die Transportunternehmen sei die 60:40-Maßnahme ungeeignet, da die Transportfirmen momentan über keinerlei Einnahmemöglichkeiten verfügen. Die Protestierenden wollen in Dialog mit der Regierung treten, um gemeinsam Lösungsmöglichkeiten auszuarbeiten.

Staat kann bis zu 170.000 Arbeitsplätze retten 

„Falls das bisherige Interesse an der 60:40-Maßnahme erhalten bleibt, könnte die Unterstützung rund 170.000 Arbeitsplätze retten“, führte Sozialministerin Denitza Satschewa aus. Auf eine Abgeordnetenfrage hin betont sie, dass bisher rund 70 Prozent der Anträge auf eine Unterstützung innerhalb dieser Maßnahme gebilligt worden sind. Bei der 60:40-Maßnahme zahlt der Staat den Arbeitgebern 60 Prozent der Gehälter und übernimmt die Versicherungen der Arbeiter und Angestellten, damit sie nicht entlassen werden. Die restlichen 40 Prozent übernimmt der Arbeitgeber. Für eine diesbezügliche staatliche Unterstützung sind im Rahmen von zwei Monaten ca. 92 Millionen Euro und für drei Monate 137 Millionen Euro notwendig.

Balkan und EU rücken näher 

Wir brauchen die Einheit, Solidarität und Unterstützung mehr denn je, um die Pandemie zu stoppen und die schwerwiegenden sozialen und wirtschaftlichen Folgen zu bewältigen, sagte Außenministerin Екaterina Sachariewa. Das Thema der Video-Konferenz zwischen den Außenministern Bulgariens, Griechenlands, Rumäniens, Sloweniens, Nordmazedoniens, Albaniens, Serbiens, Bosnien und Herzegowinas, Montenegros und des Kosovo waren die sozialen und wirtschaftlichen Folgen von COVID-19 für den Balkan. Die Minister einigten sich darauf, ein regionales Gesundheitsnetzwerk einzurichten, um Patienten zu behandeln und den Tourismus sicher wiederherzustellen. Bezüglich des Verkehrs haben die Außenminister beschlossen, dass die "Grünen Korridore", die die EU und den westlichen Balkan verbinden, auch nach der Krise offen bleiben.

Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.


Zusammengestellt: Diana Zankowa und die Nachrichtenredaktion
Übersetzung: Rossiza Radulowa, Georgetta Janewa, Wladimir Wladimirow



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