Verhandlungen über Reisen mit Rumänien, Griechenland und Serbien eingeleitet
Bulgarien werde am Montag mit Verhandlungen mit Rumänien, Griechenland und Serbien beginnen, in denen die Reisefreiheit und das gegenseitig Passieren der gemeinsamen Grenzen besprochen werden sollen. Diese Information gab Transportminister Rossen Scheljaskow. Die Gespräche sollen auf Ebene Premierminister durchgeführt werden. Scheljaskow kommentierte vor Journalisten des BNR, dass die Corona-Krise jene Fluggesellschaften am härtesten getroffen habe, die Charterflüge speziell für Touristen organisieren. Aus diesem Grund sei vorgesehen, jede Buchung bulgarischer Charterflugzeuge staatlich zu unterstützen.
Am 18. Mai öffnen in Sofia Kinderspeisungen und Malls
Am Montag nehmen alle 75 Kinderspeisungen in der Hauptstadt Sofia ihre Arbeit wieder auf, informierte Oberbürgermeisterin Jordanka Fandakowa. Alle Räume, in denen die Kindernahrung zubereitet wird, seien entsprechend der Gesundheits- und Sanitärnormen desinfiziert worden. Alle Angestellten der Kinderspeisungen seien ihrerseits auf das Coronavirus hin getestet worden, fügte Fandakowa hinzu.
In den Malls in Sofia laufen momentan Vorbereitungs- und Desinfektionsarbeiten für deren Wiedereröffnung, die ebenfalls für den 18. Mai geplant ist. In den großen Einkaufszentren werden vorerst einzig die gastronomischen Einrichtungen und Bars in geschlossenen Räumen sowie die Kinder- und Vergnügungseinrichtungen geschlossen bleiben.
Bulgarien mit insgesamt 2.211 Covid-19-Fällen
In den vergangenen 24 Stunden wurden 1.094 PCR-Tests durchgeführt und 36 neue Corona-Fälle diagnostiziert. Damit ist die Gesamtzahl der Covid-19-Fälle auf 2.211 angestiegen.
6 Prozent der Infizierten sind Kinder, 11 Prozent Mediziner, deren Gesamtzahl auf 240 angewachsen ist. In den vergangenen 24 Stunden konnten 25 Patienten als geheilt entlassen werden; damit ist ihre Zahl auf 598 angewachsen – sie machen 26 Prozent aller Coronafälle aus. An der Seuche sind insgesamt 108 Menschen gestorben, darunter 3 in den vergangenen 24 Stunden.
Corona-Maßnahmen in Bulgarien effektiv
„Die angehäuften Erfahrungen zeigen, dass selbst wenn man eine Covid-19-Erkrankung leicht überwindet, man noch lange Zeit danach das Virus in sich trägt. Daher werden in Bulgarien nur Patienten von der Quarantäne befreit, die virusfrei sind“, sagte der Direktor des Nationalen Zentrums für Infektions- und Parasitenkrankheiten Prof. Todor Kantardschiew, Mitglied des Nationalen Krisenstabs zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung. Er zeigte seine Zufriedenheit darüber, dass in den Seniorenheimen und Heimen für geistig behinderte Kinder keine neun Fälle registriert werden. Laut Kantardschiew steige die Epidemie, falls ein Covid-Infizierter drei weitere Menschen ansteckt. Bei einer gewöhnlichen Grippe stecke ein Infizierter für gewöhnlich bis zu zwei andere Menschen an. Momentan stecke in Bulgarien ein Corona-Infizierter statistisch gesehen zwischen 0,8 und 1,2 Personen an. Zu Beginn der Seuche lag das Verhältnis bei 1 zu 1 bis 1,7 Personen. Gut würde Bulgarien auch hinsichtlich einer anderen Kennziffer abschneiden und zwar hinsichtlich der Zeit, in der sich die Zahl der Kranken verdopple. Zu Beginn sei dies aller 10 Tage geschehen, heute liege die Zeitspanne bei etwas mehr als einen Monat. Laut Prof. Kantardschiew könne nur eine Schlussfolgerung gezogen werden: Die Maßnahmen zeitigen Erfolge.
Q-Fieber-Herd in Region Gabrowo lokalisiert
Bei Covid-19-Tests in Bulgarien konnte ein Herd des sogenannten Q-Fiebers (Zoonose verursacht durch das Bakterium Coxiella burnetii) in der Region von drei Dörfern bei Gabrowo ermittelt werden. Diese Information gab der Direktor des Nationalen Zentrums für Infektions- und Parasitenkrankheiten Prof. Todor Kantardschiew, Mitglied des Nationalen Krisenstabs zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung. Die Erkrankung, die landläufig als „Balkan-Grippe“ bezeichnet wird, weist Symptome, wie hohes Fieber, Atemnot und Husten auf, die auch für eine Corona-Erkrankung typisch sind. Die Krankheit konnte bei 20 Personen nachgewiesen werden, bei denen es sich um Veterinärmediziner und Personal handelt, die in drei Farmen für Schafe und Rinder tätig sind. Keiner der Infizierten musste hospitalisiert werden. Die Krankheit wird von Tier auf Mensch übertragen und ist endemisch sowie saisonbedingt. Wenn das Q-Fieber rechtzeitig diagnostiziert wird, bestehen sehr gute Heilungschancen. Nach überstandener Krankheit ist der Mensch für längere Zeit immun dagegen.
Zecken verbreiten kein Coronavirus
Unter den Bedingungen eines Epidemiologischen Ausnahmezustands stehen die Parkanlagen Sofias wieder Besuchern offen. Vordem wurden alle Grünanlagen gegen Zecken behandelt. Dennoch bestehe eine Gefahr vor Zeckenbissen, besondern in ungemähten Wiesen, warnte die Leiterin der Abteilung „Parasitologie“ der hauptstädtischen Gesundheitsinspektion Zesarina Iliewa. Ihren Aussagen nach würden keine Angaben darüber vorliegen, dass die blutsaugenden Ektoparasiten Covid-19 übertragen. Das sei angesichts der Struktur des Coronavirus unwahrscheinlich. „In Bulgarien verbreiten die Zecken vor allem die Lymekrankheit (Lymeborreliose), das Mittelmeer- und das Q-Fieber“, informierte Iliewa und appellierte daher an die Bürger, die sich auf Wiesen aufhalten, die möglichen Risikostellen am Körper auf Zecken hin zu überprüfen.
Iwan Kostow: Verteilung von Geld birgt Korruptionsgefahr
„Das Verteilen unentgeltlicher finanzieller Hilfe an die Bedürftigen ist unmöglich, weil die Ressourcen beschränkt sind. Die Regierenden würden dann die Krise mit einem enorm hohen Defizit überwinden“, sagte in einem Interview für den BNR Iwan Kostow, Premierminister Bulgariens vom 1997 bis 2001. Der Wirtschaftsexperte führte an, dass das Bruttoinlandsprodukt Bulgariens laut EU um 7,2 Prozent sinken werde. Das seien 4,2 Milliarden Euro. „Die Regierung kann diese Summe nicht locker machen, um alle Ausgaben zu decken. Das sind populistische Reden. Selbst wenn sie es schaffen sollte, diese Summe aufzubringen, könnte das Geld versickern und Korruption generieren“, warnte Kostow. Er fügte hinzu, dass nicht nur in Bulgarien die Maßnahmen zur Überwindung der Schäden unter Druck getroffen werden und appellierte, die Steuerregelungen bis Mitte des Jahres zu ändern.
Investoren fordern Aufhebung 14tägiger Quarantäne entlang griechischer Grenze
Investoren und Eigentümer von Firmen entlang der Grenze zwischen Bulgarien und Griechenland sind wegen der obligatorischen 14tägigen Quarantäne bei der Einreise in eines der zwei Länder nicht in der Lage, ihre Unternehmen zu leiten. In einem Schreiben an die Regierung und den Nationalen Krisenstab zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung fordern sie eine Neueinschätzung der epidemiologischen Lage und eine Aufhebung dieser Einschränkungsmaßnahme. Momentan dürfen einzig Saisonarbeiter und internationale LKW-Fahrer die Grenze passieren, ohne unter 14tägige Quarantäne gestellt zu werden. Die Investoren und Eigentümer der Firmen in der Grenzregion, die der Quarantänepflicht unterliegen, sehen das als ein Hindernis vor der Wiederbelebung der Unternehmen und der Arbeitsaufnahme Tausender Angestellten an.
Zusammengestellt: Iwo Iwanow
Übersetzung und Redaktion: Wladimir WladimirowIn der Nacht wird es klar sein und der Wind lässt nach. In den Morgenstunden bildet sich Nebel und die Sicht wird durch tief hängende Wolken eingeschränkt. Tagsüber herrscht sonniges Wetter mit vereinzelten hohen und mittleren Wolken. Die..
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