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COVID-19 in Bulgarien: Tag 36

Foto: BGNES


675 erwiesene COVID-9-Fälle in Bulgarien
6 neue COVID-9-Fälle wurden bis 17.00 Uhr Ortszeit am Sonntag registriert, gab der nationale Stab für das Coronavirus bekannt, 4 davon in Sofia und 2 in der Region von Stara Sagora. Somit gibt es 675 Infizierte im Land. 230 von ihnen stehen unter ärztlicher Aufsicht in Krankenhäusern und 36 sind auf Intensivstationen. 
377 der registrierten COVID-19-Fälle sind Männer, 298 Frauen. Bisher sind nachweislich 29 Personen an COVID-19 gestorben. 

Genossenschafts- und Blumenmärkte geschlossen

Die Genossenschafts- und Blumenmärkte wurden auf Anordnung des Gesundheitsministers auf unbestimmte Zeit geschlossen. Letzten Samstag hatte die Polizei den Frauenmarkt in Sofia wegen Verletzung der Epidemie-Maßnahmen gesperrt.

Staat übernimmt nicht verkauftes Obst und Gemüse

Nach zahlreichen Beschwerden im Zusammenhang mit der Schließung von Genossenschafts- und Bauernmärkten, dass die nicht verkauften Produkte vernichtet werden müssen, ordnete Premierminister Bojko Borissow ihren Aufkauf durch den Staat an, um sie an sozial schwache Bürger zu verteilen.
Mit der Organisation, nach der das nicht verkaufte Obst und Gemüse aufgekauft und weitergegeben soll, wurde die Agrarministerin Dessislawa Tanewa beauftragt. 

Wirtschaft könne bis Ende Juni standhalten

Die Wirtschaft des Landes könne bis Ende Juni standhalten, ohne unterzugehen, erklärte in einem Interview für den BNR Wirtschaftsminister Emil Karanikolow. 
Der Minister bekräftigte den erneuten Kurs der Regierung zum beschleunigten Beitritt zum ERM-2-Mechanismus der Eurozone als Chance, die das Land nutzen sollte, da dies eine höhere Bonität und ein höheres Interesse der Anleger impliziere.
Das Modell 60:40 für eine staatliche Unterstützung der Unternehmen, ihre Angestellten zu halten, bezeichnete Karanikolow als richtig. Es bleibe jedoch abzuwarten, welche Wirtschaftszweige in welcher Weise von der Pandemie Schaden erleiden.
 
Wirtschaftsprognosen von Regierung zu optimistisch laut KNSB

Die Wirtschaftsprognosen der Regierung werden durch eine "rosarote Brille" gesehen, behauptete in einem Interview für den BNR der Vorsitzende der Konföderation der unabhängigen Gewerkschaften (KNSB), Plamen Dimitrow. Die bisherigen Krisen-Maßnahmen für die Wirtschaft seien gut und umfassend, doch die einzelnen Wirtschaftszweige sollten differenziert unterstützt werden, empfahl Dimitrow und sagte, dass ein Fünftel der größten und mittleren Unternehmen im Land, von denen die Industrie abhänge, ernsthafte Probleme habe. Die Schwerindustrie sei noch nicht betroffen, doch die Kürzungen der Arbeitsplätze in der Leichtindustrie schwappen auch zur Verarbeitungsindustrie über.
Die Gewerkschaft KNSB ist der Ansicht, dass der Gesetzesrahmen für die Entschädigung für Arbeitslosigkeit ungerecht sei und verändert werden müsse. 

Göttliche Liturgie am Palmsonntag

Unter geringer Beteiligung lief am Palmsonntag der Festgottesdienst in der Kathedrale „Heiliger Alexander Newski“ ab, der vom Patriarchen der bulgarischen orthodoxen Kirche, Neofit, abgehalten wurde. 
Jeder Gläubige musste am Eingang der Kirche seine Hände desinfizieren und eine Schutzmaske aufsetzen. 
In der Kirche “Heilige Nedelja” in Sofia wurde beim Empfang der heiligen Gaben für alle Gläubigen, obwohl sie Masken trugen, ein einziger silberner Löffel verwendet.
Vor der Kirche „Nikolaus von Myra“ in Sofia wurden die Gläubigen durch eine Polizeiabsperrung daran gehindert, hineinzugehen.
Die Kirchen sollen auch zu Ostern geöffnet bleiben.

Massenhafte Tests auf Covid-19 in Bansko

In Bansko, der ersten bulgarischen Stadt, die unter Quarantäne gestellt wurde, laufen die Tests der Bevölkerung auf Antikörper und Covid-19. 
Das Testen einer Person dauert zwischen 15 und 20 Minuten, so dass in einer Stunde bis zu 5 Personen getestet werden können. Die Tests werden voraussichtlich einen Monat in Anspruch nehmen. Es wird darauf abgezielt, festzustellen, wie viele Menschen Kontakt mit dem Virus hatten.

Verstärkte Polizeipräsenz Sofia

Verstärkte Polizeipräsenz, nicht nur in der Nähe der Kirchen, sondern auch überall dort, wo sich große Gruppen von Menschen versammeln könnten, sind am heutigen Palmsonntag in Sofia zu beobachten. 
Polizeipatrouillen fahren durch alle Stadtteile, kontrollieren Spielplätze und die Grünanlagen zwischen den Wohnblöcken. Beim Feststellen von Menschenansammlungen und Nichteinhaltung der Epidemie-Maßnahmen werden die Personen aufgefordert, auseinanderzugehen.
Die Inspektionen an den Kontrollpunkten in den Stadtteilen „Hristo Botew“, „Fakulteta“, Filipowzi“ und „Orlandowzi“ in Sofia, in denen vorwiegend Roma wohnen, werden fortgesetzt. 
Auch zu den Osterfeiertagen will die Polizei verstärkt präsent sein. 

Zusammenfassung und Redaktion: Stoimen Pawlow
Übersetzung: Georgetta Janewa



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