Vor dem Hintergrund der sich ausbreitenden Corona-Pandemie, zeigen sich bulgarische Unternehmen täglich solidarisch und sozial verantwortlich, obwohl sie oft zu den am stärksten betroffenen gehören, einen Schlag nach dem anderen erleiden und oft hilflos zusehen müssen, wie ihre Pläne, Verkäufe und Lieferungen zusammenbrechen und sich die wirtschaftliche Katastrophe anbahnt.
Eine Regel ist insbesondere in der heutigen Zeit aktuell, dass bevor man die Welt verändert, zunächst das eigene Häuschen aufräumt. Das haben viele Firmen verinnerlicht. Die ansonsten als Klischee abgetane Behauptung, dass das menschliche Kapital einer Firma am Wertvollsten ist, ist so aktuell wie noch nie. Fast überall im Land kümmern sich kleine, mittlere und große Unternehmen um die Gesundheit ihrer Angestellten. Es werden kostenlos Masken, Handschuhe, Schutzkleidung, Desinfektionsmittel, Vitamine, Mineralwasser und Heißgetränke verteilt. Die Arbeitsräume werden regelmäßig desinfiziert. Soziale Kontakte werden auf ein Minimum beschränkt. Wo es geht, ist Home-Office erlaubt. Bei Tätigkeiten, bei denen eine Präsenz am Arbeitsplatz erforderlich ist, wird besonderer Wert auf den Schutz der Angestellten und Kunden, entsprechend der strengen Begrenzungsmaßnahmen, die von der Regierung angeordnet sind, gelegt.
Die bulgarischen Unternehmen sind jedoch nicht nur gegenüber ihren eigenen Angestellten sozial verantwortlich. Trotz der sich anbahnenden Wirtschaftskrise und der verringerten finanziellen Leistungsfähigkeit gibt es Unternehmen, die an Wohltätigkeitskampagnen beteiligt sind.
Es werden Mittel für Schutzausrüstung für das medizinische Personal in Krankenhäusern, Atemschutzmasken in medizinischen Einrichtungen, die Ausstattung neuer Labors für Coronavirus-Tests, die Reparatur und den Wiederaufbau von Krankenhäusern und Kliniken bereitgestellt. Die Spenden der Unternehmen in nur zehn Tagen von fast 2,7 Millionen Euro sind beachtenswert. Die größten Nutznießer sind drei Krankenhäuser in Sofia - Alexandrowska, Pirogov und das Militärkrankenhaus.
Aber auch in der Provinz wird nicht tatenlos zugesehen. In vielen Städten haben sich regionale Wirtschaftsorganisationen zugunsten bedürftiger lokaler Gesundheitseinrichtungen und benachteiligter Familien mobilisiert.
Einige Unternehmen haben beschlossen, ihre normale Produktion umzustellen und dringend benötigte Schutzausrüstung herzustellen. In Bulgarien ist die Textil- und Bekleidungsindustrie sehr gut entwickelt und verfügt über große Kapazitäten. Genau diese privaten Unternehmen haben begonnen, Masken, Schutzbrillen, Schutzkleidung und Handschuhe für die breite Öffentlichkeit und für das medizinische Personal an der vordersten Front im Kampf gegen Covid-19 herzustellen.
Um das Engagement der Unternehmen bei der Bekämpfung der Coronavirus-Epidemie zu verstärken, haben Arbeitgeberverbände die Schaffung eines Krisenstabs für die Wirtschaft vorgeschlagen, der die Regierung mit kompetenten Ratschlägen und Empfehlungen unterstützt und die Arbeit der Wirtschaft in den bislang wichtigsten Bereichen koordiniert und leitet.
All das zeigt, dass nicht immer und nicht für alle Unternehmen der Profit an erster Stelle steht. In einer Zeit wie dieser bleiben die eigenen Wirtschaftsinteressen im Hintergrund. An erster Stelle treten die soziale Verantwortung und Solidarität, so dass auch das menschliche Gesicht der bulgarischen Wirtschaft gezeigt wird.
Übersetzung: Georgetta JanewaFotos: BTA und BGNES
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