Fünf bulgarische Krankenhäuser verfügen über speziell dafür ausgerüstete und isolierte Räume, in denen potentielle Träger des Coronavirus untergebracht werden können. Diese Gesundheitseinrichtungen befinden sich in Städten mit Flughäfen. In Sofia sind das das Infektionskrankenhaus und das Infektionsklinikum beim Militärkrankenhaus. Die übrigen befinden sich in Plowdiw, Warna und Burgas.
„Das Wichtigste ist, die Möglichkeit einzuschränken, den Virus zu „importieren“, auch wenn das illusorisch zu sein scheint“, sagt Dr. Angel Kuntschew, staatlicher Gesundheitsbeauftragter.
„Die Praxis zeigt, dass unabhängig der Maßnahmen, die bei der Grenzkontrolle eingeführt wurden, es keine Garantien gibt, dass das Virus nicht eingeschleppt wird. Trotzdem haben wir sichergestellt, dass wir Informationen über die aus China eintreffenden Passagiere erhalten. Sie werden unter eine zweiwöchige Quarantäne zu Hause unterzogen. Sollte es Anzeichen für die Krankheit geben, werden die entsprechenden Untersuchungen sowie eine medizinische Quarantäne fällig.“
Alle Passagiere, die am Flughafen in der Schlange stehen, um durch die Passkontrolle zu kommen, werden von einer Wärmebildkamera erfasst, die die Körpertemperatur misst. Sollte sie bei jemandem erhöht sein, wird eine zweiwöchige Beobachtung organisiert. Wenn der betroffene Passagier aus einer infizierten Region kommt und sich weigert, hospitalisiert zu werden, darf er nicht ins Land einreisen.
„Das sind legitime Maßnahmen eines jeden Staates, der sein Territorium schützt“, kommentierte Dr. Angel Kuntschew, der bekannt gab, dass sich momentan zwei Studenten, die aus Wuhan zurückgekehrt sind und einige weitere Personen, die aber nicht aus China eingereist sind und nicht zu den potentiellen Überträgern der Krankheit gehören, im Krankenhaus befinden.
Dem Gesundheitsbeauftragten zufolge gebe es keinen Zusammenhang zwischen der Coronavirus-Epidemie in China und der Grippeepidemie in Bulgarien, die ab der kommenden Woche abflauen soll.
„Beim Coronavirus werden sich die Dinge nicht so schnell entwickeln, und es gibt keine Möglichkeit vorherzusagen, was zu diesem Zeitpunkt passieren wird", sagte Dr. Angel Kuntschew und erinnerte an zwei weitere Corona-Viren von vor 10 Jahren wie SAARS und das nahöstliche respiratorische Syndrom, bei denen im Rahmen von wenigen Monaten ihre „Rückbildung und Verschwinden“ begonnen habe.
Derzeit arbeiten Laboratorien auf der ganzen Welt daran, ein Heilmittel und einen Impfstoff zu finden. Die optimistische Prognose lautet jedoch, dass dies frühestens in drei Monaten der Fall sein wird.
Die Gefahr, sich in Europa mit Corona-Virus anzustecken, ist verschwindend gering, behauptet der Experte. Deshalb ist auch Bulgarien als touristische Destination nicht gefährlicher als die übrigen Länder auf dem Kontinent. Um unser Land zu besuchen, sind keine prophylaktischen Impfungen erforderlich.
Windpocken bei Kindern ist momentan eine der am meisten verbreiteten Infektionskrankheiten.
Darminfektionen und Hepatitis A kommen im Sommer häufig vor, weshalb es ratsam ist, auf die gute persönliche Hygiene zu achten und keine auf der Straße gekaufte Nahrung zu sich zu nehmen. Das sind Empfehlungen, die eigentlich in jedem Land zu befolgen sind.
Übersetzung: Georgetta Janewa
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