1000 Schulen wurden in den letzten 17 Jahren in Bulgarien geschlossen. Vorwiegend in kleinen Ortschaften führen diese Lehranstalten einen ungleichen Kampf ums Überleben.
In den Regionen, in denen überwiegend Minderheiten leben, haben die Schüler zudem noch Schwierigkeiten mit der bulgarischen Sprache, was den Lehrern zusätzlich Schwierigkeiten bereitet. Dass Kinder die Schule verlassen, ist ein Problem, das für die zuständigen Institutionen ständig auf der Tagesordnung steht.
Eine Dorfschule, die schon in der Zukunft zu leben scheint, macht vor diesem traurigen Hintergrund eine Ausnahme. Das ist die Grundschule „Dr. Peter Beron“ im Dorf Plastina bei Omurtag, in der 160 Kinder aus 13 umliegenden Ortschaften unterrichtet werden. Ungefähr 15% der Kinder sind Roma, die anderen haben türkische Wurzeln.
In dieser Schule werden seit 12 Jahren die neuesten Technologien in der Bildung eingesetzt. Die Lehrräume sind mit elektronischen Tafeln und Laptop für jeden Lehrer ausgestattet. Es gibt zwei Computersäle, einen Sportsaal mit modernen Fitnessgeräten sowie einen Sportplatz mit Rasen im Freien.
Doch wie ist das alles zu erreichen?
„Die Schule besitzt 20 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, die verpachtet wird. Die Einnahmen werden in der Schule investiert“, erklärt die stellvertretende Schuldirektorin Nursen Isufowa und fügt hinzu, dass aktiv auch europäische und nationale Programme zur Finanzierung genutzt werden.
„Im Schuljahr 2007-2008 haben wir 3 Projekte gewinnen können. Durch die Bewerbung in der Sparte „Schulsport“ konnten wir den Sportplatz mit modernen Geräten errichten, den die Kinder im Unterricht und in ihrer Freizeit nutzen können, um zu trainieren oder sich einfach zu erholen. Die Sparte „Ritualisierung“ hat uns geholfen, Schuluniformen einzuführen, was auch sehr wichtig war. Wir hatten bemerkt, dass der Unterschied in der Kleidung die Kinder verunsicherte. Außerdem können sich die Kinder durch die Uniform mit ihrer Schule identifizieren.“
Durch die zwei europäischen Projekte im Wert von 240.000 Euro ist es der Schulleitung gelungen, einerseits die materielle Basis der Schule zu verbessern und andererseits den Schülern zu ermöglichen, durch das Land zu reisen und sich an verschiedenen Foren und Festivals zu beteiligen und mit anderen Schulen Partnerschaften einzugehen. Die Schüler besuchen gemeinsam Grüne Schulen, halten Unterricht am Meer ab, unternehmen Exkursionen oder organisieren Sportlager.
Haben die Schüler bei diesem vielfältigen Angebot dennoch den Wunsch, Ferien zu haben?
„Tatsächlich stießen die angekündigten zweiwöchigen Ferien zu Weihnachten bei den Schülern nicht auf Begeisterung wie man vermuten würde“, lacht Frau Usufowa.
Die Bemühungen des ehrgeizigen Lehrerteams in Kombination mit den interaktiven Lehrmethoden haben zu erstaunlichen Ergebnissen geführt. So hat die Schule in Plastina im Rahmen der nationalen Bewertung in Mathematik 2014 landesweit am besten abgeschnitten.
Da in der Region eine hohe Arbeitslosigkeit herrscht und viele Eltern im Ausland arbeiten, kümmern sich die Großeltern um die Kinder.
„Es ist tatsächlich so, dass wir als Lehrer oft für die Eltern einspringen und unseren Schützlingen mit Rat und Tat zur Seite stehen müssen. Sie kommen oft und teilen ihre Probleme mit. Das, woran es zu Hause mangelt, müssen wir in der Schule ersetzen und wir geben uns große Mühe“, teilt die stellvertretende Schuldirektorin mit.
Mit der Unterstützung von Spenden konnte für benachteiligte Familien Computer gekauft werden, so dass sich ihre Kinder auf den Unterricht vorbereiten können. Außerdem wurde in der Schule ein Raum eingerichtet mit Kleidung, Schuhen und Schulutensilien für jeden, der Bedarf hat.
Es scheint, als hätte die Schulleitung alles erreicht. „Nicht alles“, korrigiert mich Nursen Isufowa und fügt hinzu:
„Wir werden uns digital weiter entwickeln. Unsere Idee ist, dass die Schüler der Grundschule „Dr. Peter Beron“ in Plastina aufhören schwere Ranzen zu schleppen und nur mit einem USB-Stick zur Schule kommen.“
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Privatarchiv
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