„Die Geburt Christi möge Gnade und Erlösung bringen, das bevorstehende Neue Jahr segens- und freudenreich gestalten und jedem Menschen Gesundheit und Erfolg beschweren!“ Das wüscht Archimandrit Pachomios, Rektor der Priesterseminars „Hl. Johannes vom Rila“, den Hörern und Lesern von Radio Bulgarien. Wir unterhielten uns mit ihm und mit zwei seiner Schüler über eines der bedeutendsten Kirchenfeste – die Christi Geburt, das ein „Werk des Gottes Jesus Christus selbst ist, indem er die Gestalt eines Menschen annahm, um auf die Erde kommend den Menschen die Erlösung zu bringen“. Über die ewigen christlichen Werte, die die Gottesfeste begleiten, meinte Archimandrit Pachomios, dass sie ausgesprochen wichtig und fundamental sind:
„Wir sprechen über die Geburt Christi mittlerweile seit mehr als 2.000 Jahren. Generationen vor uns haben damit gelebt und sich den christlichen Tugenden unterworfen. Daher können wir sicher gehen, dass diese Werte gute Früchte tragen. Natürlich hängt das davon ab, inwieweit wir auf unsere menschliche Weise allen Tugenden folgen können, weil Christus Gott gleichzeitig der vollkommene Gott und Mensch ist, und nur unseren Sünden fremd ist. Wir unsererseits sind schwach und verfallen der Sündhaftigkeit, unseres eignen Stolzes, unseren Schwächen und Begierden. Wir haben Demut nötig, um die Gnade Gottes zu erwirken, die uns einen Halt bietet. Es ist auch ausgesprochen wichtig zu betonen, dass das bulgarische Volk in der Zeit der 500jährigen Knechtschaft mittels der christlichen Tugenden und Wahrheiten überlebt hat, was ein Wunder an sich ist.“
Archimandrit Pachomios weist aber auch darauf hin, dass in der heutigen Zeit die christlichen Tugenden häufig verfälscht und durch humanistische und allerhand andere Ideen ersetzt werden, hinter denen eigennützige Ziele stehen. „Wenn die christlichen Tugenden der Heiligen Schrift folgen, sind sie stets im Namen Gottes und der Erlösung.“ Es gibt keine Erlösung ohne Demut.
„Die Demut ist ausgesprochen wichtig“, betont Archimandrit Pachomios. „In der Heiligen Schrift heißt es: „Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen!“ Ohne die Gnade Gottes, können wir nur schwer überhaupt etwas in unserem Leben bewerkstelligen. Das müssen sich auch die Menschen vor Augen führen, die ungläubig sind. Sie sind davon überzeugt, dass sie mit dem eigenen Wissen, den eigenen Erfahrungen und der eigenen Kraft etwas erreichen können. Sie müssen jedoch wissen, dass alles mit Gottes Hilfe geschieht und nach Gottes Wille. Ohne die Gnade Gottes würden wir nur schwer zurande kommen. Die Gnade wiederum wird jedem Menschen je nach seiner Demut zuteil. Je demütiger ein Mensch ist, desto höher kann er geistig aufsteigen. Wir können uns an der Demut unseres Herrn Jesus Christus ein Beispiel nehmen, der zu uns auf die Erde gekommen ist, um uns die größte Gabe – die Demut zu zeigen. Gott selbst ist zu Fleisch geworden, um den Menschen ein Beispiel zu geben und mittels seiner Leiden am Kreuz ihre Sünden zu vergeben. Das ist das Beispiel der Demut, dem alle gläubigen Christen, jeder nach ihren Kräften, folgen sollten.“
Bereits als Kind empfand Philipp Sagorski die Geburt Christi als ein Fest, zu dem sich die ganze Familie einfand. Am Anfang verband er es mit der Freude an den Geschenke. Heute, als Schüler des Priesterseminars, hat er eine andere Vorstellung:
„Die Geburt Christi ist ein gesegnetes Fest, an dem wir unsere Sünden bereuen, nachdenken, beichten und die Kommunion empfangen müssen. Wir haben christliche Tugenden nötig, wie auch Demut, über die die Gnade Gottes die Menschen erreicht.“
Miroslaw Dimitrow lernt ebenfalls am Priesterseminar. Für ihn liegt die Demut einer jeden Tugend zugrunde. Die größte darunter ist, Gutes zu tun, ohne eine Belohnung zu erwarten, damit die gute Tat nicht an Wert einbüßt.
„Die Geburt Christi ist der erste Schritt in Richtung Rettung der menschlichen Seele“, ist Miroslaw überzeugt. „Das ist sehr wichtig, unabhängig davon, dass das die Menschen auf die eine oder andere Weise ignorieren. Das wichtigste ist, dass ein Mensch sich der Wahrheit bewusst wird, dass wir ohne die Geburt Christi in geistiger Dunkelheit leben würden und keine Rettung erfahren könnten.“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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