Die Glocken festlich klingen und von überall erschallt die Lobeshymne zu Christi Geburt, die von einem christlich- orthodoxen Weihnachtsfest einfach nicht wegzudenken ist. In Radio und Fernsehen sind alte und neue, einheimische und allerlei andere Lieder in den verschiedensten Sprachen zu hören. Die Bulgaren haben es aber dennoch geschafft, einige Ausländer für die heimische Folklore zu begeistern, die nun auf Bulgarisch singen; viele vor allem junge Pop-Interpreten bringen ihrerseits ihre Gefühle meist nur noch auf Englisch zum Ausdruck. Obwohl Radio Bulgarien auf die Mehrsprachigkeit setzt, hält es an die alten bulgarischen Traditionen fest. Und so haben wir Interpretationen ausgesucht, die ein musikalisches Weihnachtsbild von Bulgarien malen, wie es sich gehört.
Beginnen wir unser Weihnachtskonzert mit der wohl ältesten in unseren Breiten gepflegten Musik – gemeint ist die Kirchenmusik und genauer gesagt die Gesänge der orthodoxen Kirche. Zu Weihnachten erklingt in den Festmessen vor allem die Hymne „Deine Geburt“, die seit dem 4. Jahrhundert nachweisbar ist. In der Ostkirche ist es Brauch, dass Festgesänge wie dieser auch an den darauffolgenden Tagen gesungen werden - zum Ruhme Gottes und des Lichts, mit dem Gottes Sohn die Welt reichlich beschenkt. Wir haben eine Aufnahme mit dem Vorsänger Nikola Antonow ausgesucht, wobei die Hymne auf Kirchenslawisch, Bulgarisch (vom Sänger übersetzt und bearbeitet) und auf Griechisch erklingt. Antonow singt zu den Gottesdiensten in der hauptstädtischen Kirche „Christi Geburt“; ihm zur Seite steht Fotis Giannakakis - Erster Vorsänger des Bistums von Konstantinopel, der speziell anlässlich des Weihnachtsfests nach Bulgarien gekommen ist. Er ist übrigens ein Fachmann auf dem Gebiet der alten byzantinischen Gesangsweise, die heutzutage nur noch in Griechenland und Bulgarien gepflegt wird. Vor wenigen Tagen (11.12.) hat die UNESCO den Byzantinischen Gesang zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt.
„Deine Geburt, Christus unser Herr,
hat der Welt das Licht der Erkenntnis gebracht.
Durch Ihn haben die Sternkundigen
von einem Stern erfahren, um sich vor Dir – Sonne der Gerechtigkeit, zu verneigen,
und Dich – Aufgang aus den Höhen, zu erkennen.
Ruhm Dir, Gottes!“
Untrennbarer Teil des Fests sind die Lieder der vier Sänger der Formation „Svetoglas“, die sowohl Kirchengesänge, als auch Volkslieder interpretiert. Vor rund 10 Jahren ging das Vokalquartett aus dem Duo Daniel Spassow und Milen Iwanow hervor. Vor etwa einen Monat gab die Formation ein neues Album heraus, dass sich „Das Lied der Nachtigall“ nennt. Das Album fand einen großen Widerhall. Unter den etwas mehr als 20 Titeln ist auch ein Lied aus dem Repertoire der traditionellen Weihnachtssänger, die einst zu Heilig Abend von Haus zu Haus gingen und den Bewohnern Gesundheit und Glück wünschten.
„In solch einer Nacht...“ heißt ein Lied der beliebten Pop-Sängerin Toni Dimitrowa. Es verströmt Gemütlichkeit und hat sich schnell in einen Weihnachtshit verwandelt. Der Glockenklang zu Christi Geburt durchbricht symbolisch die Stille, die den Pessimismus, die geistige Schwermut und etliche andere typische Eigenschaften der Menschen von heute symbolisiert.
„Leise, leise Tritte im Schnee,
der Mond scheint helle...
Die Mutter das Rundbrot in den Ofen schiebt.
Es klopft das Fest an jede Tür.
In solch einer Nacht
der Heiland ward geboren.
Von weitem hörte ich die Glocken,
ihr Klang die Stille zerriss.“
Eingangs erwähnten wir die junge Generation und die englische Sprache... Vor wenigen Tagen stellte Victoria Georgieva – eine begabte Sängerin, die Bulgarien auf der Eurovision 2020 vertreten wird, ihr Weihnachts-Cover „Come Out And Play“ vor, das herrenlosen Tieren auf den Straßen der Städte zugutekommen soll. In dem Video werden Menschen vorgestellt, die Straßenhunde adoptiert haben. Victoria selbst hat neben ihren Haustieren fünf solche Hunde bei sich zu Hause aufgenommen.
„Deine Geburt, Christus, unser Gott...“
Die Hymne, mit der wir unsere Musiksendung begonnen haben, wurde geschickt in den Song des Pop-Stars Georgi Christov eingewoben. Text und Musik dieses Titels stammt von ihm; das Video dazu wurde im Iwanowo-Höhlenkloster aufgenommen, das im 13. Jahrhundert gegründet und im 14. Jahrhundert von Hesychasten bewohnt wurde. Heute steht dieses Kloster unter dem Schutz der UNESCO.
„Gott ward geboren, Weihnachten ist...
Engel singen mit freudigen Stimmen...
Zu heiliger Stund die Glocken erklingen...“
Frohe Weihnachten, liebe Freunde von Radio Bulgarien!
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: BGNES
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