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Schutzengel wachen über die Rettung der menschlichen Seele

Wandmalerei (Fragment) aus dem 14. Jahrhundert, Batschkowo-Kloster
Foto: nationalgallery.bg

Um den Glauben Abrahams zu prüfen, befahl ihm Gott, seinen einzigen Sohn Isaak, zu opfern. Im Augenblick, in dem der Vater sich anschickte, den Befehl Gottes auszuführen, stieg ein Schutzengel vom Himmel herab, um die Tat zu verhindern.

Die Erzählung über die Opfergabe Abrahams im Alten Testament ist eine der Bibelgeschichten über die Rolle der Schutzengel im Schicksal der Menschen. Dem Evangelium zufolge überbringt Erzengel Gabriel die frohe Botschaft an Maria, dass sie den Sohn Gottes gebären wird.

Nach seiner Geburt war es ein Engel, der Josef warnt und ihn auffordert, den Sohn nach Ägypten zu bringen, da König Herodes befohlen hatte, alle Jungen in Betlehem zu töten.

Engel verkündeten den Frauen vor dem Grab Christi, die gekommen waren, seinen Leib zu salben, die Auferstehung des Erlösers.

In unserem irdischen Dasein geben wir Menschen uns oft Verlockungen hin, stehen vor schweren Entscheidungen oder haben Angst, obwohl wir als Christen auf den Schutz Gottes hoffen.

Der Glaube, dass der von Gott auserwählte Himmelsbote uns zur Seite gestellt wird, um uns zu führen und zu beschützen, verleiht ein Gefühl der Ruhe und Festigkeit. Mit unserem Schutzengel teilen wir gute und schlechte Momente, wir versuchen mit dem Herzen seine Anleitungen zu hören, manchmal beten wir zu ihm, wie wir zu Jesus Christus, der Mutter Gottes und den Heiligen beten.

Wir glauben, dass jeder von uns im Sakrament der Taufe seinen Schutzengel empfängt. Das Schlimmste ist, diesen Engel durch unser Handeln zu enttäuschen, im Widerspruch zum Evangelium, das uns der Herr, Jesus Christus, gebracht hat“, sagt der Geistliche Angel Angelow, Kirchenvorsteher der „Heiligen Sophia“ in Sofia.

Es gibt zahlreiche religiöse Bilder zu dieser Thematik, auf denen dargestellt ist, wie in einem schweren oder gefährlichen Moment im Leben des Menschen der Schutzengel zu Hilfe eilt, um die Tragödie abzuwenden. Wir glauben auch daran, dass der Schutzengel uns dabei hilft, uns geistig zu erheben, denn für uns Christen ist es das Wichtigste, nach unserem Gott zu streben.“

Da es in der Natur des Menschen liegt, zu versuchen, das, was jenseits der menschlichen Sinne liegt, in materielle Form zu kleiden, können wir uns heute dem Anblick der Boten Gottes, die mit ihrer ätherischen Schönheit auf der Leinwand von Künstlern vermenschlicht wurden, erfreuen.

Viele historische Fälle des Erscheinens von Engeln in Menschengestalt veranlassten die  Künstler diese körperlosen Kräfte in menschliche Gestalt darzustellen“, erklärt Pater Angel.

Und um ihre himmlische Natur zu zeigen, werden den Engeln Flügel verliehen. In einigen bulgarischen Kirchen können sogar Federn gesehen werden, von denen behauptet wird, dass sie von Engeln stammen, aber das stimmt natürlich nicht. Die Kirche glaubt, dass die Engel körperlos sind und nichts Materielles von dieser Welt haben. Im ersten Kapitel der Bibel heißt es, dass Gott am Anfang den Himmel und die Erde geschaffen hat. Unter Himmel verstehen die Kirchenväter die himmlische Welt. Die Engel sind die Ersterschaffenen. Erst danach kam das Materielle. Die Menschen sind natürlich die Krone der göttlichen Schöpfung.“

Gehen wir nicht manchmal leichtfertig mit unserem Schutzengel um, genauso wir es manchmal auch mit unseren Mitmenschen tun? Entfernen wir uns damit nicht von uns selbst und unserem Schutzengel, den wir so sehr für die Rettung der menschlichen Seele brauchen?

Die Menschen haben ihre Schwächen, die mit der Erbsünde zusammenhängen“, sagt Pater Angelow. „Es ist nicht das Beste, was der Mensch auf der Erde tut. Manchmal kommt der Mensch vom Weg ab und braucht deshalb seinen Schutzengel, der ihm die Richtung weist.

Wir sagen oft über einen Mitmenschen, dass er gutmütig wie ein Engel ist.

Der Mensch ist aber nicht berufen, engelsgleich zu sein“, sagt Pater Angel. „Das Wichtigste für die Menschen ist, ihre Liebe nicht zu verbergen und sie überall zu zeigen. Denn dadurch werden wir Gott ähnlich, wenn wir uns lieben und wenn wir Gott lieben.“

Übersetzung: Georgetta Janewa

Foto: Diana Zankowa


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