Sie leben in der Zukunft, bewohnen eine mit ausgeklügelten Assistenten ausgestattete Hightech-Welt mit dem Ziel, eine saubere Umwelt, freundliche Städte und ein humanes Miteinander zu erschaffen. Und weil sie keine Grenzen setzen, werden sie schon in jungen Jahren zu Schöpfern ihrer Umwelt.
50 Schüler haben auf einer vom Schülerinstitut an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (BAN) organisierten Tagung wissenschaftliche Forschungsarbeiten aus verschiedenen Bereichen vorgestellt.
Die Mitglieder des Klubs für Robotik am Berufsgymnasium „Dimiter Talew“ in Goze Deltschew erhielten für ihr „intelligentes Treibhaus“ den ersten Preis und die Möglichkeit, es im Botanischen Garten in Plowdiw zu bauen.
„In unserem Treibhaus sind mehrere automatisierte Systeme vereint – für die Tröpfchenbewässerung, Kontrolle der Temperatur und Feuchtigkeit der Luft, für die Messung der Feuchtigkeit und des Ph des Bodens“, erklärt die Schülerin Maria Sawowa. „Es gibt eine zusätzliche Beleuchtung, die die Photosynthese unterstützt. Wir haben auch ein Interface geschaffen. Das ist ein „Menü“ mit Kräutern und anderen Pflanzen. Dadurch hat der Verbraucher die Möglichkeit selbst auszuwählen, welche Pflanzen er züchten möchte, ob Basilikum oder Liebstöckel, denn die Parameter dafür sind sehr ähnlich. Wenn die Wahl ein Mal getroffen wurde, schafft das System automatisch die günstigsten Bedingungen für die jeweilige Kultur und züchtet sie praktisch selbständig. Das einzige, was der Verbraucher machen muss, ist, sie zu ernten und zu verspeisen.“
Das Treibhaus kann auf dem Balkon oder im Garten aufgestellt werden in Abhängigkeit von der Größe. Es können gleichzeitig verschiedene Gemüsesorten wie Tomaten und Gurken, aber auch diverse Kräuter gezüchtet werden. Das automatisierte System schafft die für die einzelnen Pflanzen günstigen Bedingungen.
Lego-Kehrroboter – so nennen die Schüler des profilierten Gymnasiums „Najden Gerow“ in Lom liebevoll die Maschine, die Alleen und Parks saubermacht.
„Das ist ein Kehrroboter, der die Abfälle beseitigt und die Straßenreinigung automatisiert“, erklärt Alexander Wladimirow.
„Der Roboter kann sich mit Hilfe von Sensoren räumlich orientieren und kann durch Bürsten und eine Schaufel die Abfälle einzusammeln und in einen Korb werfen. Der Lego-Kehrroboter kann alles auf seinem Weg einsammeln und trägt somit zu einem sauberen Umfeld bei. Wenn die Straßen sauberer sind, können mehr Menschen sicherer Fahrrad fahren, denn der Roboter wird Nägel, Glassplitter und ähnliches von der Straße gekehrt haben.“
Die jungen Forscher arbeiten auch an einem Roboter, der die Abfälle getrennt einsammelt. Es gibt bereits Unternehmen, die sich für ihre Arbeit interessieren.
Letzten Sommer haben sich in Goze Deltschew Schüler aus dem ganzen Land, die sich für Technologien interessieren, zur so genannten Robo-Akademie eingefunden. Der Initiator ist Ingenieur Atanas Sawow, Lehrer am Berufsgymnasium in Goze Deltschew. Er ermutigt seine Schüler, den robotisierten Systemen Leben einzuhauchen. Eine der Schülerarbeiten hat bereits Anwendung gefunden. Das Unterrichtszimmer für Robotik in der Schule wird mit der Kraft der Sonnenenergie beheizt. Eine weitere Forschungsarbeit der Schüler soll künftig die Erfassung und Berechnung der Haushaltsabfälle erleichtern.
„Durch unser Projekt soll festgestellt werden können, in welchem Augenblick die Mülltonne voll ist und entleert werden sollte. Die Firma, die die Müllabfuhr abwickelt, kann somit Kosten sparen, denn sie braucht den Müllwagen nicht schicken, wenn die Tonne noch nicht voll ist. Es gibt einen weiteren Vorteil und das ist die Berechnung der Gebühr für die Müllabfuhr. In Bulgarien hängt sie immer noch mit der Steuer für die Immobilie zusammen. In anderen Staaten ist es üblich, dass die Gebühr für die Müllabfuhr von der Menge abhängt, die vom jeweiligen Haushalt entfällt“, erklärt Atanas Sawow die Idee, wie die Berechnung anders gestaltet werden kann wie beispielsweise durch die Berührung mit einer Karte oder Telefon mit einem speziellen Code dafür. Auf diese Weise soll sich der Container öffnen und die weggeworfenen Abfälle abgewogen und wöchentlich, monatlich und jährlich berechnet werden können.
Während die Erfinder ihre Vision für die Zukunft anhand der Kreationen ihrer gut und logisch organisierten Welt präsentierten, zeigten die jungen Künstler im Foyer der BAN ihre künstlerische Interpretation von Menschen, Gebäuden, Straßen, imaginären Bildern und Ideen.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Diana Zankowa
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