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„Svetoglas“ präsentiert in neuem Album Mehrstimmigkeit vergangener und gegenwärtiger Folklore

Foto: svetoglas.com

Die Männer-Kammer-Formation „Svetoglas Bulgarian Polyphony“ vermerkte ihr 10jähriges Bestehen mit einem neuen Album, in dem die Sänger ihrem Stil, alte Volkslieder auf neue Weise zu interpretieren, nicht untreu geworden sind. Daniel Spassow, Stanimir Iwanow, Viktor Tomanow und Milen Iwanow singen A cappella, was ein weiterer Beweis für ihre hohe Meisterschaft ist. Sie beherrschen die Feinheiten der unterschiedlichen musikalischen Dialekte, so dass sie selbst die schwierigsten Volkslieder überzeugend zu neuem Leben erwecken. Das Publikum in Bulgarien ist begeistert; aber nicht nur in ihrer Heimat sind die vier Sänger populär – sie haben eine Menge Applaus auch in Norwegen, Russland, Spanien, Großbritannien, Belgien, Kolumbien, Schweden, Frankreich und anderswo erhalten.

Über das neueste Projekt der Formation unterhielten wir uns mit Milen Iwanow, künstlerischer Leiter von „Svetoglas Bulgarian Polyphony. Von ihm stammen übrigens alle Bearbeitungen, die in die CD „Das Lied der Nachtigall“ aufgenommen wurden.

„Die Kammermusik verlangt eine präzise Interpretation, doch gerade diese Musizierweise gefällt mir und meinen Kollegen sehr“, erzählt der Musiker. „Aus diesem Grund schufen wir zusammen mit Daniel, mit dem ich bereits seit vielen Jahren im Duo zusammen singe, diese Gruppe. In unserem letzten Album waren wir gezwungen, getrennt mehr Stimmen einzusingen und dann zu mischen, damit eine Art Polyphonie entsteht. Als wir das Album dem Schweizer Musikproduzenten Marcel Cellier vorstellten, meinte er: „Wunderbar! Wo sind aber die zwei anderen Sänger?“ Wir deckten ihm die Sache auf und er schlug uns vor, zwei weitere Sänger zu finden, um die Lieder in einer Sondervariante einzusingen. Ich freue mich, dass wir Gleichgesinnte, wie Viktor und Stanimir gewinnen konnten. Das erste Album - „Das Lebensrad“, enthält Volkslieder und Kirchengesänge, die einst den ganzen Lebenszyklus des Menschen begleiteten - von der Geburt, dem Erwachsenwerden, bis zur Hochzeit und dann dem Tod. Unser zweites Album enthält einzig Kirchenlieder, die wir in der Kirche des Klissura-Klosters nahe der Stadt Warschetz in einem ganz normalen Umfeld – ganz ohne technische Mittel sangen. Das dritte Album - „Das Lied der Nachtigall“ ist eine Art Mix unserer verschiedenen Konzertrogramme. Fast alle Aufnahmen entstanden „Live“, weil wir einen Akzent auf Aufrichtigkeit und Unverfälschtheit gesetzt haben. Wir haben sogar den Applaus am Ende der einzelnen Aufnahmen gelassen. Uns war an einer moderneren Kopplung der Genre gelegen. In einem der alten Gesänge konnten wir das moderne Beatboxing mit einbeziehen, was mir eingefallen war. Als Musiker der klassischen Branche, der an der Nationalen Musikakademie „Pantscho Wladigerow“ studiert hat, habe ich in ein anderes bulgarisches Volkslied eine Melodie aus Mozarts Zauberflöte einfließen lassen. Das Lied selbst stammte aus dem Repertoire von Walkana Stojanowa und ist bis heute sehr populär. Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, die beiden Genres überzeugend gemischt zu haben; es war nicht einfach, denn bei Mozart darf man nicht einmal einen einzigen Ton weglassen. Der Gesang erlebte seine Premiere in der Kirche der Kreisstadt Crest, Frankreich. Das Stück seinerseits nannten wir „Spiel“. Es gefiel dem Publikum sogar sehr.“


„Das Titellied fußt auf den alten Gesang „Die ganze Nacht sang mir die Nachtigall“, das aus dem Repertoire des unvergessenen Volkslidsängers Kostadin Gugow stammt“, erzählt weiter der Musiker. „Wir haben dieses alte Lied jedoch neu Interpretiert, zumal es auch mit einer akustischen Gitarre, gespielt von Nikolaj Antow, begleitet wird. „Das Lied der Nachtigall“ enthält insgesamt 22 Titel, die bereits erste positive Kommentare geerntet haben. Am 28. November  soll das Projekt in der Sofioter Stadtgalerie offiziell vorgestellt werden. Wir sind glücklich, dass wir es in einem derart schönen Umfeld geben können, das zudem über eine sehr gute Akustik verfügt. Jeder, der will oder Interesse an Volksmusik hat, ist herzlich. eingeladen.“

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow




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