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Sofia lädt zum Festival „Don’t waste, taste“ ein

Bulgarisches Festival geht offen das Problem mit den nicht benutzten Nahrungsmitteln an

Wissen Sie, dass etwa ein Drittel der für den menschlichen Verzehr erzeugten Lebensmittel unbenutzt in der Mülltonne landet? Dabei könnten sie umverteilt werden, so dass weniger Menschen auf unserem Planeten an Hunger und Unterernährung leiden. Statistischen Angaben zufolge können sich allein in der EU ca. 43 Millionen Menschen jeden zweiten Tag keine hochwertige Ernährung leisten.

Vom 15. November bis zum 15. Dezember findet in Sofia das erste Festival in unserem Land statt, welches der Verschwendung von Lebensmitteln gewidmet ist, die weggeworfen werden, obwohl sie eigentlich noch gut sind. Hinter der Initiative „Don’t waste, taste“ stehen drei junge Damen – die Gewinnerin der dritten Staffel „Masterchef – Bulgarien“ Boschana Kazarowa, Elena Kusmowa und Radina Batchewa. Das Festival stellt sich zum Ziel, die Aufmerksamkeit auf die Nahrungsmittelverschwendung und deren Folgen für Mensch, Wirtschaft und Umwelt zu lenken.

Unterschiedliche Initiativen zielen auf die Vermittlung einer neuen Esskultur ab und wollen das Bewusstsein der Verbraucher schärfen, indem sie zeigen, wie die Menge an Nahrungsabfällen in Sofia reduziert werden kann. Und zugleich wollen sie auch die Weichen eines nachhaltigen Trends in diese Richtung stellen.

Die erste Ausgabe von „Don’t waste, taste“ wartet mit einem reichhaltigen Programm auf. Die Besucher können sich auf mehr als 70 kulinarische, soziale und Kulturevents freuen. Über 40 gefragte Gaststätten in Sofia schließen sich der Initiative an – sie bieten besondere Speisen an und ihre Köche werden ihre Erfahrungen teilen, wie Nahrungsmittel vollwertig genutzt werden können.

Die Zukunft gehört bekanntlich der Jugend. Deshalb hat das Festival auch für die Kleinsten einige spezielle Veranstaltungen gegen Ende November vorbereitet. Durch Spiele und Unterhaltung will man ihnen das komplizierte Thema „Nahrungsmittelverschwendung“ nahebringen.

Wir wollen gute Beispiele in Sachen Nahrungsmittelverschwendung präsentieren, anstatt die Menschen als schlecht hinzustellen“, erläutert Elena Kusmanowa. „Wir hoffen, dass sich möglichst viele Organisationen und Gaststätten, denen dieses Thema am Herzen liegt, ihre Best Practices teilen. Die Menschen in Bulgarien sind inzwischen reif, über dieses Problem zu sprechen und wir können ihnen Lösungen unterbreiten. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensmittelverschwendung bis zum Jahr 2030 um ein Drittel zu verringern. Das bedeutet, dass sich Bulgarien wohl oder übel an die neuen Regelungen halten muss. Wenn wir von einer Nahrungsmittelverwendung ohne Rückstande sprechen, hat das nicht zu bedeuten, dass während des Festivals verdorbene Lebensmittel angeboten werden. Nein, es geht uns viel mehr darum den Menschen beizubringen, das Meiste aus den Nahrungsmitteln herauszuholen, beispielsweise können beim Kochen auch die Blätter der Möhren und des Zelleries benutzt werden usw. Eine Gaststätte, die sich am Festival beteiligt, bietet Eis aus Kartoffelschalen an. Es wird viele Beispiele dieser Art geben. Wir wollen, dass dieses Problem möglichst viele Menschen anspricht“, sagte Elena Kusmanowa abschließend.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Assja Tschanewa


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