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„Acoustic Version“ mit neuem Programm

Hristo Yotsov: „Das Wichtigste ist die Freude an der Musik“

Heute (10. Oktober) wird das Jazz-Trio „Acoustic Version“ sein neuestes Programm präsentieren, das es speziell für sein Teilnahme am „Nišville Jazz Festival“ in der serbischen Stadt Niš vorbereitet hat. Das Konzert wird im „Sofia Live Club” stattfinden.

Der Pianist Antoni Donchev und der Schlagzeuger Hristo Yotsov finden angesichts ihrer Engagements als Interpreten, Komponisten, Arrangeure und Pädagogen recht wenig Zeit, um zusammen zu musizieren, auch wenn für beide die „Acoustic Version“ das erste erfolgreiche Jazz-Projekt ist. Kaum war die Formation 1985 gegründet, gewann sie bereits den Ersten Preis auf dem „Jazz Hoeilaart“ in Belgien, das der wohl angesehenste europäische Wettbewerb für Jazz-Interpreten ist. Im Jahr darauf wurde dem Duo der Grand Prix der „European Jazz Competition“ in Leverkusen zuerkannt und beide Musiker wurden zu „Jazz-Künstlern des Jahres 1986“ ausgerufen. Ihnen gesellte sich der Kontrabassist Georgi Donchev hinzu. Seitdem tritt die Formation als Trio auf, lädt aber häufig Gäste ein – heute wird Boris Taslev, ebenfalls Kontrabassist, mit ihnen die Bühne betreten.

Das letzte Album der „Acoustic Version“ nannte sich „Time In Time Out“; es erschien 2015 auf den Markt“, erinnert Hristo Yotsov. „Unsere Gruppe ist dafür bekannt, dass sie nicht jeden Tag spielt und so verwandeln sich unsere Konzerte jedes Mal in Musikereignisse. Im August dieses Jahres lud uns Ivan Blagojević – künstlerischer Direktor und das „Herz“ des „Nišville Jazz Festivals“ ein, auf diesem Forum aufzutreten. An dieser Stelle will ich betonen, dass das Hauptprogramm dieses angesehenen Festivals äußerst solide ist. Es wird auf zwei Bühnen gespielt und es treten Weltstars auf. Wir wurden eingeladen, weil wir bereits auf der ersten Ausgabe dieses Festivals mit dabei waren. Damals war noch Krieg, gegen Jugoslawiеn war ein Embargo verhängt worden; die bulgarischen Künstler unterstützten jedoch das Jazz-Ereignis... Nun haben wir ein ganz neues Programm aufgestellt, das wir „Öl ins Feuer gießen“ genannt haben. Zuerst werden wir die Stücke in Sofia vorstellen und in einer Woche (17. Oktober) werden wir damit im Plowdiwer „Bee Bop Café“ auftreten. Wie bisher gehabt, stammen die Stücke von Antoni Donchev und mir. Er hatte sogar eine Überraschung parat und schickte uns unmittelbar vor unserer letzten Probe sein neuestes Stück zu. Was die Musik anbelangt – sie ist auch diesmal ganz im Stil der Gruppe gehalten, der sich meiner Ansicht nach nicht ändern darf. Das, was wir 1984/85 gemacht haben, hat klar die Richtung aufgezeigt. Die „Acoustic Version“ hat seit ihrer Gründung etliche Kontrabassisten herangebildet, die nach ihrem „Praktikum“ bei uns in die USA gegangen sind. Mittlerweile haben wir Neuzugang – seit einiger Zeit arbeiten wir mit Boris Taslev zusammen, der ein hervorragender Musiker ist. Ich habe die Jahre nicht gezählt, kann aber feststellen, dass die „Acousic Version“ in einem reifen Alter ist, so dass die Weisheit, die Ruhe und die Freude an der Musik im Vordergrund stehen...

Wie sind wir eigentlich auf den Namen der Gruppe gekommen? Soweit ich mich erinnern kann, hat ihn Antoni Donchev vorgeschlagen. Wir haben die Formation zu einer Zeit gegründet, als es einen Boom an elektronischer Musik und der Fusion-Stile gab. Wir waren ganz hingerissen von Chick Corea, der Gruppe „Electronic“ und Herbie Hancock... Wir hatten aber überhaupt keine Möglichkeit, solche Instrumente zu besitzen. Als wir nach einen Namen suchten, beschlossen wir damit zum Ausdruck zu bringen, dass wir das Gegenteil zur „elektronischen Welle“ sind, die zu jener Zeit die Welt überschwemmt hatte. Wir hatten einen so starken Einstieg, dass er ganz und gar die Philosophie unserer Gruppe prägte. Wir haben nie Zweifel gehabt, was für eine Musik wir machen sollen. Obwohl wir selten zusammenkommen, arbeiten wir überaus gut zusammen. Es ist nicht einmal notwendig „Fertigmusik“ zu spielen. Wenn wir einen Gast mit dabei haben, verändert sich die Lage ein wenig. Ansonsten ergibt sich bei uns beiden alles ganz spontan; unsere Musik hinterlässt jedoch nicht den Eindruck, dass sie just in dem Moment geboren worden ist. Wir haben das schon oft gemacht. Wir sind so etwas wie „Astralzwillinge“, bei denen das musikalische Ganze nie gestört ist.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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