Bozhana Pavlova lebt seit rund 10 Jahren in Wien. Sie hat klassische Gitarre an der „Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien“ studiert, an der sie gegenwärtig unterrichtet. Parallel lernte sie Pädagogik am Johann-Joseph-Fux Konservatorium der Stadt Graz. Ihre ersten Unterrichtsstunden in klassischer Gitarre hatte sie bei Margarita Stefanowa in ihrer Geburtsstadt Plewen in Nordbulgarien. Danach lernte sie an der Nationalen Musikschule „Ljubomir Pipkow“ in Sofia in der Klasse von Stolina Dobrewa. Bereits als Schülerin gewann sie Preise auf in- und ausländischen Wettbewerben, darunter in Deutschland, Österreich und Kroatien. Die Teilnahme an Ausscheiden habe ihr ihrer Ansicht nach in beruflicher Hinsicht viel gegeben.
„Auf den Wettbewerben haben sich die Gitarristen getroffen, die aus ganz Bulgarien kamen; wir haben Konzerte ausländischer Interpreten besucht“, erinnert sich Bozhana Pavlova. „Eingebungsvoll waren auch die Kammermusik- und Orchesterstunden an der Nationalen Musikakademie in Sofia. Das Zusammenspiel und das soziale Umfeld tragen sehr viel zur Entwicklung eines jungen Musikers bei. Ich beschloss, meine Ausbildung in Wien fortzusetzen, weil das die Metropole der klassischen Musik ist. Dort befinden sich auch einige der bedeutendsten Universitäten. Ich lernte in der Klasse von Jorgos Panetsos, der zu den weltweit anerkannten Gitarrenlehrern gehört. Parallel dazu absolvierte ich Pädagogik in den Klassen vonWalter Würdinger und Adriano Del Sal. Ich bin glücklich über die Wahl, die ich getroffen habe, weil mir das die Tore für die Konzertpodien in aller Welt öffnete. Meist gebe ich Konzerte in Österreich und verschiedenen anderen europäischen Ländern. Einer meiner wichtigsten Auftritte der vergangenen Konzertsaison war im Wiener Konzerthaus – ich trat als Solistin eines Mandolinenorchesters auf und spielte ferner einige Solowerke. Oft kehre ich nach Bulgarien zurück. Ich freue mich, dass ich Teil des Internationalen Festivals für Gitarre in Plewen bin – ich gebe Konzerte, stelle Gitarren vor und leite Meisterklassen. In Wien unterrichte ich Berufsmusikern und bin für das Fach Kammermusik für klassische Gitarre verantwortlich. Im Konservatorium in Graz arbeite ich mit Nachwuchstalenten und versuche, sie zu Berufskünstlern zu machen. Die Musik trägt ungemein zur Entwicklung von Persönlichkeit und Empfindsamkeit bei, gewährt dem Menschen einen tieferen Blick in die Welt und gestattet ihm, dieses Wissen weiterzugeben. Wenn wir dem Publikum unsere Interpretationen vorstellen, geben wir alles von uns, müssen vordem aber ein Niveau an Erkenntnissen erreichen, die auch für die anderen interessant sind. Das Gleiche gilt für das Unterrichten. Ich bin allen dankbar, die sich um uns gekümmert haben, als wir angehende Musiker waren, damit wir heute den jüngeren Musikergenerationen geben können.“
In diesem Jahr verteidigte Bozhana Pavlova ihren Doktor an der „Neuen bulgarischen Universität“. Das hat jedoch in ihrer Konzerttätigkeit keine Zäsur gesetzt:
„Die klassische Gitarre ist ein Soloinstrument und bei den Konzerten, die die Gitarristen geben, handelt es sich um solistische Auftritte. Mir ist jedoch auch die Kammermusik sehr wichtig. Ich musiziere zusammen mit Aleksandar Visokomogilski im Gitarrenduo „Artistic“, mit dem wir in China eine Tournee hatten. Wir spielen klassische Musik, aber auch Arrangements von Latinostücken und Jazz. In der vergangenen Konzertsaison spielte ich zusammen im Trio mit dem Geiger Mario Hossen und der Cellistin Lilyana Kehayova. Konzertreisen und die Auftritte vor Publikum sind für mich zum Alltag geworden. In Wien leben viele bulgarische Musiker und ich denke, dass sie guten Grund haben, ein hohes Selbstwertgefühl zu haben. In Österreich genießt unsere Musikausbildung hohes Ansehen, denn die bulgarischen Musiker sind sehr diszipliniert und geben in der konkreten Situation das Beste von sich. Ich kenne etliche Landsleute, die auf hohem Niveau sind, sowohl in Orchestern, als auch als Solisten. Es gibt ferner etliche bulgarische Professoren an den Universitäten. Für mich ist es sehr wichtig, auch eine Botschafterin dieser Eigenschaften zu sein, damit wir selbstbewusster auftreten und das achten, was wir in der Heimat erhalten haben.“
Bozhana Pavlova erzählte uns ferner, dass ihr ein neues Projekt innerhalb des europäischen Programms „Erasmus+“ bevorsteht, das Konzerte, Meisterklassen und einen Erfahrungsaustausch in Kultur und Bildung zwischen Österreich und Bulgarien vorsieht.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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