Bulgaren haben geringe Einkommen und geben folglich auch nicht viel aus. Mit 56% vom Durchschnitt in der EU in Bezug auf den Konsum pro Kopf der Bevölkerung stehen sie an letzter Stelle der Tabelle in der EU.
Das Niveau der Einkommen und Ausgaben der bulgarischen Haushalte zeigt, dass es derzeit nicht rosig bestellt ist, doch auch, dass sich die Dinge allmählich verbessern. Bei den Einkommen ist zu beobachten, dass sie, wenn auch im geringen Umfang, ständig wachsen, was auch zum Anstieg des Konsums führt.
Das Pro-Kopf-Einkommen im Haushalt hat sich im zweiten Jahresquartal, im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres, um 4.9% erhöht und beträgt nun 791 Euro, gab das Nationale Statistikamt bekannt.
Die Einkommen der Bulgaren formieren sich vorwiegend aus Arbeitsgehältern und weniger aus Renten, Sozialhilfen, Mieten, Eigenunternehmen und anderen Investitionen.
Die Pro-Kopf-Ausgaben im Haushalt belaufen sich im zweiten Quartal auf 706 Euro und haben sich im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 5.3% erhöht. Das meiste Geld geben die Bulgaren für Nahrungsmittel aus (31.4%), gefolgt von den Ausgaben für die Wohnung (15.5%), Steuern und Sozialabgaben (14.2%), Transport, Post und Telefon (11.7%).
Um zu begreifen, was sich hinter diesen Zahlen versteckt, müssen sie mit denen der anderen EU-Länder verglichen werden. Nur so kann der Platz Bulgariens auf der Wirtschaftskarte der Union ausgemacht werden.
Wenn über die Durchschnittseinkommen der Bulgaren gesprochen wird, müssen sie mit denen in den anderen EU-Ländern verglichen werden und aus dem Blickwinkel der realen Einkaufskraft beleuchtet werden.
In Bulgarien sind die Gehälter niedrig, doch auch die Preise für eine Reihe von Waren und Dienstleistungen sind niedriger als in den entwickelten westeuropäischen Ländern. Der Purchasing power standard (PPS) macht in Bulgarien 50% vom europäischen Durchschnitt aus. Dieser Kennziffer nach ist unser Land weit hinter Kroatien, Rumänien und Ungarn. Für 2017 steht Luxemburg nach dem PPS mit 254% über den Durchschnitt für die EU.
Aus dem Blickwinkel der Statistik betrachtet, ist der Verbrauch in Bulgarien um die Hälfte geringer im Vergleich zu den anderen europäischen Staaten. In der gleichen Zeit ist aber genau dieser Verbrauch die Hauptantriebskraft für das Wachstum beim Bruttoinlandsprodukt (BIP).
Im zweiten Jahresquartal ist das BIP im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 3.3% und im Vergleich zum ersten Quartal 2019 um 0.6% angestiegen, bestätigen die Angaben aus dem nationalen Statistikamt. Der Endverbrauch hat mit 76,3% oder 11 Mrd. Euro den größten Anteil am BIP-Wachstum.
Grund zum Optimismus in Bezug auf den Inlandsverbrauch geben die Angaben über den Anstieg der Einkommen der Bevölkerung. In den letzten zehn Jahren haben sie sich jährlich zwischen 5% und 10% erhöht. Mitte 2019 beträgt das durchschnittliche Bruttoeinkommen in der Hauptstadt Sofia 884 Euro und für das übrige Land 644 Euro. Das ist ein Anstieg um 12% im Vergleich zu Juni 2018. Sollte diese Tendenz in den kommenden Jahren weiter anhalten, werden die Bulgaren in Punkto Einkommen und Verbrauch allmählich die europäische Tabelle erklimmen und sich dem durchschnittlichen Lebensniveau der entwickelten westlichen Staaten annähern. Das wird sowohl für die Bulgaren selbst als auch für Bulgarien als Kandidat für die Eurozone gut sein.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Im Jahr 2023 betrug das Haushaltsdefizit 2 Prozent des BIP oder 3,7 Milliarden Lewa (1,9 Milliarden Euro). Das geht aus den endgültigen Daten des Nationalen Statistikamtes hervor. Dies ist ein deutlicher Rückgang des Haushaltsdefizits im..
Ein taiwanesischer Technologieriese verhandelt über den Bau einer großen Produktionsbasis auf dem Gebiet der „Wirtschaftszone Trakia“ in der Nähe von Plowdiw. Dies teilte der Minister für Innovation und Wachstum Rossen Karadimow mit, der sich..
Im Dezember werden wir den Gemeinden 1 Milliarde Lewa (500 Millionen Euro) für Investitionen im Rahmen des Strategieplans für die Entwicklung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums 2023-2027 zur Verfügung stellen. Das gab Minister für..