Das Zertifikat, das die Kenntnis der bulgarischen Sprache bescheinigt, soll in den EU-Ländern als Dokument für den Nachweis von Fremdsprachkenntnissen anerkannt werden. Das ist eines der großen Ziele der diplomatischen Bemühungen der bulgarischen Politiker in Bezug auf die Bildung der bulgarischen Kinder im Ausland. Die Arbeit in diese Richtung begann nach der „Petition zum Schutz der kleinen Sprachen“, die von der Assoziation der bulgarischen Schulen im Ausland initiiert wurde. Diese Petition wurde vom Europäischen Parlament gebilligt und in die Referenzen des EU-Bildungsministerrats in Bezug auf das Erlernen von Sprachen und die Sprachprüfungen in den unterschiedlichen Ländern einbezogen.
„Empfohlen wird es des weiteren – obwohl im Bildungswesen nur schwer Pflichten auferlegt werden können, dass jedes EU-Land diesbezüglich autonom ist“, erklärte für Radio Bulgarien Irina Wladikowa, Direktorin der bulgarischen Schule „Hl. Kyrill und Method“ in Wien und Vorsitzende der Assoziation der bulgarischen Schulen im Ausland. „Das reale Ziel ist, dass das Zertifikat über die Kenntnis der bulgarischen Sprache als Nachweis dafür dienen kann, dass man eine Fremdsprache beherrscht, so dass die jeweiligen Studenten vom Erlernen einer vierten Sprache an der Universität befreit werden. Wir sind recht zuversichtlich diesbezüglich.“
„Der Schritt der im Ausland lebenden bulgarischen Kinder von der Gymnasial- zur Hochschulbildung ist ein neuer Akzent in der Arbeit unserer Assoziation“, betonte Irina Wladikowa während der 12. Jahreskonferenz der Assoziation der bulgarischen Schulen im Ausland in Plowdiw am 27. Juli. Vertreter von über 60 Schulen aus aller Welt trafen sich in der europäischen Kulturhauptstadt, um ihre Hauptaufgaben zu formulieren. Sie wurden über die Neuigkeiten beim Unterrichten der bulgarischen Sprache, Geschichte und Geographie im Ausland informiert. Vorgestellt wurden auch die neuen Lehrmittel, die speziell für die Schulen im Ausland herausgegeben wurden. An ihrer Ausarbeitung haben sich zum ersten Mal auch Lehrer aus den bulgarischen Schulen im Ausland beteiligt.
Worten von Premier Bojko Borissow zufolge sei das Nicht-Beherrschen der bulgarischen Sprache einer der größten Stolpersteine, die die Rückkehr von Auslandsbulgarien zweiter oder dritten Generation in die Heimat behindern. „Das Haupthindernis sind nicht allein die Gehälter. Aus diesem Grund lege ich großen Wert darauf, dass die Kinder im Ausland Bulgarisch erlernen, damit sich ihre Eltern entschließen können, wieder nach Bulgarien zurückzukehren“, sagte Borissow. Er versprach den Lehrern, dass die vom Staat zur Verfügung gestellten Mittel für die bulgarischen Schulen im Ausland um mindestens 2 Millionen Lewa (1 Million Euro) aufgestockt werden. Die Regierung hat sich auch engagiert, sich auf diplomatischer Ebene einzuschalten und Gebäude für die Schulen zu gewährleisten.
„Die Unterstützung für die bulgarischen Sonntagsschulen kann als Vorbild für gute Politik in den letzten 10-11 Jahren herhalten. Zu Beginn waren die Sonntagsschulen etwa 50 an der Zahl, nun sind es über 350. Darin werden mehr als 30.000 Kinder unterrichtet, Tendenz steigend, da wir auch neue, zusätzliche Aktivitäten finanzieren“, sagte Bildungsminister Krassimir Waltschew. „Es ist wichtig, dass sich die Kinder mit Bulgarien verbunden fühlen. Wir werden ein Partnerschaftsprogramm zwischen bulgarischen Schulen im In- und Ausland starten, das die bulgarische Bildung popularisieren und diese Kinder motivieren soll, nach Bulgarien zurückzukehren, aber bereits als Studenten. Deshalb werden wir auch die Vorschriften über die Aufnahme an staatlichen Hochschulen ändern. Wir werden bei der Aufnahme an bulgarischen Universitäten das Abiturzeugnis aus anderen Ländern anerkennen, genau wie das Zertifikat über die Kenntnis der bulgarischen Sprache gemäß dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen. Die Existenz der bulgarischen Sonntagsschulen haben wir dem Wunsch der Eltern zu verdanken, einen Teil des bulgarischen Sprach- und Kulturraums für ihre Kinder zu erhalten.“
Visaerleichterungen für Studenten und eine Online-Plattform für die Bewerbung an bulgarischen Hochschulen – das ist nur ein Teil der Maßnahmen, die die Studienbewerber aus dem Ausland erleichtern sollen, ergänzte Bildungsminister Krassimir Waltschew und bezeichnete die Bildung als eines der Hauptmotive für die Emigration der jungen Bulgaren in der Altersgruppe zwischen 17 und 25 Jahren.
„Ihr seid Teil der bulgarischen Kulturdiplomatie und die Schulen, die ihr leitet, sind eine Art Vitrine für die bulgarische Bildung im Ausland“, sagte während der Konferenz der Assoziation der bulgarischen Schulen im Ausland Vizepräsidentin Ilijana Jotowa und präzisierte: „Ohne zusätzliche, motivierte Bemühungen des Staates können wir die bulgarische Identität der Kinder im Ausland nicht erhalten.“ Sie ergänzte, dass sie zusammen mit Präsident Rumen Radew an der Organisation eines nationalen Forums für die Auslandsbulgaren arbeitet, in dessen Fokus die bulgarischen Schulen im Ausland stehen.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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