Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Die Nahrung der Zukunft – immer abhängiger von der Wissenschaft

Ing. Iwajla Sopotenska
Foto: Privatarchiv

Fleisch aus der Retorte – klingt wie Science Fiction, ist aber inzwischen Realität. Wie das Essen der Zukunft aussehen wird, darüber zerbrechen sich viele Wissenschaftler den Kopf. Der Klimawandel und die stetig wachsende Weltbevölkerung stellen die Wissenschaftler vor eine neue Herausforderung: Wie kriegt man die Milliarden Erdenbürger satt?

Von einer revolutionären Veränderung kann meiner Ansicht nach nicht die Rede sein, da alles, was im Laufe der Evolution passiert ist, seine Zeit gedauert hat“, meint Ing. Iwajla Sopotenska, Doktorandin an der Universität für Ernährungstechnologien und Journalistin bei NaukaOFFNews. „Eine Veränderung wird es aber unweigerlich geben, weil sich das Klima, die landwirtschaftlichen Nutzflächen und der Geschmack der Menschen ändern. Zudem nimmt die Erdbevölkerung mit wachsendem Tempo zu. Es ist sicherlich eine Frage der Anpassung, inwieweit wir in einer Zukunft überleben können, in der das Essen anders sein wird als heute.“

Die Forscher versuchen, Pflanzenproteine aus Erbsen, Sojabohnen u.a. Hülsenfrüchten zu extrahieren, um sie für die Produktion unterschiedlicher Lebensmittel zu nutzen. Beispielsweise für Eis aus Erbsenprotein, das Iwajla Sopotenska während des Sofioter Festivals der Wissenschaft zubereitet hat. Einige genmanipulierte Pflanzen könnten eigentlich auch als Proteinquelle dienen. Wie ist es um deren Zukunft bestellt?

Ich möchte hier eine Unterscheidung zwischen genmanipulierten und gen-editierten Lebensmitteln treffen, da GMO-Nahrungsmittel inzwischen in vielen Ländern per Gesetz verboten sind und nicht mehr auf dem Markt zu finden sind“, sagt Iwajla Sopotenska. „Genmanipulation bedeutet, dass man Gene einer Tier- oder Pflanzenart entnimmt und in eine andere Art einbringt, für die diese DNA nicht typisch ist. In Zukunft werden aber genau die gen-editierten Nahrungsmittel Einzug halten, d.h. es werden nur eigene, bereits vorhandene Gene der Pflanzen aktiviert oder desaktiviert. So können beispielsweise Gene aktiviert oder multipliziert werden, die mit dem Ertrag zusammenhängen, so dass die Pflanze ertragreicher wird oder aber Gene, die die Resistenz der Pflanze gegenüber Schädlingen und Pestiziden steigern. Diese Veränderungen betreffen aber den konkreten Organismus und die Dinge, die er bereits in seinem Genom trägt. Die Regulierung dieser Nahrungsmittel muss nicht minder ernst genommen werden als die von genmanipulierten. In den USA werden einige Nahrungsmittel dieser Art bereits vertrieben.“

Das Essen der Zukunft wird nicht minder schmackhaft sein als heutzutage und es wird bestimmt nicht nur auf eine Tablette mit nützlichen Inhaltsstoffen reduziert. Dem Essen kommt eine große kulturologische Bedeutung zu, Kommunikation ist ein wichtiger Bestandteil davon, so dass diese Rolle des Essens bestimmt nicht verschwinden wird.

Natürlich werden wir in Zukunft unsere Haltung zum Essen ändern müssen, da es vermutlich eine andere Form haben wird als heutzutage. Wenn man aber auf den wissenschaftlichen Aspekt der Frage vorbereitet ist, wird man keinen Manipulationen zum Opfer fallen“, meint Ing. Iwajla Sopotenska.

Um unsere Befürchtungen und unser Misstrauen aus der Welt zu räumen, werden die Forscher der Zukunft immer öfter die Türen ihrer Labore öffnen, um uns Einblick in ihre Arbeit zu gewähren und uns die Vorteile ihrer Entdeckungen zu erklären.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

„Dinosaurier-Party für Kinder“ sammelt Geld für das Schildkröten-Rettungszentrum

Eine unterhaltsame Wissenschaftsshow für Kinder ist den Dinosauriern gewidmet und wird für wohltätige Zwecke veranstaltet - zur Unterstützung des Schildkröten-Rettungszentrums im Dorf Banja in der Nähe des am Schwarzen Meer gelegenen Schutzgebiets..

veröffentlicht am 20.10.24 um 09:55
Die Kirche

Bewohner des Rhodopendorfs Ptschelarowo hegen 500 Jahre alte Weißkiefer

Im Dorf Ptschelarowo, das an den Hängen der östlichen Rhodopen liegt, wuchsen der Legende nach jahrhundertealte Eichen und Walnussbäume, in deren Höhlen sich Wildbienen niederließen. Wie der Name der Siedlung schon sagt, die auf Deutsch etwa..

veröffentlicht am 20.10.24 um 08:40

Eine Legende kehrt zurück – der Kinderliedwettbewerb „Wie die Löwen“

Der Nationale Musikwettbewerb „Wie die Löwen“ wird zu neuem Leben erweckt und findet vom 18. bis 20. Oktober im Konzertsaal des BNR Warna. Der Musikwettbewerb erfreut sich großer Beliebtheit. Die Kinder und Jugendlichen, die sich beworben..

veröffentlicht am 19.10.24 um 12:40