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Volksfest beim Kloster von Gigintzi hält Traditionen wach

Auf den Wiesen des Klosters beim Dorf Gigintzi in Westbulgarien wird vom 12. bis 14. Juli die zweite Ausgabe eines Volksfestes stattfinden, auf dem die Bewohner der Region „Graowo“ ihre Folklore, Handwerke und Traditionen vorstellen werden.

Nahezu 30.000 Menschen kamen zur ersten Ausgabe des Volksfestes beim Kloster von Gigintzi, das den heiligen Wundertätern und Uneigennützigen Kosmas und Damianos geweiht ist. In diesem Jahr wollen mindestens noch einmal so viele Menschen kommen, denn ihr Regionalstolz ist groß.

Für die drei Tage des Festes haben sich rund 900 Teilnehmer gemeldet“, erzählte uns Iwanka Wassilewa, Chefexpertin der Kulturabteilung in der Gemeindeverwaltung der Stadt Pernik. „Unter den Gästen sind einige populäre Ensembles, wie „Rhodopa“, „Thrakia“, das Blasorchester aus Berkowitza sowie die Folklorekünstler Iwan Djakow und Rumjana Popowa. Auf der Freilichtbühne werden die Stimmen beliebter Interpreten der Region „Graowo“ erklinkgen, wie Sorina Bogomolowa, Walerija Momtschilowa, Borjana Wassilewa, Dimitar Lukarski, Anna-Maria, Liljana Galewska, Sofija Iliewa, Eva und Iva Valentinowa, Antonio Simeonow und Georgi Gjolski.

Der Gastgeber des Festes – das Kloster von Gigintzi, wird ebenfalls seinen Beitrag leisten: das Programm soll mit einem Bittgebet für Gesundheit und Wohlergehen beginnen; ferner ist eine Wasserweihe vorgesehen.

Es wird auch ein sogenanntes „Kolloquium“ geben, das im Kloster selbst stattfinden soll“, fügt Iwanka Wassilewa hinzu. „Im vergangenen Jahr war es dem Pilgertourismus gewidmet und in diesem Jahr werden sich die Diskussionen um „Die Nahrung der Zukunft“ drehen. Speziell zum Kolloquium wird Vater Epiphanios vom Berg Athos kommen, der als der beste Küchenexperte der dortigen Mönchsrepublik gilt. Er hat ein Buch zu diesem Thema herausgegeben und wird eine Lehrstunde über die orthodoxe Mönchsküche halten. Im Verlaufe von drei Tagen wird er seine Kochkunst im Kloster von Gigintzi unter Beweis stellen.

Die Gäste des Volksfestes werden nicht nur die Spezialitäten des Kosterbruders probieren können, sonder können auch in Klöstern hergestellte Öko-Produkte kaufen. Die Gäste werden die Qual der Wahl haben, denn es sollen auch Spezialitäten der regionalen Küche angeboten werden.

Was die traditionellen Handwerke anbelangt, werden u.a. der Töpfermeister Swetoslaw Scheljaskow die Töpferscheibe drehen und Kuratoren des Museums des Dorfes Bussintzi Tongefäße aus der reichen Sammlung dieses Töpferzentrums zeigen. Teil des Programms sind ferner ein nachgebautes bulgarisches Dorf, eine Ausstellung verschiedener Nutztierrassen und eine Vorführung der traditionellen bulgarischen Kampfkunst „Koresch“, die eine Art Gürtelringkampf ist.

Das Brauchtum der Region Graowo hat auf dem Volkskunstfestival in Kopriwschtitza bereits etliche Goldmedaillen gewonnen“, erzählt weiter Iwanka Wassilewa. „Das Kulturhaus des Dorfes „Wladimir“ wird zusammen mit einer 83jährigen Oma samt einem echten Hahn und einem Brautwagen mit Geschenken den Brauch „Anwerbung des Paten“ vorstellen. Interessant ist ferner der Brauch, bei dem die Braut beim ersten Wasserholen bis zum Brunnen begleitet wird. Ihn wird das Kulturhaus des Dorfes „Jardschilowtzi“ zeigen. Außerdem werden die Gäste den Brauch „Vorstellung der Brautgaben“ der Gruppe des Dorfes „Peschtera“ sowie verschiedene Rituale im Zusammenhang mit dem Johannistag, Namensfeiern und Jungvermählten sehen können. Außerdem sollen über 100 Jahre alte Trachten gezeigt werden die für unsere Region typisch sind. Jede Gemeinde aus „Graowo“ wird das Beste vorstellen, das sie zu bieten hat.

Unter den Teilnehmern der Trachten-Schau werden ein 8monatiges Kind und seine Mutter sein, die in Trachten des 19. Jahrhunderts gekleidet sein werden. Neben den Trachten aus „Graowo“ werden die Gäste ein Dutzend altertümlicher Bekleidungsstücke aus allen ethnographischen Regionen Bulgariens bewundern können, die aus der Sammlung von Jana Lenowa stammen.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos von der ersten Ausgabe des Volksfestes: Projekt „Bulgarische Wurzeln“ / @bulgarianroots



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