Albena Sitnilska, die blonde Schönheit mit Muskeln aus Stahl und so vielen Goldmedaillen von den größten Meisterschaften für Kampfsport als wären sie für eine ganze Mannschaft, ist seit kurzem auch im Profiring auf dem Siegeszug. Sie hat 28 europäische und drei Weltmeistertitel in einzelnen Taekwondo-Disziplinen, ein Weltmeistertitel und zwei europäische Titel im Kickboxen.
Ihr Wunsch, Sport zu treiben, führte sie rein zufällig zum Saal für Kampfsport. Das Taekwondo hat mich auserwählt, sagt sie und ist bereits seit 22 Jahren im großen Sport.
„Mein erster Kampf war 1998 und damals wurde mir die Luft aus dem Körper getrieben“, erinnert sich Albena. „Meine Mutter, die im Publikum saß, riet mir nach dem Wettkampf, mich nie mehr mit dieser Sportart zu beschäftigen, weil es ihr nicht gefällt. Doch ich blieb dabei und so ist das bis heute“, erzählt Albena, die schon beim ersten Betreten des Sportsaals und den Erzählungen der anderen Kämpfer so fasziniert war, dass sie alles selbst erleben wollte wie es ist, an Wettkämpfen teilzunehmen und Medaillen zu gewinnen.
Im Ring tankt sie Adrenalin und Herausforderungen, die ihr das Gefühl zu leben geben. Eine Kämpferin zu sein, ist für sie die Wahl ihres Lebens. Das große Tattoo eines weiblichen Samurais auf ihrem Arm spiegelt ihre Lebensphilosophie wider.
„Der Wille, der Wunsch zu siegen, die Fähigkeit aus sich das Beste herauszuholen, sind wohl meine stärksten Seiten“, sagt Albena. „Natürlich auch meine körperlichen Eigenschaften, die ich jahrelang durch das Training aufgebaut habe. Wenn du aber den Willen und das Herz hast, hilft es sehr, denn der Wille zu siegen, kommt aus dem Herzen.“
Trotz der gefährlichen Situationen im Ring, hat Albena Sitnilska nie daran gedacht, aufzuhören. Eine schwere Verletzung hat sie für ein Jahr außer Gefecht gesetzt. Bei einem Sprung hat sie sich einen Kreuzbandriss zugezogen. Die sportliche Herausforderung wurde aber durch eine andere große Freude wettgemacht – die Geburt ihrer Tochter Hristea.
„Ich bin sehr stark, weiß was ich will und wie ich es erreiche. Ich gebe alles von mir“, unterstreicht Albena, die über sich alles Mögliche gehört hat, wie zum Beispiel, dass sie Bizeps wie ein Mann habe. Sie winkt einfach ab, vielleicht der pure Neid der Männer, denkt sie.
Seit Kurzem steht sie im Profi-Kickboxring und hat zwei Kämpfe im Käfig nach den Regeln K1 hinter sich, die sie gewonnen hat.
Albena Sitnilska hat einen Zweijahresvertrag mit SFC – The Matrix und muss mindestens 4 Profikämpfe hinter sich bringen. Im August steht die Weltmeisterschaft in Taekwondo in Plowdiw bevor, an der sie teilnehmen wird.
„Die Medaille, die mir am meisten am Herzen liegt, ist meine erste Goldmedaille auf einer Europameisterschaft“, erinnert sich die Sportlerin. „Der Wettkampf fand in Bulgarien statt und die Euphorie des bulgarischen Publikums war ungemein stark. Die zweite Medaille in meinem Herzen ist die Goldmedaille von der Weltmeisterschaft im Kickboxen von 2013, durch die ich gelernt habe, dass ich in diesen Disziplin siegen kann.“
Ein unerfüllter Traum von Albena ist die Teilnahme an einer Olympiade. Doch das hängt nicht von ihr ab, Taekwondo und Kickboxen sind noch nicht als olympische Disziplinen anerkannt. Es wird aber verhandelt. Ob wir die stärkste Frau der Welt im kommenden Jahr in Tokio erleben, bleibt abzuwarten.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Privatarchiv
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