Das Brot, aus Vollkornmehl und selbst hergestellter Hefe von Hand gefertigt, ist der Schlüssel zu Gesundheit und Langlebigkeit. Dieses Brot ist eine wahre Gabe Gottes. Davon ist Botju Borissow überzeugt, der über 50 verschiedene Brotsorten und noch einmal so viele Teigwaren produziert. Seine Kunden bestellen sich zu Ostern auch die traditionellen Osterkuchen, darunter auch einer, der speziell für Menschen gedacht ist, die sich vegan ernähren.
„Ich will den Irrtum aus der Welt schaffen, dass Brot dick macht. Das gilt einzig für Brot, das aus angereichertem Weizenmehl gebacken wird. Das Brot, das nach den alten Rezepten zubereitet wird, versorgt den Körper mit den täglich benötigten Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Ballaststoffen. Die Menschen müssen es wieder lernen, das „täglich Brot“ zu achten und das habe ich mir zum Ziel gesetzt“, sagt der Bäcker, der nicht immer ein Bäcker gewesen ist:
„Ich habe Ingenieurwesen studiert und 10 Jahre in der Praxis gearbeitet. Als Ingenieur habe ich 10 Neuerungen entwickelt, die man nur schwer umsetzte und zwar aus „wirtschaftlichen Gründen“, wie es damals hieß“, erinnert sich Botju Borissow. „Da beschloss ich, dieser Wirtschaft auf den Grund zu gehen, die so sehr den Fortschritt hemmte. Ich verteidigte eine Doktorarbeit und begann an der Universität für National- und Weltwirtschaft in Sofia zu unterrichten. Seit 1970 beschäftige ich mich aktiv mit gesunder Ernährung. Ich war von den Schriften des geistigen Lehrers Petar Danow, in denen er auf das „täglich Brot“ zu sprechen kommt, stark beeindruckt. Als ich dann las, was in das Brot getan wird, das wir täglich in Bulgarien essen, war ich entsetzt. Nachdem ich in Rente gegangen war, beschloss ich, eine Produktionslinie aufzubauen, die richtiges Brot herstellt, wie es unsere Vorfahren gegessen haben. Alles, was wir nun anbieten, wird aus Vollkornmehl gemacht – ohne Geschmacksverbesserer und Farbstoffen und ohne Weißzucker. Zum Einsatz kommt brauner Zucker, wird aber stets durch Honig ersetzt, sobald es sich machen lässt. Die Grundlage bildet Mehl, das aus Dinkel hergestellt wird; in etlichen Brotsorten werden aber auch Roggen, Gerste, Hafer, Buchweizen und verschiedene Nüsse hinzugesetzt.“
Unabhängig davon, dass sich die gesunde Ernährung in eine Modeerscheinung verwandelt hat, mögen die Menschen weiterhin den Geschmack frisch gebackenen Brotes, das auch lecker duftet und appetitlich aussieht. Noch vor 100 Jahren wurde auf dem Land nur einmal wöchentlich Brot gebacken, so dass man frisches Brot nur an einem Tag verzehrte.
„In Bezug auf den Stoffwechsel sind sich die Wissenschaftler einig“, setzt Botju Borissow fort. „Es sind viele Mineralstoffe, Vitamine etc. notwendig und diese sind in Vollkornnahrung enthalten. Das gilt insbesondere für den Dinkel, der im Vergleich zum herkömmlichen Weizen doppelt so viele nützliche Substanzen enthält. Vollkornnahrung bringt den Stoffwechsel in Gang, alle anderen Nahrungsmittel fügen das ihrige für eine gute Gesundheit und ein langes Leben bei. Alle mein Wissen und meine Erfahrungen habe ich in einem Buch festgehalten, das ich „Unser täglich Brot“ genannt habe. Darin habe ich moderne Untersuchungen an Vollkornnahrung und speziell Dinkelbrot und all der anderen Produkte, die wir benutzen, einschließlich tierische, zitiert. Der Mensch kann den Konsum tierischer Produkte auf ein Minimum reduzieren, ohne dass das seinem Stoffwechsel schadet. Man darf aber nicht in Extrema verfallen und vollständig zu vegetarischer oder gar veganen Kost übergehen. Jeder Mensch muss herausfinden, was für ihn persönlich am besten ist. Ich z.B. liebe ein Brot, das Gerste enthält. In einer wissenschaftlichen Abhandlung habe ich gelesen, dass schwedische Experten sehr gute Ergebnisse bei der Ernährung von Krebskranken mit Brot aus Gerste erzielt haben. Solche Brote herzustellen, ist keine leichte Aufgabe, habe es aber schließlich erreicht. Nunmehr biete ich verschiedene Brotsorten an, in denen neben Dinkel auch Gerste und andere Zutaten enthalten sind, die den Krebs hemmen.“
Die Brotsorten von Botju Borissow tragen neben den Namen „Bulgarika“ auch die Bezeichnungen „Tangra“, „Orpheus“ und „Perun“.
„Ich weiß nicht genau, wann der Osterkuchen in Bulgarien aufgetaucht ist, aber man hat zur Osterzeit schon immer süßes Brot gebacken. Im 19. Jahrhundert hat es mit Sicherheit schon den beliebten Osterkuchen „Kosunack“ gegeben. Meine Bäckerei ist meines Wissens aber die einzige, die Osterkuchen aus Vollkornmehl und Sauerteig herstellt. Zugegeben, er geht nicht so auf, wie der herkömmliche, wird aber mit verschiedenen Nussölen, gelben Ingwer und vielen Nussfrüchten und Trockenobst hergestellt. Jenen, die auf solche Ernährung Wert legen, gefällt er sehr.“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Privatarchiv
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