Vor genau 140 Jahren – am 3. April 1879 erklärte die Gründungsversammlung in Tarnowo einstimmig Sofia zur Hauptstadt des neugegründeten bulgarischen Staates. Die Erbauer des wiedererstandenen Bulgariens begrüßten den Vorschlag des Intellektuellen Marin Drinow und machten sich an die Arbeit, aus der zurückgebliebenen orientalisch anmutenden Stadt eine moderne europäische Hauptstadt zu gestalten, die den Ambitionen des jungen Staates entsprach.
Mit der Ausstellung „Aufbau einer Hauptstadt“, die heute in der Parkanlage vor dem Nationaltheater „Iwan Wasow“ eröffnet wird, vermerkt das Staatsarchiv den 140. Jahrestag der Ernennung Sofias zur Hauptstadt Bulgariens. Poster mit Dokumenten, Fotos und verschiedenen alten Plakaten sowie Begleittexten im Stil der Sprache von anno dazumal verdeutlichen den Weg Sofias von der Befreiung von der osmanischen Fremdherrschaft bis Ende der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
„Es ist nicht einfach, die reiche Geschichte Sofias mit einer Ausstellung, bestehend aus rund 20 Postern, vorzustellen, weil es viele Dinge gibt, die wir unbedingt den Einwohnern und Gästen der Stadt übermitteln wollen“, erzählte uns der stellvertretende Direktor des Staatsarchivs Rumen Borissow. „Deshalb setzten wir bestimmte Akzente und erzählen über die Entwicklung der Stadt, seine Befreiung von osmanischer Fremdherrschaft, die ersten Maßnahmen des Stadtrates, den ersten Stadtbebauungsplan und die schnellen Schritte, die die Einwohner und die Stadtväter Sofias voller Enthusiasmus gingen.“
Die Schönheit der neuen Hauptstadt wird anhand der errichteten Gebäude und Anlagen deutlich, die bis heute das Auge erfreuen: das Stadtschloss und die Universität, der Boris-Garten, die größten Kirchen und nicht zu vergessen das friedliche Nebeneinander verschiedener Religionen, die in der Sophien-Kirche, der Alexander-Newski-Kathedrale, der Kirche der Heiligen sieben Erstlehrer sowie der katholischen Josefskirche, der Synagoge und der Banja-Baschi-Moschee bis heute ihre Heimstadt haben. Über das Kulturleben der Stadt erzählen wiederum ein Plakat aus Seide mit der Ankündigung eines Konzerts der Primadonna der „La Scala“ - Philippine von Edelsberg im Jahre 1882 im Klub „Slawjanska Beseda“ und ein Plakat von 1968 über eine Inszenierung des Theaterstücks „Straklitza“ von Pantscho Pantschew.
„Die Einwohner Sofias haben es nötig, an die 140jährige Geschichte der Hauptstadt erinnert zu werden, denn es gibt eine Reihe von Tatsachen, die verdeutlichen, wie schnell Sofia in eine europäische Stadt verwandelt worden ist, was ein berechtigter Grund ist, stolz zu sein“, erzählt der Historiker. „Es gibt natürlich auch Dinge, die kritikwürdig sind, zumal genügend Zeit gewesen ist, um sie richtig umzusetzen und dennoch bis heute den Hauptstädtern zu schaffen machen. An dieser Stelle sei an die Weisheit erinnert, dass wer seine Vergangenheit gut kennt, heute keine Fehler macht.“
Stellt das Staatsarchiv jedoch mit Absicht das heutige Antlitz Sofias nicht vor? Wie ist das heutige Stadtbild angesichts der altehrwürdigen Geschichte der Stadt und der bemerkenswerten städtebaulichen Erfolge zu bewerten?
„Es herrscht immer eine bestimmte politische Konjunktur und manchmal verläuft die Entwicklung einer Stadt nicht immer geradlinig“, meint Rumen Borissow. „Wir hätten auch das heutige Aussehen Sofias zeigen können, unser Anliegen als Staatsarchiv besteht jedoch darin, die Geschichte festzuhalten. Daher erschien es uns angebrachter, an einige Dinge aus der Geschichte zu erinnern. Nehmen wir beispielsweise den Enthusiasmus, mit dem Sofia aufgebaut wurde und die Überzeugung, dass die Stadt wie eine Hauptstadt aussehen muss.“
Die 140-Jahrfeier Sofias als Hauptstadt wird mit einer Reihe von Veranstaltungen begangen, darunter die Weihe von 250 Schulfahnen auf dem Platz „Hl. Alexander Newski“ und eine Geschichtsrundfahrt „Hinter den Fassaden der Sofioter Häuser“.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Agentur „Staatsarchiv“
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