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Bulgarischer Ophthalmologe mit angesehenem Preis

Prof. Kefalov (zweiter von links) mit seinem Team
Foto: Privatarchiv

Jedes Jahr verleiht die Non Profit Organisation Lighthouse Guild einem einzigen Wissenschaftler den Bressler Preis für außerordentliche Leistungen in der Augenheilkunde. Der diesjährige Preisträger ist der Bulgare Prof. Vladimir Kefalov.

Prof. Vladimir Kefalov wird auf einer Zeremonie im November einen Scheck im Wert von 54.000 US-Dollar entgegennehmen, gestiftet vom Philanthropen Alfred Bressler. Prof. Kefalov gilt als einer der führenden Wissenschaftler und Erforscher der Netzhaut, der durch seine Arbeit zu neuen Kenntnissen über die Mechanismen und die zahlreichen Störungen im menschlichen Sehvermögen beigetragen hat.

Prof. Vladimir Kefalov betreibt seit 2005 ein eigenes Labor an der St. Luis Universität in Washington. Bulgarien verließ er 1993, weil es zu der damaligen Zeit keinerlei Bedingungen für Forschung gab. In Boston schrieb er seine Doktorarbeit über die Biophysik der Zellen und spezialisierte später an der Universität Johns Hopkins in Baltimore.

Mein Labor erforscht jene Zellen der Netzhaut, die das Licht aufnehmen und aktiv werden, damit der Prozess des Sehens in Gang gebracht wird“, erzählt Prof. Kefalov über seine Arbeit. „Wir versuchen zu verstehen, warum sie bei Augenkrankheiten und Blindheit nicht normal funktionieren. Durch pharmazeutische Mittel und andere Heilungsarten versuchen wir zu veranlassen, dass diese Zellen erneut lichtempfindlich werden und auf den Reiz antworten.

Wenn wir einen dunklen Kinosaal betreten, sehen wir zunächst nichts. In ca. einer halben Stunde werden wir aber feststellen, dass wir doch sehr gut sehen können. Die Sinneszellen haben sich in der Zwischenzeit der Dunkelheit angepasst. Bei Erkrankungen der Netzhaut wie der Degeneration der Makula zum Beispiel und mit zunehmendem Alter verzögert sich dieses Vermögen, erklärt der Wissenschaftler, dessen Team seit Jahren die Mechanismen der Anpassung der Sehzellen an Licht und Dunkelheit erforscht.

Eines der spannendsten Forschungsarbeiten betrifft die Gentherapie“, setzt der Professor seine Erzählung fort. „Wir haben bei Mäusen die Anpassungsfähigkeit an die Dunkelheit gestört, nach dem Beispiel wie es beim Menschen geschieht. Dann haben wir eine Gentherapie geschaffen und mit Hilfe von Viren den defekten Gen durch einen funktionierenden ersetzt. Auf diese Weise haben wir die normale Funktion der Sehzellen wiederhergestellt und die Mäuse begannen wieder zu sehen. Für uns ist das ein sehr wichtiges Ergebnis, weil es zeigt, dass solche Forschungsarbeiten auch bei Menschen zur Korrektur von Augenkrankheiten führen können.

Prof. Vladimir Kefalov zufolge gibt es bei der Heilung von Blindheit neue vielversprechende Therapien und erfolgreiche klinische Tests. Es sei „ein Licht im Tunnel“ zu sehen.

Die Technologien, insbesondere was die biologischen Wissenschaften, die Gentherapie und Stammzellenforschung anbelangt, entwickeln sich rasant. Vor 15 Jahren waren genetische Manipulationen und dergleichen undenkbar“, sagt der Professor. „ Mit dem Fortschreiten der Technologien geht alles viel leichter und schneller. Eine der Methoden ist das Implantieren eines elektronischen Chips, der die Netzhaut ersetzt, so dass die Patienten einige Prozente ihres Sehvermögens wiederherstellen können. Meiner Ansicht aber ist das nicht die beste Variante, weil ein Chip niemals so empfindlich und vollkommen wie die menschliche Retina sein kann. Der Weg ist, den Verlust der Funktion der Netzhaut zu vereiteln oder sie auf biologischem Weg wiederherzustellen. Unser Forschungsgebiet entwickelt sich sehr dynamisch und ich hoffe, dass in 5-10 Jahren ein riesiger Fortschritt erreicht werden wird“, unterstreicht Prof. Vladimir Kefalov, der einen mühevollen und schwierigen Weg gewählt hat. Trotzdem wacht er jeden Morgen mit dem Gedanken auf, wie glücklich er ist, das arbeiten zu können, wovon er geträumt hat. „Der Erfolg erfordert hier viel Arbeit. Das Gute daran ist, dass er nicht von den Anderen, sondern einzig von dir selbst abhängt.

Übersetzung: Georgetta Janewa



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