Antioxidantien auf der Grundlage von Heilpflanzen sind auf dem Weg, zur Alternative von Vitaminen und Mineralstoffen zu avancieren. So lautet das Fazit eines internationalen Forschungsteams, an dem auch Nikolaj Zwetkow vom Institut für Molekularbiologie in der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (BAN) mitarbeitet. Ihren Bericht haben die Forscher im Januar 2019 in der renommierten Fachzeitschrift „Oxidative Medicine and Cellular Longevity“ veröffentlicht.
Antioxidantien sind biochemische Verbindungen, die über die Lebensmittel in unseren Organismus gelangen und sich günstig darauf auswirken. Sie neutralisieren die freien Radikale, die aus Giftstoffen, Schwermetallen und toxischen Verbindungen entstehen. Auf diese Art schützen uns Antioxidantien vor Viren und Bakterien und stärken unser Immunsystem.
„Wir haben ca. 300.000 wissenschaftliche Arbeiten aus den letzten 50 Jahren analysiert und festgestellt, dass sich das Interesse der Wissenschaftler von den Vitaminen und Mineralien auf die natürlichen Verbindungen verlagert hat, solche wie Curcumin, Resveratrol und Zystein“, erläutert Nikolaj Zwetkow. „Der Grund für die Erforschung von individuellen natürlichen Molekülen liegt darin, dass die Suche der Wissenschaftler nach unterschiedlichen Vitaminen und wirksamen Mineralien natürlichen Ursprungs nicht viel gefruchtet hat. Deshalb haben sie in den letzten Jahren beschlossen, deren Wirkung eingehender unter die Lupe zu nehmen und auch ihre Nebenwirklungen und ihren Metabolismus zu erforschen.“
Das Team unter der Leitung des bulgarischen Molekularbiologen Prof. Atanas Atanassow vom Department für Pharmakognosie der Universität Wien hat herausgefunden, dass sich der Fokus der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit in den letzten Jahren stark in Richtung pflanzliche Antioxidantien und ihren Einsatz zur Bekämpfung von oxidativem Stress verschoben hat, welcher entsteht, wenn freie Radikale im Körper überhand nehmen. Nach Ansicht der Wissenschaftlerbesitzen Produkte aus sekundären Pflanzenstoffen wie etwa Curcumin aus Kurkuma oder Resveratrol aus Rotwein ein enormes Potential, falls sie zur Vorbeugung und Behandlung einer ganzen Reihe von Krankheiten, darunter auch Diabetes und Krebs, selbständig oder in Kombination eingesetzt werden.
„Es wurden bereits zahlreiche Studien mit Curcumin und Resveratrol vorgenommen, doch konnten bislang nicht die nötigen Resultate erzielt werden“, erläutert Nikolaj Zwetkow weiter. „Es wäre verfrüht zu behaupten, diese Verbindungen könnten selbständig oder überhaupt als Medikamente eingesetzt werden. Dafür kann man aber sagen, dass der Großteil der Forschungen optimistisch stimmt, ohne zu behaupten, dass sie ein Hit bei der Behandlung einer Reihe von Erkrankungen geworden wären. Verbindungen wie Curcumin und Resveratrol werden vom menschlichen Organismus sehr stark metabolysiert – sie werden auf unterschiedlichen Wegen abgebaut, sind aber zugleich auch sehr schwer löslich. Aus diesem Grund können diese Verbindungen, falls die peroral verabreicht werden, keine maximalen Konzentrationen erreichen, die eine Wirkung hätten. Wissen sollte man außerdem, dass Antioxidantien zuweilen auch das Gegenteil bewirken und einen prooxidativen Effekt ausüben können“, mahnt der Wissenschaftler.
Nikolaj Zwetkow ergänzt, dass man sich inzwischen auch der Nanotechnologien bedient, um die natürlichen Verbindungen für unseren Körper zugänglicher zu machen. Wir sollten uns über die Nahrung mit den nötigen Antioxidantien versorgen, rät er. Blaubeeren, Erdbeeren, Spinat, rote Bete, Bohnen und dunkle Schokolade sind reich an diesen wertvollen Stoffen.
Das internationale Team, an dem sich Forscher aus Bulgarien, Rumänien, Hongkong und Ägypten beteiligen, wird seine Forschungen auch in diesem Jahr fortsetzen. Sie werden an einem Projekt arbeiten, das sehr innovativ und erstmalig für unsere Verhältnisse ist und die Schaffung von neuen hybriden Molekülen gegen Parkinson, Alzheimer und andere neurodegenerative Erkrankungen zum Ziel hat.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Privatarchiv
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