„Wir machen Musik auf der Grundlage der peruanischen Tradition und ihrer afrikanischen Wurzeln, sehr bunt und einfühlsam“, erzählt Piero Epifanía aus Peru. Er komponiert die Musik, ist Leadsänger der Band und spielt auf der Kistentrommel. Zu ihm gesellte sich Simeon Leonidow auf der Gitarre und etwas später Boris Taslew auf der Bassgitarre. Zum Schluss kam auch Arnau Garrofé Farràs aus Barcelona auf dem Saxophon und so entstand vor etwa zwei Jahren das Quartett Ritmos Negros. Inzwischen haben die vier ein Album herausgebracht. In den Klubs, in denen sie auftreten, kommen immer mehr Fans. Durch Mundpropaganda wird der in Bulgarien nahezu unbekannte Stil immer populärer.
Die Liebe war es, die Piero Epifanía und Arnau Garrofé nach Bulgarien führte, doch nicht nur privat, sondern auch zur Musik
„Ich lebe seit 5 Jahren in Bulgarien und reise ständig zwischen Lateinamerika und dem Balkan”, sagt Piero und ergänzt, dass seine Idee war, dass die von ihm gegründete Gruppe Musik komponiert und spielt, die in der afrikanisch-peruanischen Kultur ihre Wurzeln hat. Bevor er nach Bulgarien kam, hat er auch andere Musikstile gespielt, doch irgendwann gespürt, dass es nicht seine Musik war. In Bulgarien ist ihm klar geworden, welche Art Musik er machen will, dass er es braucht, zu seinen Wurzeln zurückzukehren.
„Die Idee, die Gruppe zu gründen, hatte ich vor 4 Jahren, nachdem ich Simo (Simeon Leonidow) kennengelernt habe. Wir haben zusammen gespielt und darauf gewartet, dass auch Boris dazu kommt, der andere Engagements hatte. Aber erst nachdem Arnau dazu kam, der neben Saxophon auch Flöte spielt, haben wir den von mir gewünschten Sound erreicht“, unterstreicht Piero Epifanía und fügt hinzu, dass die Chemie zwischen den Musikern einfach stimmt.
„Für mich war das etwas Neues. Bis dahin hatte ich einen solchen Stil nicht gespielt. In Ritmos Negros habe ich neue Dinge gelernt. Am Anfang war es schwer für mich, weil ich mich in dieser Musik erst finden müsste. Das ist nicht Jazz, wo ich mich am besten fühle“, gibt Arnau zu, ergänzt aber, dass er inzwischen an Sicherheit gewonnen hat, sich weiterentwickelt und seine Suche nach dem für ihn Neuen in der peruanischen Folklore fortsetzt.
„Sollte jemand denken, dass Jazz mit im Spiel ist, dass wir Jazz mit Latino verbinden, der irrt sich. Unser Ziel ist, uns so weit es geht der afrikanisch-peruanischen Musik anzunähern“, präzisiert Boris. „Piero komponiert die Musik. Die Arrangements machen wir aber gemeinsam. Jeder nutzt seinen eigenen Stil und interpretiert anders. Doch die Grundlage besteht immer aus peruanischen Rhythmen und Melodie. Der Prozess der Entwicklung und des Kennenlernens dieser für uns fremden Kultur dauert an. Die Grundlagen und die Stützpfeiler hat uns Piero Epifanía gegeben.“
Für Bojan Bojadschiew, der für die Publik Relation der Gruppe Ritmos Negros zuständig ist, ist insbesondere die Zusammensetzung der Band interessant und er behauptet, dass sie auf dem Balkan ihres gleichen sucht. Für ihn ist es wichtig, dass Musiker wie Piero und Arbau mit ihrer Kunst und Kultur nach Bulgarien gekommen sind, um gemeinsam mit bulgarischen Musikern nach neuen Horizonten zu suchen.
Piero Epifanía ist auch an einem anderen Projekt beteiligt, das sich mit bulgarischer Folklore befasst. Seine Idee ist, die Folklore seiner Heimat mit der bulgarischen Folklore zu verbinden.
2019 zeichnet sich als ein dynamisches Jahr für Ritmos Negros ab. Das Quartett plant die Teilnahme an in- und ausländischen Musikfestivals, die Herausgabe eines neuen Albums und natürlich viele Konzerte. Bei ihren Auftritten spielt die charmante Tänzerin Maria Cossa oft eine wichtige Rolle.
Übersetzung: Georgetta Janewa
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