Mustafa Süleyman aus dem Dorf Sagoritsche in der Nähe der nordostbulgarischen Stadt Schumen ist seit Jahren als Landwirt tätig. Er bestellt 800 Hektar mit Weizen, Gerste, Mais, Sonnenblumen, Luzerne und Hafer und hat ca. 1.000 Schafe und 500 Kühe. Eine ganz besondere Pflege lässt er aber seinen acht Elitepferden angedeihen.
Begonnen hat alles im Jahr 2013, als ihm ein Freund den Hengst Herakles brachte. Das Rennpferd brachte seinem neuen Besitzer ganze 16 Siege innerhalb eines einzigen Jahres ein, von den positiven Emotionen ganz zu schweigen. Herakles folgten dann weitere Lieblinge: Agitazia, Argona, Pressijan, Anhila, Schargo, Poligonia, Panchila – alle von der Pferderasse Thoroughbred. Sie nehmen an unterschiedlichen Rennen in verschiedenen bulgarischen Dörfern sowie in den Städten Isperich und Beloslaw teil und haben bei den Nationalen Pferderennen in der nordbulgarischen Schwarzmeerstadt Baltschik, die von der Bulgarischen Vereinigung für Pferderennen organisiert wurde, die ersten Plätze belegt. Der größte Stolz von Mustafa ist seit kurzem seine Stute Panchila.
„Während die Kollegen es bevorzugen, Rassepferde aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien zu kaufen, fiel meine Wahl auf ein Fohlen aus Bulgarien. Allen Behauptungen zum Trotz, dass die bulgarischen Pferde nicht wettbewerbsfähig wären, haben Panchila und ich bewiesen, dass wir sehr wohl siegen und im Ausland gezüchtete Rassepferde hinter uns lassen können“, freut sich Mustafa Süleyman.
An das neue Pferd knüpft er auch viele neue Hoffnungen. Nun wird sich eines seiner Pferde zum ersten Mal an einem Wettrennen im Ausland beteiligen. Im März werden in der rumänischen Stadt Brașov internationale Pferderennen veranstaltet. Das ist die neueste Herausforderung für Mustafa Süleyman, aber auch für den 17jährigen Cem und den 20jährigen Ismail, die er mit der Pflege, dem Training und sogar als Jockeys seiner Elitepferde betraut hat. Nach langen Irren und Wirren schenkte er diesen beiden Jugendlichen sein ganzes Vertrauen, da sie seiner Ansicht nach die Liebe zu den Pferden im Herzen tragen.
„Wir sollten uns mehr auf die jungen Leute verlassen und ihnen vertrauen. So werden wir sie motivieren, in Bulgarien zu bleiben. Meine Jungs verbringen ihre ganze Zeit bei den Pferden. Sie leben mit ihren Siegen und ich kann sagen, dass alles auf gegenseitigem Vertrauen beruht. Was den Wettkampf in Rumänien angeht, träumen wir alle davon zu beweisen, dass auch die bulgarischen Pferde rennen und gewinnen können“, sagt Mustafa Süleyman.
Was steht eigentlich auf dem Speiseplan eines Elitepferdes, wollten wir vom stolzen Besitzer wissen:
„Selbst wenn wir uns bestimmte Sachen nicht selbst leisten können, unsere Pferde bekommen immer spezielles Futter – Äpfel, Möhren, Rüben, Bienenhonig, Rosinen und spezielles Trockenfutter, das wir aus Europa beziehen. Und im Sommer bekommen sie Gerste und Hafer aus unserem eigenen Anbau. Unser Ziel ist, dass die Pferde ausdauernd und gesund sind und nicht wohlleibig“, erklärt Mustafa Süleyman.
Die Liebe zu den Pferden hat er von seinen Vorfahren geerbt. Er gesteht, dass er als Kind davon geträumt hat, eines Tages ein eigenes Pferd zu besitzen. Nun setzt sein Sohn Süleyman die Tradition fort und steht ihm bei der Zucht und Pflege der Rassepferde hilfreich zur Seite.
Der Landwirt aus dem kleinen nordostbulgarischen Dorf Sagoritsche sichert 35 Familien eine Beschäftigung. Er betont, dass er auf sie baut und ohne sie die viel Arbeit allein nicht stemmen könnte. Deshalb gibt es sich alle Mühe, sie in Bulgarien zu halten, damit sie nicht auswandern.
„Ungeachtet aller Wetterkapriolen war 2018 ein fruchtbares Jahr für uns. Wir hatten gute Maiserträge, obwohl die Ernte bei den Sonnenblumen schwach ausgefallen ist. Trotzdem konnten wir das nötige Winterfutter für unsere Tiere sichern“, sagt Mustafa Süleyman, der sich vom Jahr 2019 viele weitere Siege erhofft.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Privatarchiv
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