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Nicht jedes Kind, das in der Polizeisprechstunde für Kinder war, ist kriminell

Foto: BGNES

„Die Polizei arbeitet mit sehr vielen Kindern und nicht jedes Kind davon hat strafbare Handlungen begangen“, unterstrich die stellvertretende Direktorin der Direktion "Nationale Polizei" beim Innenministerium Hauptkommissarin Blagorodna Makewa bei der Abschlussveranstaltung des Projekts für die Prävention von Kinderkriminalität, das von der Schweizer Regierung mitfinanziert wurde.

Im Rahmen dieses Programms wurden 2016 und 2017 insgesamt 200 so genannte Kinderpolizeistellen im Land eingerichtet. 4.500 Kinder im Alter zwischen 8 und 12 Jahren haben dort ein spezielles Programm durchlaufen, wie sie sich persönlich schützen und in kritischen Situationen adäquat verhalten sollen. Weitere Punkte waren das Kennenlernen ihrer Rechte und Pflichten als Bürger und die Entwicklung einer Null-Toleranz gegenüber antisoziale Handlungen.

Informationen über die Zusammenarbeit zwischen Kindern und Polizei sind auch auf der Internetseite „Kindersicherheit“ des Innenministeriums zu finden. Die Seite wurde von Schülern gemacht. Dort finden Kinder und Eltern, aber auch Experten, die mit Kindern arbeiten, nützliche Informationen.

Hauptkommissarin Blagorodna Makewa sieht bereits erste Ergebnisse nach der Einrichtung von Kinderpolizeidirektionen und Aktualisierung des Ausbildungsprogramms „Die Arbeit der Polizei in den Schulen“ im Rahmen des bulgarisch-schweizerischen Projekts.

Die Zahl der Kinder, die Opfer von Straftaten geworden sind, ist um 11% gesunken“, berichtet Blagorodna Makewa und fügt hinzu, dass 9,6% weniger Minderjährige strafbare Handlungen begangen haben. Das sei auf die systematische Arbeit im Rahmen des Projekts zurückzuführen. 730.000 Schweizer Franken wurden dafür zur Verfügung gestellt, 15% davon kommen von der bulgarischen Seite.

Durch die Zusammenarbeit zwischen der Hauptabteilung der bulgarischen Polizei und der Polizeiakademie im schweizerischen Savatan wurde eine nationale Datenbank über Kinder geschaffen, die Opfer von Straftaten geworden sind oder selbst Straftaten begangen haben.

Die Polizeisprechstunden für Kinder konnten auch mit neuer Technik ausgestattet werden. Polizeiexperten haben 8.000 Vorlesungen über die Prävention von Kinderkriminalität vor rund 140.000 Kindern aus dem ganzen Land gehalten.

Zum Ausbildungsprogramm der Kinderpolizeidirektion gehört neben dem Polizeischutz auch das Thema, wie erste Hilfe geleistet wird und die Verkehrssicherheit, erzählt die Hauptkommissarin Blagorodna Makewa. „An einem speziellen Tag im Jahr stellen wir leere Stühle für die Kinder auf, die Opfer von Verkehrsunfällen geworden sind.

Die Kinder beteiligen sich gern am Programm, behauptet Blagorodna Makewa. „Wir haben 7.000 Teilnehmer an der Kinderpolizeidirektion interviewt, darunter Kinder, Eltern Lehrer. Mehr als 85% der Eltern bestätigen, dass sich das Verhalten ihrer Kinder, die sich am Projekt beteiligt haben, verändert hat. Auch die Lehrer beobachten eine Verhaltensänderung. Das gibt uns Hoffnung und Kraft weiterzumachen.“

Übersetzung: Georgetta Janewa

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