Iwan Manew gehört zu der Generation bulgarischer Sportler, die auf der Olympiade in Moskau 1980 dafür gesorgt haben, dass Bulgarien mit insgesamt 41 Medaillen, davon 8 Gold, 16 Silber und 17 Bronze, in der Länderbewertung den 3. Platz eingenommen hat. Das war das beste Abschneiden unseres Landes in der gesamten Geschichte der Olympischen Spiele.
Iwan Manew gewann im Kajak-Vierer in der 1000 m-Distanz die Bronzemedaille. „Das war überhaupt die erste Medaille im Kajak für Bulgarien, bis dahin hatte es so etwas nicht gegeben“, erinnert sich Manew und fügt hinzu, dass die Konkurrenz so groß war, dass 9 Boote fast gleichzeitig ins Ziel eingefahren sind. Die bulgarische Mannschaft hatte sich so einen großen Erfolg nicht erhofft, die Russen galten als die Favoriten.
„Am Anfang fühlten wir nichts, weil wir todmüde vom Training waren. Wir hatten bis zum Umfallen trainiert und alles gegeben. Im ersten Moment wussten wir nicht, ob wir von dieser Welt sind. Erst viel später haben wir das Ergebnis verinnerlicht“, erinnert sich Iwan Manew.
Vor dem Kanu-Rennsport hat sich Iwan Manew auch in anderen Sportarten versucht, doch überall wurde ihm gesagt, dass er kein Talent hätte, bis ihn ein Freund zum Kajak brachte. Damals war er in der 10. Klasse. Die ersten Erfolge feierte Iwan 1968 bei den Junioren. 1969 erkämpfte er Silber und auf der Jugendeuropameisterschaft 1971 seine erste Goldmedaille.
Iwan Manew kann auch heute noch an der Ruderbasis in Pantscharewo bei Sofia angetroffen werden. Mit 68 Jahren ist er in Topform – besteigt Berge, läuft Cross, schwimmt und fährt Rad. Die Freunde, die ihn früher Iwan der Champion riefen, nennen ihn heute scherzhaft Iwan der Eiserne.
„Ich habe in den letzten 50 Jahren nicht aufgehört zu trainieren", bestätigt Iwan. „Wenn man ein hohes Tempo gewöhnt ist, seit 30-40 Jahre trainiert oder Diät einhält, dann gewöhnt sich der Organismus daran und es gibt kein Zurück mehr. Das müssen alle wissen“, erklärt Iwan Manew. „Wenn man etwas anfängt, darf man nicht aufhören, denn die Latte ist durch den Sport oder die Diät höher gesetzt. Deshalb gibt es kein Stopp für mich. Das Wasser befreit mich von negativen Einflüssen. Die spezifische Torsionsbewegung beim Kajak ist die einzige Übung, bei der die inneren Organe bewegt werden und so verliert man Gewicht. Das kann nicht mal mit Rumpfbeugen erreicht werden. Bekanntlich hängt vom Zustand der inneren Organe unsere Gesundheit ab“, weiß der ehemalige Profisportler.
Iwan Manew hat an der Sofioter Universität Kliment Ochridski Mathematik studiert. Als Kind haben ihn außer Märchen auch die unterhaltsame Mathematik, die Physik und Astronomie interessiert. „Diese Wissenschaften waren für mich so faszinierend, dass ich wissen wollte, bis wo sich das Weltall erstreckt. Ich wollte sogar wissen, was es darüber hinausgibt“, lacht Iwan und behauptet, dass nur durch die Mathematik eine Behauptung bewiesen werden kann und der Mensch logisch zu denken lernt. Er ist Autor des Buches „Der Schlüssel zum Absoluten“, in dem er seine eigenen philosophischen Forschungen über das Denken darlegt und ist fest überzeugt, dass die Denkprozesse schon im frühen Kindesalter entwickelt werden müssen.
„Die Bildung entwickelt uns, wenn sie uns körperlich, geistig und intellektuell aktiver macht. Dann bringt sie uns Gott nahe. Durch die Bildung müssen die Kinder angehalten werden, die Aktivität und die Fähigkeiten, die sie haben, weiterzuentwickeln. Sie müssen üben zu denken“, empfiehlt Iwan Manew. Für ihn sind körperliche Aktivitäten unabdingbar, um der emotionalen und intellektuellen Belastung der heutigen Zeit stand zu halten. Mathematik wäre eine Provokation für junge Menschen, doch sie suchen nach der Lösung online, bedauert der Mathematiker. Am wichtigsten für die geistige Entwicklung des Menschen ist, alles mit Liebe zu tun.
„Entweder sind wir mit jedem Gedanken, Gefühl und Handlung im Einklang mit der Natur und sie spendet uns Energie und verjüngt uns, oder wir sind in einer Disharmonie mit der Natur oder dem Willen Gottes und verlieren Energie und werden alt“, ist Iwan Manew überzeugt.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Privatarchiv
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