Vom 24. bis zum 28. Oktober wird die mazedonische Hauptstadt Skopje Gastgeber des Welttreffens der bulgarischsprachigen Medien sein. Vertreter von ca. 40 bulgarischen Medien aus 25 Ländern werden unterschiedliche Themen erörtern, darunter „Unterschiedliche Gesichter des Patriotismus“, „Business und nationale Pflicht“, „Propaganda gegen Journalismus“ etc.
„Als Betreiber bulgarischer Medien im Ausland sehe ich dieses Forum als sehr nützlich an, weil es mir die Möglichkeit bietet, mich mit Kollegen zu treffen, die ähnliche Aktivitäten in anderen Ländern entwickeln“, sagt Ivan Kartchev. Er ist Produzent einer bulgarischen Fernseh- und Rundfunksendung in Wien und Herausgeber der bulgarischsprachigen Zeitschrift „Wien unsere Stadt“. „Das ist eine wunderbare Gelegenheit, um zu sehen, wo wir stehen, um Ideen auszutauschen und zwar nicht nur über den Inhalt, sondern auch darüber, wie mehr Auslandsbulgaren Zugang zu den Informationen erhalten, die wir verbreiten. Diesem Forum wohnen Kollegen aus Großbritannien, Kanada, den USA, Griechenland, Spanien, Israel und vielen anderen Ländern bei und das ist uns eine große Hilfe“, sagt Ivan Kartchev.
Eines der Hauptziele des Forums besteht darin, eine Gemeinschaft der bulgarischen Medien in der Welt zu schaffen, die zur Lösung unterschiedlicher Probleme beiträgt.
„Da Bulgarien die bulgarischen Medien im Ausland in keinerlei Form unterstützt, können Sie sich selbst ausmachen, dass eine kleinere Gemeinschaft nicht imstande ist, die Existenz dieser Medien zu finanzieren“, sagt Ivan Kartchev. „Ich möchte an dieser Stelle die finanzielle Unterstützung für die bulgarischen Schulen anführen, die sich recht erfolgreich entwickeln. Die bulgarischen Medien aber, die ein Vermittler der bulgarischen Kultur sind und zugleich zur Erhaltung der bulgarischen Sprache bei den Auslandsbulgaren spielen, erfahren keine Unterstützung. Diese Frage wurde bereits mehrmals aufgeworfen, doch es liegen bislang keine konkreten Ergebnisse vor. Wir erörtern auch die Beschaffenheit der Medien und welche Themen für unser Publikum von Interesse wären. Routiniertere Medien teilen ihre Erfahrungen mit den neuen und tragen so zu ihrer Entwicklung bei. Von großer Bedeutung sind auch unsere Begegnungen mit Journalisten aus Bulgarien, da sie den Austausch von Informationen und Themen fördern.“
Die bulgarischen Medien im Ausland leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der bulgarischen Sprache, Kultur und Identität im Ausland. Aus diesem Grund sollten sie Unterstützung durch den Staat erhalten. „Obwohl auf unser Bestehen hin diese Maßnahme in das vierjährige Programm der jetzigen bulgarischen Regierung bei deren Amtsantritt aufgenommen wurde, bleibt sie bislang nur auf dem Papier“, bedauert Peter Stamatov. Er steht hinter dem Webportal www.Eurochicago.com, das auf eine 15jährige Geschichte zurückblickt und zu den aktiven Teilnehmern an den Treffen der bulgarischen Medien zählt. Die Nähe der mazedonischen Hauptstadt zu Bulgarien setzt eine größere Teilnehmerzahl auf dem diesjährigen Forum voraus, meint er und weiter:
„Wir hoffen, neue Freunde zu finden und uns mit unseren Landsleuten aus Mazedonien wiederzusehen, mit denen wir seit Jahren Kontakte pflegen – mit Vertretern bulgarischer Organisationen dort, mit unseren Kollegen Journalisten“, sagt Peter Stamatov in einem Interview für Radio Bulgarien. „Bekanntlich ist die Präsenz bulgarischer Medien in Mazedonien ein Problem, das bislang noch nicht gelöst worden ist, ungeachtet des Vertrags für Freundschaft, gutnachbarschaftliche Beziehungen und Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern, den Beziehungen zwischen bulgarischen und mazedonischen Medien und anderen Institutionen. Die Präsenz bulgarischer Medien in Mazedonien stand unlängst auch im Fokus der Aufmerksamkeit des Ausschusses für die Auslandsbulgaren beim bulgarischen Parlament. Es wurden besorgniserregende Fakten und ungelöste Probleme angeführt. Natürlich wird dieses Thema auch auf dem 14. Medientreffen in Skopje zur Diskussion stehen. Wir leben in einer Welt, wo sich selbst im Laufe eines einzigen Jahres wesentliche Veränderungen im Medienumfeld tun. In diesem Sinne wäre es interessant, die Diskussion von unserem jüngsten Medientreffen in der moldawischen Hauptstadt Kischinau weiterzuführen und zwar, ob die Fernsehsender ihre intelligenten Zuschauer an Internetmedien und soziale Netzwerke verlieren. Einen guten Ausgangspunkt für dieses Thema liefert ein Beitrag des Chefsekretärs der Bulgarischen Nachrichtenagentur BTA Ewelina Andreewa. Darin macht sie interessante Prognosen über die Zukunft des Journalismus und schreibt, dass demnächst 90 Prozent der Veröffentlichungen von einem künstlichen Intellekt stammen könnten“, sagt Peter Stamatov.
Er hat die Absicht, die anderen bulgarischen Medien in der Welt um Unterstützung anzuhalten, damit eine offizielle Zählung der Auslandsbulgaren vorgenommen werden kann.
Organisatoren des diesjährigen Welttreffens der bulgarischsprachigen Medien sind die Bulgarische Nachrichtenagentur BTA, die Vereinigung der bulgarischen Medien in der Welt, die Mazedonische Informationsagentur MIA, die Bulgarisch-mazedonische Wirtschaftskammer, der Fonds „1300 Jahre Bulgarien“ und andere Institutionen.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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