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Sofias Reaktionen auf geplante Verfassungsänderungen in Mazedonien fielen verständlicherweise schnell und erwartungsgemäß aus

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Foto: BGNES

Die am Freitagabend vom Parlament in Skopje befürworteten Verfassungsänderungen, damit die Republik Mazedonien ihren Namen in Republik Nordmazedonien umändern kann, sorgten in Sofia für ungewohnt schnelle, aber auch erwartete Reaktionen. Am frühen Samstagnachmittag definierte das bulgarische Außenministerium besagte Verfassungsänderungen als Akt von extrem großer Bedeutung für die euroantlantische Perspektive Mazedoniens, für die gesamte Region und die bilateralen Beziehungen.

Die große Bedeutung, die Bulgarien dieser Entscheidung beimisst, ist verständlich. Wie es unser Kollege, der Journalist Kostadin Filipow, unlängst sehr treffend formulierte. „EJRM geht, Nordmazedonien kommt“. Somit wird Bulgarien im Westen nicht mehr an einen Staat grenzen, dessen Name umstritten ist. Vielmehr wird es in dessen Gestalt in absehbarer Zukunft einen neuen EU- und Nato-Partner haben. An dieser Stelle sei gesagt, dass Bulgarien den Namen EJRM (Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien) nie für gut befunden hat und als erster Staat weltweit sein Nachbarland offiziell unter dem Verfassungsnamen Republik Mazedonien anerkannt hat. Nach der anstehenden Namensänderung braucht Bulgarien keinen vollkommen neuen Staatsnamen zu akzeptieren, sondern den bereits von ihm anerkannten nur um eine geographische Bestimmung zu erweitern.

Bis vor kurzem hatte Bulgarien gewisse Reserven diesbezüglich, weil das mit Territorialansprüchen auf sein Gebiet Pirin-Mazedonien einhergehen könnte. Die jüngsten politischen Realitäten nach der Unterzeichnung des Vertrags über gutnachbarschaftliche Beziehungen zwischen Bulgarien und Mazedonien haben diesen Befürchtungen jedoch Abhilfe geschaffen. Das wurde im Juni dieses Jahres sehr deutlich, als sich Skopje und Athen auf die Bezeichnung „Republik Nordmazedonien“ einigen konnten. Damals haben sich die bulgarischen Abgeordneten zugunsten  dieses Namens ausgesprochen und die Vertreter der Regierungspartei GERB bezeichneten ihn sogar als bestmögliche Variante begrüßt. Selbst eingefleischte Nationalisten wie der WMRO-Vorsitzende Krassimir Karakatschanow meinten, der Name Nordmazedonien beinhalte keine Territorialansprüche Bulgarien gegenüber. Unser Land sollte sich keine Sorgen diesbezüglich machen, zumal es seit ca. 30 Jahren den Namen „Republik Mazedonien“ anerkannt hat, der aus geographischer Sicht ein weitaus größeres Territorium abdeckt als der Name „Republik Nordmazedonien“

Als im Juni zum ersten Mal klar wurde, dass der Name „Republik Nordmazedonien“ vom bulgarischen Parlament positiv aufgefasst wird, hat die BSP von der Regierung verlangt, Garantien von Skopje zu verlangen, dass es keine territorialen Ansprüche gegenüber Bulgarien erheben wird. Der Vorsitzende der WMRO kommentierte damals, dass in dem Nachbarschaftsvertrag zwischen Bulgarien und Mazedonien bereits solche Garantien enthalten sind. Trotzdem hat das Außenministerium versichert, dass es zusätzliche Garantien fordern wird. Mazedonien wird übrigens auch der EU und der Nato solche Garantien geben müssen. Das ist eine der Bedingungen für seinen Beitritt zur Europäischen Union und zum Nordaltantikpakt. Mazedonien hat die Änderung seines Namens mit eben diesem Ziel vorgenommen und das bedeutet in einem gewissen Sinne, dass die Bedingung für Garantien apriori bereits akzeptiert wurde.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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