Vom 12. bis zum 16. September fand im Festival- und Kongresszentrum in Warna die 14. Ausgabe des Internationalen Trickfilmfestivals statt.
„Animation ist eine sehr freie Kunst, mit vielen interessanten Autoren, von denen jeder nach seiner eigenen Fasson arbeitet“, sagte Prof. Anri Kulew, Co-Organisator des Forums. „Wir haben uns in diesem Jahr bemüht, die besondere, formelle Suche bei den Spielfilmen nicht zu tolerieren und uns auf Dinge zu konzentrieren, die den Zuschauern bekannt sind. Die großen Filmstudios in Europa, die ihre staatliche Struktur beibehalten haben, machen viele Kinderfilme. Genannt seien Russland, Frankreich, Spanien, Deutschland... Ganz zu schweigen von China, wo Trickfilme sehr geschätzt werden“, erklärt Prof. Anri Kulew.
Neben Filmvorführungen wartete das Festival auch mit etlichen Begleit-Events auf:
„Wir haben viele Initiativen am Vorabend des Festivals organisiert, beispielsweise die Präsentation des Buches von Juri Lasarow „Onkel Wesso der Mollige… erneut“. Danach haben wir eine Ausstellung mit Animationsbildern von Studenten von der Neuen Bulgarischen Universität eröffnet. Meiner Ansicht nach sollte diese Ausstellung zur Tradition werden. Die neue Generation von Animatoren sollte früher di professionelle Bühne betreten. Es folgte eine weitere, traditionelle Ausstellung „Belgisches Comix – 60 Jahre Schlümpfe“. Das erste Programm begann mit dem Kurzfilm „Ethno“ der bulgarischen Studentin Eliza Kostadinowa. Minimalistisch, nach Folkloremotiven, erinnert ihr Stil zeitweise an die Ausdruckmittel des Schriftstellers Jordan Raditschkow. Am zweiten Tag startete der Kinder-Workshop. Die französische Animatorin Karin Miralles war erneut bei uns zu Gast. Sie hat mit zwei Gruppen von Kindern gearbeitet – einer Gruppe von benachteiligten Kindern und einer Gruppe mit ganz kleinen Kids.“
Bulgarien war auf diesem Festival mit sieben Filmen vertreten. Die Co-Produktion von Belgien, Frankreich und den Niederlanden „This magnificent cake“ hat den Grand Prix gewonnen. „Das ist ein außerordentlich reifer Film im unkonventionellen Format – ein Kurzfilm von 44 Minuten Länge“, erläutert Wessela Dantschewa, die in der Jury Bulgarien vertreten hat.
Der russische Streifen „Zwei Straßenbahnen“ wurde als bester Kinderfilm ausgezeichnet.
Den Sonderpreis in der gleichen Kategorie räumte der russische Film „Rüsselchen“ ab.
Zum besten Kurzfilm wurde „The Fox“ aus dem Iran gekürt.
„Wir sind stolz darauf, dass unsere Jury aus sehr talentierten Künstlern, Produzenten und Regisseuren besteht“, sagte weiter Prof. Anri Kulew. „Mariusz Wilczynski aus Polen wird in unseren Kreisen sehr geachtet. Sergej Marinow ist ebenfalls ein Künstler von Weltrang. Er hat eine neue Technologie bei der Knetmasse ausgetüftelt, so dass seine Filme extrem interessant und lustig sind. Er hat große Karriere in Hollywood gemacht. Er wird sich an Workshops mit Studenten der Neuen Bulgarischen Universität und danach auch in Warwara beteiligen.“
Das Internationale Trickfilmfestival wurde gegen Ende der 1970er Jahre ins Leben gerufen. Nach der Wende 1989 wurde es eingestellt und erlebte dank Studenten und Professoren der Neuen Bulgarischen Universität einen Neustart im Jahr 2011. Unterstützt wird es von dem Kulturministerium, dem Nationalen Filmzentrum, dem bulgarischen Staatsfernsehen BNT, dem Bulgarischen Nationalen Rundfunk und der Gemeinde Warna. „Wir werden weiter an der Entwicklung des Festivals arbeiten, denn wenn eine Tradition erst einmal verloren gegangen ist, ist es sehr schwer, sie wieder herzustellen“, sagte abschließend Prof. Anri Kulew.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: BGNES und varnafest.org
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