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Dorf Manastir organisiert Workshop für traditionelle Weberei und Stickerei

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Enthusiastische Anhänger der bulgarischen Symbole können sich auf eine Reise in die Vergangenheit begeben, um mit den Traditionen zu verschmelzen und wie etliche Generationen zuvor etwas mit eigenen Händen zu erschaffen. Im Dorf Manastir in den Rhodopen können sie von den erfahrenen Einwohnern verschiedene Handwerke erlernen. Mit Hilfe des örtlichen Dialekts, alter Sagen, authentischer Lieder und Rezepte werden sie in die Zeit zurückversetzt, als diese Handwerke florierten.

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“Zwei Hände, ein Herz“ – so lautet das Motto des Gewebe-Workshops, das Mitte August die größten Bewunderer der Matten, Teppiche und Schafswolldecken aus den Rhodopen besuchen können, um von den besten Meistern im Dorf im Weben und Sticken unterrichtet zu werden. Dabei werden sie den gesamten Prozess hautnah miterleben – vom Hecheln und Kämmen der Wolle bis bin zum Nähen bestickter Hausschuhe. In ihrer Freizeit können sie aber auch die örtlichen Bräuche kennenlernen und zusammen mit der örtlichen Folkloregruppe authentische Lieder singen.

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Initiiert wurde das Projekt von der Vereinigung „Nischan“ und dem örtlichen Volkskulturhaus „Christo Botew 1929“. Ein junges Pärchen, das sich nach altem Brauch vermählt hat, wollte dass mehr Menschen die bulgarischen Volksbräuche und Traditionen miterleben, um sie derart zu erhalten.

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Alles hat damit begonnen, dass ich vor Jahren an einem Kurs für Volkstänze teilgenommen habe. Mit jedem neuen Schritt wuchs mein Interesse“, erinnert sich Reneta Georgiewa. „Anfangs wollte ich spüren, wie es sich anfühlt, eine Volkstracht zu tragen. Später wollte ich mehr über die Traditionen der einzelnen Regionen erfahren. Und so kam logisch auch der Entschluss, in traditionellem Stil zu heiraten. Ich habe meinen Ehemann im Dorf Manastir kennengelernt, während wir beide dort auf den Spuren alter Traditionen waren. Wir waren uns schnell einig, dass dies unsere Art zu heiraten ist. Und so haben wir begonnen, unterschiedliche Bräuche zu erkunden. Unsere Hochzeit war sehr emotionsgeladen und die Gäste waren begeistert – nicht nur, weil alles sehr bunt und wunderschön war, sondern weil sie es mit dem Herzen miterlebt haben. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, diese Vereinigung zu gründen. Wir wollen den Leuten die Möglichkeit geben, durch das Organisieren von traditionellen Hochzeiten, von Projekten, Workshops und Kinofilmvorführungen an unseren Bräuchen teilzuhaben.

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Viele Bulgaren schauen zurück in die Vergangenheit, weil der Faden zwischen der Generation ihrer Eltern und Großeltern gerissen ist und die Erinnerungen zunehmend verblassen. „Es liegt uns aber im Blut, nach unseren Wurzeln zu suchen, um uns in einem der wichtigsten Momente in unserem Leben – unserer Hochzeit – an sie anzulehnen“, meint Reneta Georgiewa. Das erklärt auch, warum wir in letzter Zeit in Bulgarien oft Menschen in traditionellen Trachten sehen, die auf großen Wiesen Hochzeiten nach altem Brauch feiern.

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Die Braut trug früher einen roten Schleier, da sie zu dem Zeitpunkt - an der Schwelle zwischen Mädchen- und Frauendasein - unterschiedlichen Gefahren ausgesetzt war“ erzählt Reneta Georgiewa. „Aus diesem Grund musste sie unter dem Schleier versteckt bleiben. In der Regel war die Familie der Braut eher traurig, weil sie sich von ihr trennen musste, während es in der Familie des Bräutigams lustig und ausgelassen zuging. So musste der Bursche, wenn er zusammen mit seinen Eltern und Freunden zum Haus der Braut ging, um sie abzuholen nicht etwa Geld hinblättern, um sie abzukaufen, sondern drei Hindernisse überwinden, um zu beweisen, dass er sie auch verdient.

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In letzter Zeit ist es modern geworden, eine bulgarische Tracht anzuziehen, die bulgarische Flagge zu hissen und sich zum Patrioten auszurufen. Selbst unsere Politiker erscheinen immer öfter in Pumphosen, Opanken und Pelzkappen. Wo aber ist die Grenze zwischen Liebe zur Geschichte und Vergangenheit und Abgeschmacktheit? Reneta Georgiewa ist der Überzeugung, dass die Abgeschmacktheit vom Verhalten und nicht von der Kleidung abhängt.

Die Pumphosen und die Nationalflagge können einen zwar so aussehen lassen wie einen traditionellen Bulgaren, aber nur, wenn er sich auch angemessen verhält. Alles hängt von der einzelnen Person ab“, sagt Reneta Georgiewa abschließend.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Privatarchiv



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