Während wir unseren Planeten weiter verschmutzen und unsere Verantwortung unter den Teppich kehren, vergessen wir, dass wir im Grunde genommen uns selbst vernichten. Heutzutage sterben zunehmend mehr Menschen an Krankheiten, die von der schlechten Luft verursacht werden, die Großstadtbewohner atmen. Viele weitere leiden an Allergien, Lungen- und Herzproblemen. Es gibt jedoch auch einen Lichtblick in diesem apokalyptisch anmutenden Bild – Erfinder kommen auf neue Ideen, denen die saubere Umwelt am Herzen liegt.
Petar Schiwkow hat am eigenen Leib erfahren müssen, was es heißt, an einem der schmutzigsten Orte der Welt zu leben. Nur zwei Wochen, verbracht in der Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam), in der man die Luft förmlich sehen kann, reichten aus, um die Atemprobleme, an denen er in seiner Kindheit gelitten hat, mit aller Kraft wiederzuerwecken. Der junge Ingenieur wurde sich des Problems und der Folgen für den menschlichen Körper bewusst und begann nach einer Lösung zu suchen, wie die Menschen inmitten einer Luftverschmutzung frei atmen können. So wurde seine Idee einer intelligenten Atemmaske geboren – eine Erfindung, die Menschen mit Atemproblemen, Fahrradfahrern, die die Autoabgase einatmen müssen, und Sportlern, die im Freien sind sowie allen anderen Menschen helfen kann, die der Großstadtluft ausgesetzt sind.
Die Atemmaske hat ein einzigartiges Aussehen und verfügt über einen Ventilator, der mit mobilen Geräten mittels Bluetooth in Verbindung steht, erläutert Dipl.-Ing. Petar Schiwkow. Der Träger einer solchen Maske erhält so eine zusätzliche Information über den Verschmutzungsgrad der Luft, den Zustand der eingebauten Filter und wann er sie überhaupt nutzen sollte. An Tagen mit erhöhten Werten schädlicher Emissionen gibt die App die Information, dass man die Maske anlegen muss; wenn die Luft gut ist, kann man sie tragen, muss es aber nicht.
Die Atemmaske ist mit einem Filter ausgestattet, der die feinen Staubteilchen zurückhält, wie auch vor Pollen, Bakterien und anderen Verunreinigungen in der Luft schützt. Der eingebaute Ventilator erleichtert die Atmung. Die Maske hat den Vorteil, dass sie die Kommunikation nicht erschwert, da das Element vor dem Mund durchsichtig ist und der Blickkontakt nicht behindert wird.
Seit rund einem Monat ist eine weitere Erfindung von Dipl.-Ing. Petar Schiwkow und seinem Team fertig, die die „gescheite“ Atemmaske vervollständigt. Es handelt sich um eine App, genannt „Airlief”, die bereits kostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden kann.
Zusammen mit Ärzten haben wir einige Ratschläge zusammengestellt, die einem Menschen leicht und in Echtzeit helfen, was sie tun müssen, wenn sie sich draußen befinden, erläutert der Erfinder. Die App zeigt die momentane Luftreinheit an und erteilt Ratschläge für unser Verhalten. Die Idee für diese Anwendung fiel mir ein, als im vergangenen Jahr die Luftverschmutzung breit diskutiert wurde. Keiner sagte jedoch, was man machen muss, wenn bestimmte Werte überdurchschnittlich hoch sind.
Was für eine Zukunft erwartet uns, fragten wir Petar Schiwkow. Werden die Menschen auf den Straßen immer Masken tragen müssen oder wird sich das Umweltbewusstsein bei allen durchsetzen und die Luft sauberer werden?
Man muss sich unbedingt bemühen, die Luftqualität zu verbessern. Das Problem ist jedoch derart ernst, dass man es nicht in einem Monat, oder sogar einem Jahr gelöst haben wird, meint Petar Schiwkow. Bis es soweit ist, schädigt uns die Atmosphäre fortwährend, auch wenn wir es nicht direkt wahrnehmen. Die schlechte Luft verursacht nachweislich Atem- und Herz-Kreislaufbeschwerden und Erkrankungen. Die Atemmasken sind also so etwas wie eine Übergangslösung und eine Hilfe bei stark verschmutzter Luft. Beispielsweise weist die Luft in Sofia momentan optimale Werte auf. In der Heizperiode sieht es aber ganz anders aus und die Werte liegen um ein Mehrfaches über den zulässigen Normen. Dann wird das Tragen von Atemmasken notwendig sein.
Dipl.-Ing. Petar Schiwkow hofft, dass seine Erfindung bis zum nächsten Winter bereits auf dem Markt zu einem annehmbaren Preis erscheinen wird. Derzeit sucht er nach einem Hersteller in Bulgarien oder im Ausland. Interesse an dem Produkt haben bereits Internetuser aus rund 50 Ländern gezeigt.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Foto: Privatarchiv
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