Zwei junge Damen warten mit spaßigen Stories von ihrem Job als Buchverkäuferinnen auf. Ihre interessanten und unterhaltsamen Geschichten und Erfahrungen, die sie im Laufe von Jahren gesammelt haben, schildern sie in ihrem neuen Buch „Kommt einer in den Buchladen – und all die lustigen Geschichten danach“.
Dessislawa Schelewa liebt es von klein auf zu lesen. Sie hat Journalistik an der Sofioter Universität „Heiliger Kliment von Ohrid“ studiert und schon als Kind davon geträumt, eines Tages zu schreiben. Dessislawa hat fünf Jahre lang als Buchverkäuferin gearbeitet und ist nun Verlegerin. Ihr Beruf hat sich aus ihrer Liebe zu den Büchern ergeben. Auch Sawina Nikolowa hat in einem Bücherladen gearbeitet und bringt jetzt, genau wie Dessislawa Schelewa, Bücher heraus.
„Das ist ein sehr sympathisches und kurzweiliges Buch. Darin werden viele lustige Begebenheiten geschildert, die uns und anderen Buchverkäufern real passiert sind. Wir haben die Idee dazu lange mit uns herumgetragen und präzisiert, denn wir wollten den Lesern nicht nur etwas zum Lachen geben, sondern ihnen zeigen, dass die Arbeit in einer Buchhandlung weitaus mehr ist, als man auf den ersten Blick vielleicht meinen würde. Man muss soziale Fähigkeiten mitbringen und gut mit Menschen umgehen können. Die Kunden suchen auf die unterschiedlichste Weise nach einem Buch. Manche Menschen kaufen Bücher, ohne selbst zu lesen. Und genau dann passieren die lustigen Geschichten.“
Unlängst wurde das Buch „Kommt einer in den Buchladen – und all die lustigen Geschichten danach“ in einer Stand-Up-Comedy vorgestellt, zu der sich Buchverkäufer aus ganz Bulgarien eingefunden haben. Es gab wieder viel zu lachen, eine lustige Geschichte folgte der anderen. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, diese in einem zweiten Buch festzuhalten. Das Buchcover des ersten schmücken humorvolle Illustrationen, die von Silvia Iwanowa und Monika Pissarowa gemacht wurden.
„Eines Tages betrat ein Mädchen den Bücherladen und fragte mich, wo die philosophischen Schriften zu finden wären. Ich zeigte ihr wo, aber sie schaute mich verständnislos an. Auf meine Frage, ob ich ihr irgendwie behilflich sein könnte, meinte sie, sie suche Werke von Victor Hugo. Ich hakte nach: „Der „Die Elenden“ geschrieben hat?“ Sie wisse es nicht. „Dem Autor von „Der Glöckner von Notre-Dame“, fragte ich weiter. Sie erwiderte erneut, sie wisse es nicht. Sie suche einen, dessen Namen mit Ju- beginne. „Suchst du vielleicht etwa Jung“, platze es aus mir heraus. „Egal“, erwiderte sie enttäuscht und verließ den Laden“, erzählt Dessislawa.
Die jungen Frauen erinnern sich an zahlreiche amüsante und befremdliche Kundenfragen wie beispielsweise: „Haben Sie „Frühstück bei Tiffany“, aber von einem anderen Autor?“ oder „Ich suche ein grünes Buch?!“ Ihr Buch enthält aber auch Geschichten über Buchverkäufer, die sich irren, was es noch lesenswerter macht. Dessislawa und Sawina drehen auch einen gemeinsamen Videoblog mit Rezensionen. Darin kommentieren sie Bücher von ihrem Verlag und solche, die sie selbst gerade lesen.
„Die Leser schätzen ehrliche Meinungen, die sich von den Botschaften der Werbeposter unterscheiden. Die Gestaltung des Vlogs macht uns einen Riesenspaß. Außerdem wurde schnell klar, dass er den Leuten wirklich nützlich ist. Wir bekommen ständig positive Feedbacks“, sagt Sawina.
Was die Behauptung angeht, dass die jungen Bulgaren sich immer mehr von den Büchern distanzieren und auf die modernen Technologien konzentrieren, reagieren Dessislawa und Sawina folgendermaßen:
„Es gibt sehr viele Jugendliche und Kinder, die sich für Bücher interessieren und auf dem Laufenden sind, was auf dem Markt erscheint. Sie gehen zusammen mit ihren Eltern in die Bücherei, um sich das entsprechende Buch zu kaufen. Es gibt natürlich auch solche, die nicht gern lesen, doch sollte man nicht alle unter einen Nenner bringen. Und die modernen Technologien können sowohl schaden als auch helfen. Sie erleichtern das Lesen und außerdem teilten die Jugendlichen im Netz, was sie gerade lesen und was sie interessant finden, so dass auch ihre Altersgenossen Feuer fangen.“
Die Freundinnen wünschen sich auch in Zukunft viel Inspiration, viele treue Leser und große Auflagen.
„Ich wünsche den Lesern, auf die für sie richtigen Bücher zu stoßen, die sie auf ihrem Weg voranbringen. Das Leben ist viel zu kurz, um sich mit Büchern zu befassen, die man nicht mag. Deshalb möchte ich allen ans Herz legen: Wenn euch eine Lektüre nicht zusagt, legt sie beiseite. Lest nur Bücher, die euch gefallen“, sagt Dessislawa abschließend.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Heute Abend um 18.00 Uhr Ortszeit wird im Bulgarischen Kulturinstitut „Haus Wittgenstein“ in Wien die Ausstellung „Wo das Herz ist“ eröffnet, die Werke von Valentina Wecerka Vasil Vasilev-Zueka präsentiert. Vasil Vasilev-Zueka ist ein..
Die bulgarische Kultur und die heimischen Traditionen, die dem Rest der Welt noch vor kurzem exotisch erschienen, werden allmählich Teil der Weltkultur des 21. Jahrhunderts. Das größte Forum für Kunst und Kunsthandwerk hat erneut sein..
Bulgarische Archäologen haben im großen Abwasserkanal der antiken Stadt Heraclea Sintica eine zweite Statue entdeckt. Buchstäblich um 11.00 Uhr am 20. September stießen Archäologen aus dem Team von Prof. Dr. Ljudmil Wagalinski auf eine weitere..
Maria Kassimova–Moisset wird heute Abend um 20.00 Uhr in Berlin ihre originelle Aufführung „Frei fallende Geschichten“ präsentieren. Die Veranstaltung..