Kochen ist nicht immer jene lästige, langweilige und mühsame Tätigkeit, die einem die Zeit „frisst“ und uns nach einem ermüdenden Arbeitstag den Rest gibt. Mit der ansteckenden Gewissheit, dass man die Küche eingebungsvoll und mit einem Lächeln betreten kann, begrüßt die Leser ihres ersten Buches Sophie Yotova, die im Internet mit ihrem kulinarischen Blog „FoodieBoulevard“ bekannt geworden ist.
„Schmackhaft mit einem Lächeln – 123 Gaumen-Abenteuer“ ist nicht einfach ein Kochbuch, sondern eher ein kulinarisches Tagebuch oder eine Anleitung, wie man vollwertige Nahrung selbst zubereiten kann. Und das mit Hilfe von... „Nicht-Rezepten“.
„Das sind keine Rezepte, sondern eher Anregungen – eine Art Rahmen, in dem man sich bewegen und seinen Vorlieben und seinem Geschmack freien Lauf lassen kann. Beim Experimentieren kann man lernen, abwechslungsreiche und schmackhafte Speisen zuzubereiten“, setzt Sophie Yotova fort. „Aus diesem Grund wende ich mich an die Leser, keine Angst zu haben, wenn mal etwas beim Kochen schief geht. So häuft man Erfahrungen an, die man in Zukunft nutzen kann. Etliche Gerichte in diesem Buch sind gerade auf solche eine Art und Weise entstanden, wenn nämlich irgend ein Experiment anders als erwartet ausgefallen ist. Das Ergebnis war phantastisch und es lohnt sich, einem solchen Gericht eine Chance zu geben.“
In ihrer Familie ist Sophie von wahren Kochkünstlern umgeben, doch mit dem Kochen begann sie erst, als sie in eine eigene Wohnung zog, wo sie mit einem Mal eine eigene Küche hatte. Am Anfang betrachtete sie das Kochen als ein Spiel, bei dem die einzelnen Zutaten wie bei einem Puzzle aneinander gelegt werden, bis ein buntes Bild entsteht. Sechs Jahre später besaß die Nahrung eine große Rolle in ihrem Leben – weniger als Energieträger für den Körper, als in ihrer sozialen Fähigkeit, die Menschen sich näherkommen zu lassen.
„Ich begann meinen Blog „FoodieBoulevard“ aufzubauen, nachdem ich nahezu 10 Jahre lang mit „emotionaler Ernährung“ zu kämpfen hatte, speziell mit einer Ernährungsstörung, bei der man sich heimlich alle möglichen Einschränkungen auferlegt oder eben das Gegenteil – alles erdenkliche in sich hineinstopft. Das war eine recht lange Periode, in der ich die Nahrung als Feind ansah. Mit der Zeit begann ich zu analysieren, wie sich das Essen auf mich auswirkt. Ich fasste es als eine Art Kunst auf und verwandelte das Kochen in ein Instrument, in ein Katalysator für die Eingebung. Auf diese Weise schaffte ich es, eine gesunde Beziehung zur Ernährung aufzubauen.“
Sophie Yotova glaubt nicht an Speiseverbote und steht Versuchungen nicht abgeneigt gegenüber. Der richtige Weg bestehe ihrer Ansicht nach in deren „Zähmung“ und der Suche nach Produkten, die die schädlichen Nahrungsbestandteile ersetzen und gleichzeitig nützlich und wohlschmeckend sind.
„Vollwertige Nahrung ist die, die unser Wohlbefinden fördert, sowohl aus psychischer, als auch aus physischer Sicht“, ist die Bloggerin überzeugt. „Die Sorge um den Körper, die Gesundheit und die gute Laune kann auf verschiedenste Art und Weise geschehen, darf aber nicht auf Kosten der Geschmacksqualität gehen oder vom Haushalt abhängig gemacht werden. Wenn man von gesunder Ernährung spricht, verfällt man schnell in Extreme und es entsteht der Eindruck, dass sie teuer sein muss. Das ist ein ausgesprochen gefährlicher Trugschluss, der die Menschen automatisch daran hindert, zu Erkenntnissen zu gelangen, die die Grundlage für die tägliche Nahrungswahl bilden. Ich ziehe es vor, von vollwertiger Nahrung zu sprechen; sie kann verschiedenen Ursprung haben, Zuhause zubereitet, oder sogar Fertignahrung sein, die man im Laden kauft. Um die richtige Wahl treffen zu können, muss man informiert sein und vielleicht auch den Wunsch haben, etwas neues auszuprobieren.“
Sophie Yotova hat Journalistik studiert. In ihrem Blog vereint sie zwei ihrer Lieblingsbeschäftigungen – Schreiben und Fotografieren. Und da die Kochkunst die Sprache ist, in der sie mit der Welt kommuniziert, verschlüsselt sie darin ihre Botschaften. Eine darunter lautet, dass die Ernährung nur ein Anlass ist, die Aufmerksamkeit von Menschen auf sich zu lenken, die uns sonst nicht hören würden.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: foodieboulevard.com
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