„Bildung und die Entwicklung von Digitaltechnologien gehören zu den Hauptakzenten der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft“, kommentierte Jassen Gjurow von der Ständigen EU-Vertretung Bulgariens. Deshalb stand auch die Bildung im Mittelpunkt der emblematischen Konferenz “Kreative Bildung – von digitalen Nutzern zu digitalen Schöpfern“, die von der Ständigen EU-Vertretung Bulgariens organisiert wurde. Dem Event wohnten Bildungsminister Krassimir Waltschew, die Sofioter Oberbürgermeisterin Jordanka Fandakowa, der EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport Tibor Navracsics und die EU-Kommissarin für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft Maria Gabriel bei. An dem zweitätigen Forum beteiligten sich über 350 Teilnehmer – Vertreter der Europäischen Kommission, Politiker, Pädagogen, Studenten, Forscher, Innovatoren und Geschäftsleute. Die Diskussionen waren auf die Entwicklung der digitalen Kompetenzen und der Qualität der Bildung in unserem Land ausgerichtet.
„Die heutigen Schüler werden in einer digitalen Welt geboren. Sie haben das Bedürfnis, sich in unterschiedlichen Sphären und Projekten über digitale Technologien auszudrücken. Die Jugendlichen wollen so viel digitale Kompetenzen erwerben wie nur möglich, um sich in ihrem Umfeld adäquat mitteilen zu können“, kommentierte Silvia Kantschewa, Expertin beim Ministerium für Bildung und Wissenschaft.
Im Fokus der Konferenz stand auch die Entwicklung der Bildungspolitiken auf europäischem Niveau, der europäische Referenzrahmen für Schlüsselkompetenzen aus dem Jahr 2006, der Europäische Aktionsplan für digitale Bildung und das Paket zur Modernisierung der Bildung. Einen weiteren Akzent bildeten die Vorteile des Programms für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union “Erasmus+“ und die Möglichkeiten für EU-Finanzierung in Unterstützung von digitalen Kompetenzen und Innovationen.
„Digitalisierung ermöglicht es den Ländern, ungeachtet ihrer wirtschaftlichen Entwicklung zum gegebenen Zeitpunkt, einen Mehrwert zu demonstrieren. Die informelle Bildung ist für die künftige Entwicklung der Wirtschaft und des Unternehmertums von extrem großer Bedeutung. Bei Olympiaden in Mathematik und Naturwissenschaften reihen sich die bulgarischen Vertreter unter die weltweit Besten. Vor einer Woche haben wir auf Empfehlung des Europäischen Rates unsere Studien über Schlüsselkompetenzen – sprachliche, digitale, unternehmerische und soziale – abgeschlossen. Die Kombination aus besagten Kompetenzen bildet die Grundlage des künftigen Erfolgs“, betonte Jassen Gjurow.
Im Rahmen der Konferenz wurde ein “Handlungsappell aus Sofia“ verabschiedet. Er enthält Empfehlungen an die Politiker und Pädagogen für eine effizientere Digitalbildung. Die Teilnehmer konnten auch Nachwuchsinnovatoren kennenlernen – Schüler, die ihre hochtechnologischen Projekte vorgestellt haben, beispielsweise Wladimir Gristow von der Technologischen Schule “Elektronische Systeme“.
„Diese Maschine hier ist “Robko 01“ – der erste bulgarische Schulroboter. Er wurde 1987 in Sofia hergestellt und wurde von einem „Prawez-8“-Computer aus gesteuert. Meine Erfindung ermöglicht seine Steuerung über moderne Computertechnologien. Ich möchte den jetzigen Trend in der industriellen Automatisierung demonstrieren: Netztechnologien halten in der Industrie zunehmend Einzug. Die Tendenz läuft darauf hinaus, dass die Betriebe immer autonomer werden und die Kommunikation zwischen den Produktionsmaschinen zunimmt. Es ist von einer neuen industriellen Revolution die Rede“, sagt der Nachwuchserfinder.
Ilijan Kordew stellte seine Diplomarbeit von der Schule vor, für die er von der bulgarischen Vereinigung für Informationstechnologien mit dem Jugendpreis ausgezeichnet wurde.
„Das ist ein System, das Hacker-Attacken auf LINUX-basierten Geräten erkennt. Das Problem mit der Sicherheit in der Industrie ist sehr groß. Immer mehr Firmen werden Opfer von Cyber-Attacken. Deshalb habe ich beschlossen zu helfen“, erklärt Ilijan Kordew.
Martin Dazew wiederum präsentierte sein Projekt, mit dem er sich am Schulwettbewerb „HACK TUES“ beteiligt hat:
„Es handelt sich um eine App, die große Textausschnitte bearbeitet und resümiert. Das ist sehr nützlich, weil wir tagtäglich mit Links, Artikeln und Videobotschaften überschüttet werden. Es ist gut, eine kurze Zusammenfassung zu generieren, um schnell erfassen zu können, worin es sich lohnt, sich zu vertiefen. Die App kann uns in vielen Bereichen nützlich sein – Medizin, Finanzen, Business und Bildung“.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Luisa Lazarova
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