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Minister Pacolli: Gutnachbarschaft ist einzige Alternative

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Foto: BGNES

Am 20. April befand sich der erste stellvertretende Ministerpräsident und Außenminister des Kosovo, Behgjet Pacolli, zu einem Besuch in Bulgarien. Der Gast führte Unterredungen mit der bulgarischen Außenministerin Ekaterina Sachariewa, der Vorsitzenden des außenpolitischen Parlamentsausschusses Gemma Grozdanova und dem Verteidigungsminister Krassimir Karakatschanow. Im Rahmen seiner Visite fand ein Wirtschaftsforum statt, das von der Bulgarischen Wirtschafts- und Handelskammer und der Handelskammer des Kosovo organisiert wurde und an dem sich Vertreter verschiedener Wirtschaftszweige beteiligten.

In einem Interview für Radio Bulgarien teilte Minister Pacolli mit: „Es handelt sich um eines der regelmäßigen Treffen, das in die Zeit der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft fällt. Eine solche Visite im Kosovo hatte ihre Außenministerin bereits vordem realisiert.“

Pacolli setzte einen Akzent auf das bevorstehende Gipfeltreffen „EU-Westbalkanländer“, das im kommenden Monat in Sofia stattfinden soll. Er erwarte von dem Treffen, dass alle anwesenden Länder gleichgestellt werden, zumal die Gutnachbarschaft laut seinen Worten die einzige Alternative darstelle. Pacolli hofft, dass sich der Gipfel für die europäische Integration des Kosovo als förderlich erweist und dass Bulgarien den Dialog zwischen Belgrad und Pristina fördert, wie auch mit den 5 EU-Mitgliedsländern, die die Unabhängigkeit des Kosovo nicht anerkannt haben – Rumänien, Spanien, Zypern, Griechenland und Slowenien. Der kosovarische Außenminister stufte die Verhandlungen zwischen Serbien und dem Kosovo als „die vielleicht wichtigsten einer jeden EU-Ratspräsidentschaft“ ein.

Behgjet Pacolli meinte ferner, dass man zwischen dem Kosovo und Katalonien keine Parallelen ziehen dürfe: „Die Unabhängigkeit des Kosovo hing mit dem Fortbestand eines ganzen Volkes zusammen – die Menschen wurden in den Zeiten von Milošević von ihren Häusern vertrieben. Die Lage in Katalonien unterscheidet sich grundlegend von der im Kosovo. Wir haben das universelle Recht auf Unabhängigkeit in Anspruch genommen und der Internationale Gerichtshof hat dieses Recht des Volkes von Kosovo bestätigt. In einem offiziellen Dokument äußert er, dass die Unabhängigkeit des Kosovo ein legitimer Akt ist und keine einzige internationale Norm verletze“, argumentierte seine Haltung Minister Pacolli.

Bulgarien gehört zu jenen Ländern, die Kosovo anerkannt haben, was für uns sehr wichtig ist. Für die Anerkennung danken wir dem bulgarischen Volk, wie auch seiner Regierung. Kosovo wird sich stets bemühen, Bulgarien nicht zu enttäuschen“, versicherte Behgjet Pacolli uns setzte fort: „Es handelt sich um zwei Länder, die sich gegenseitig sehr gut kennen, eine gemeinsame Kultur besitzen und traditionell gegenseitig verbunden sind.“ Gleichzeitig damit wies der Gast jedoch darauf hin: „Es gibt etliche Möglichkeiten für Geschäftskontakte zwischen beiden Ländern. Die Geschäftsleute Bulgarien müssen den Markt des Kosovo als einen wichtigen Markt wahrnehmen und umgekehrt. Mit Sicherheit ist ein jährlicher Warenaustausch in Höhe von 60 Millionen Euro unzureichend. Er muss bei weitem größer sein, zumal es dazu entsprechende Möglichkeiten gibt. Ich würde mir eine umfangreichere Zusammenarbeit im wirtschaftlichen Bereich wünschen. Beide Länder müssen sie zu fördern wissen.

Hinsichtlich der Empfehlungen der Europäischen Kommission in ihrem letzten Kosovo-Bericht sagte Behgjet Pacolli:

Kosovo ist ein kleines Land mit einer sehr jungen Demokratie, ein Staat, der seine Unabhängigkeit vor lediglich 10 Jahren erhalten hat. Zu einigen Empfehlungen sind wir anderer Ansicht, nehmen jedoch alle Hinweise ernst und werden uns bemühen, die Mängel zu beseitigen und besser zu werden. Wir werden alles in unseren Kräften stehende unternehmen, damit der nächste Bericht positiv ausfällt. Die größte Herausforderung für uns ist, unseren Bürgern ein besseres Leben zu gewährleisten. Unsere Arbeit ist u.a. auf das Funktionieren des Justizsystems sowie die Bekämpfung der organisierten Kriminalität und der Korruption ausgerichtet. Das gilt übrigens nicht einzig für das Kosovo, sondern für die gesamte Region. Das sind Ziele, die erreicht werden müssen. Ich hoffe, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen.“

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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